Ein Testfall simulierte das automatisierte Einfädeln in den Autobahnverkehr. | © Gruber Logistics
Gemeinsam mit Projektpartnern wie Gruber Logistics, DAF Trucks, Volvo Trucks, New Mobility Solutions und der Bundesanstalt für Straßenwesen (BAST) konnten sowohl städtische als auch autobahnbezogene Szenarien praxisnah erprobt werden.
Ziel der Tests war die Demonstration automatisierter Fahrfunktionen entlang eines europäischen Verkehrskorridors, der sich über fünf Länder erstreckt. Mit einem Gesamtbudget von rund 28 Millionen Euro bringt MODI 34 Partner aus Industrie und Forschung zusammen. Im Fokus stehen neben technischen Innovationen auch Sicherheitsfragen, Umweltaspekte sowie rechtliche und infrastrukturelle Herausforderungen.
Ein Testfall simulierte das automatisierte Einfädeln in den Autobahnverkehr. Dabei kam die von Volvo entwickelte „Cooperative Merging“-Technologie zum Einsatz: Fahrzeuge tauschten in Echtzeit Informationen aus und reagierten auf digitale Baustelleninformationen, um Hindernisse sicher zu passieren.
Parallel dazu wurde im innerstädtischen Raum die Integration in intelligente Infrastrukturen demonstriert. Ein neuartiges Detektionssystem konnte gefährdete Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger oder Radfahrer in bis zu 300 Meter Entfernung erfassen. Die ermittelten Daten wurden in Echtzeit an herannahende Lkw übermittelt. Zum Test wurden auch Kinder-Crashtest-Dummys eingesetzt, um kritische Situationen wie den toten Winkel realistisch zu simulieren.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Kommunikation zwischen Fahrzeug und Ampelanlage. Mithilfe sogenannter „Time-to-Green“-Informationen passten die Lkw ihre Geschwindigkeit vorausschauend an. Gleichzeitig reagierten die Ampeln dynamisch auf das Verkehrsaufkommen, was zu einem besseren Verkehrsfluss, reduzierten Bremsmanövern und geringeren Emissionen führte.
Martin Gruber, Geschäftsführer von Gruber Logistics, betont die strategische Relevanz des Projekts:
„Der zunehmend kritische Fahrermangel zwingt die Branche zum Umdenken. Wir müssen diese Fachkräfte künftig dort einsetzen, wo ihre Erfahrung strategisch notwendig ist – für einfache, monotone Aufgaben existiert die Technologie bereits. Die automatisierten Fahrfunktionen und Infrastrukturtechnologie erhöhen nicht allein die Sicherheit für unsere Fahrer, sondern die aller Verkehrsteilnehmer, nicht zuletzt auch von Fußgängern.“
Ermöglicht wurde der Praxistest durch die enge Zusammenarbeit mit der Freien und Hansestadt Hamburg und den zuständigen Verkehrsbehörden – eine entscheidende Voraussetzung für die praxisnahe Weiterentwicklung automatisierter Mobilitätslösungen.