„Logistik ist ein Spiegel der Weltwirtschaft. Wer bestehen will, muss beweglich bleiben“, sagt Kopp. (Foto: Verkehr / Diva Shukoor)
Wenn Thomas Kopp erzählt, wie alles begann, spürt man sofort die Leidenschaft eines Unternehmers, der Logistik nicht als Geschäft, sondern als Lebensprojekt versteht. Als er 2005 den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, war das kein Sprung ins Ungewisse, sondern eine bewusste Entscheidung. Nach Jahren als Spediteur in unterschiedlichen Unternehmen – unter anderem bei Intercont – wollte er seine Vorstellungen von Logistik endlich eigenständig umsetzen. Mit der Gründung von 3Log legte er den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte, die zwei Jahrzehnte später noch lange nicht auserzählt ist. „Ich habe gesehen, was funktioniert und wo es hakt“, erinnert sich Kopp. „Mit 3Log wollte ich zeigen, dass man Logistik auch anders denken kann: näher am Kunden, mit mehr Flexibilität und einem klaren Blick für die Zukunft.“
Die Geburtsstunde von 3Log
Von Beginn an verstand sich 3Log nicht nur als klassischer Dienstleister, sondern als Partner, der Prozesse analysiert, gestaltet und begleitet. Kopp setzte auf Beratung, Projektentwicklung und operative Umsetzung – ein Ansatz, der in der damaligen österreichischen Logistikszene noch nicht weit verbreitet war.
Das Konzept ging auf. Schon bald war 3Log nicht nur in der Lage, komplexe Projekte umzusetzen, sondern auch Unternehmen in Fragen der Supply-Chain-Organisation strategisch zu beraten. „Wir wollten nicht nur Transporte organisieren, sondern Wertschöpfung gestalten“, so Kopp.
Wachstum durch Praxisnähe
Die Stärke von 3Log lag von Anfang an in der Kombination aus Erfahrung und Innovationsfreude. Kopp brachte die Hands-on-Mentalität aus seinen Speditionsjahren ein und kombinierte sie mit einem klaren Fokus auf Effizienz und Zukunftsthemen.
So gelang es, 3Log rasch am Markt zu etablieren – als Partner, der sowohl operative als auch strategische Kompetenz vereinte.
„Man muss den Markt verstehen, aber auch antizipieren, wohin er sich bewegt“, sagt Kopp. Diese Haltung machte 3Log zu einem Unternehmen, das nicht nur Trends aufgriff, sondern aktiv mitgestaltete.
Der nächste Schritt: Swobitruck
Während 3Log kontinuierlich wuchs und sich einen machte, eröffnete sich einige Jahre später eine neue Chance: die Übernahme von Swobitruck, das zu diesem Zeitpunkt bereits seit einem Jahrzehnt am Markt Erfolg hatte. Dieser Schritt brachte eine starke operative Basis mit. Für Kopp war es der logische nächste Schritt: „Mit 3Log konnten wir Strategien entwickeln und Projekte realisieren, mit Swobitruck hatten wir plötzlich die Möglichkeit, auch die tägliche Umsetzung direkt zu steuern.“
Die Übernahme ergänzte das Portfolio perfekt. Swobitruck steht heute für operative Stärke, moderne Flottensteuerung und praxisorientierte Dienstleistungen, während 3Log weiterhin die Rolle des strategischen Kopfes im Hintergrund einnimmt.
Wandel als Konstante
Dass sich die Logistikbranche in den letzten zwei Jahrzehnten grundlegend verändert hat, ist Kopp bewusst. Digitalisierung, Nachhaltigkeit, geopolitische Unsicherheiten – all das verlangt von Unternehmen permanente Anpassungsfähigkeit. Für ihn ist das kein Risiko, sondern Teil des Geschäfts: „Logistik ist ein Spiegel der Weltwirtschaft. Wer bestehen will, muss beweglich bleiben.“
So investierten beide Unternehmen früh in digitale Lösungen, Telematiksysteme und nachhaltige Technologien. Gleichzeitig blieb der persönliche Zugang zum Kunden ein zentrales Element. „Man kann noch so viele Daten haben – am Ende zählt das Vertrauen zwischen Menschen“, sagt Kopp.
Unternehmer mit Haltung
Kopps Karriere zeigt, wie wichtig es ist, Entscheidungen zu treffen – auch, wenn sie nicht immer einfach sind. Er versteht Unternehmertum als Verantwortung: für Mitarbeiter, für Kunden, für die Branche. „Man darf nicht nur reagieren, man muss gestalten. Das unterscheidet Unternehmer von Verwaltern.“
Diese Haltung half, Krisen zu überstehen – von der Finanzkrise über volatile Märkte bis hin zu aktuellen geopolitischen Herausforderungen. Beide Unternehmen haben bewiesen, dass Flexibilität und Weitblick auch in schwierigen Zeiten Wachstum ermöglichen.
Jubiläen als Zwischenbilanz
Das Jahr 2025 markiert gleich zwei Jubiläen: 20 Jahre 3Log und 30 Jahre Swobitruck. Für Kopp ist das weniger ein Grund für Nostalgie als vielmehr ein Moment, Bilanz zu ziehen und nach vorn zu blicken.
„Wir haben viel erreicht, aber die größten Aufgaben liegen noch vor uns“, sagt er. Themen wie Dekarbonisierung, Automatisierung und der Fachkräftemangel werden die Branche prägen – und damit auch seine Unternehmen. Mit 3Log als strategischem Motor und Swobitruck als operativer Kraft sieht er sich dafür bestens gerüstet.
Aufbruch in eine neue Ära
Was bleibt nach 20 und 30 Jahren? Ein Unternehmen, das aus der Vision eines Spediteurs entstanden ist, der mehr wollte als Dienst nach Vorschrift. Und ein zweites, das als traditionsreicher Player neue Dynamik gewonnen hat.
„Am Ende geht es immer darum, Dinge besser zu machen“, fasst Kopp zusammen. Ein Satz, der seine unternehmerische Haltung auf den Punkt bringt – und gleichzeitig ein Versprechen für die Zukunft ist. Denn für Thomas Kopp sind Jubiläen keine Endpunkte. Sie sind Meilensteine auf einer Reise, die längst nicht zu Ende ist.