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MSC forciert Hinterlandverkehre

Sibel Özkan, Commercial Liner and Short Sea Expert bei MSC Austria: „Wir bieten 47 Abfahren pro Woche von neun intermodalen Terminals in Österreich, die Hamburg, Bremerhaven, Antwerpen, Rotterdam, Triest und Koper verbinden.“
Fotos: MSC
MSC hat Schiffe mit 1,7 Millionen TEU-Kapazitäten bestellt. „Das ist ein Teil langfristiger Investitionen, mit denen wir die Kundennachfrage bedienen“, sagt Özkan.
Fotos: MSC

Die Reederei hat sich zur Nummer eins auf dem Markt entwickelt und fokussiert End-to-End-Lösungen für Spediteure und Urverlader, sagt Sibel Özkan, Commercial Liner und Short Sea Expert bei MSC Austria, im Gespräch mit Verkehr.

Das vergangene Jahr war für die Logistik-Branche sehr herausfordernd. „Wir sind stolz darauf, dass wir trotzdem unseren Kunden durchgängig eine erstklassige Unterstützung bieten konnten, während sie sich, wie auch die globalen Lieferketten, von der Pandemie erholen“, resümiert Sibel Özkan, Commercial Liner and Short Sea Expert bei MSC Austria, gegenüber Verkehr. MSC sieht sich derzeit als Nummer eins unter den weltgrößten Container-Carriern. Die Reederei ist in Österreich in den vergangenen Jahren weiter gewachsen und hat ihre Services ausgebaut. Die Verkehre von und zu den Häfen werden laufend ausgebaut und MSC verbindet das Hinterland mit Zügen von den Nord- und Südhäfen mit dem Ziel, Haus-Haus-Lösungen anzubieten.

Adria-Service
MSC Austria bedient sowohl Spediteure als auch Urverlader, die von speziellen Teams betreut werden. Özkan: „Wir konzen­trieren uns darauf, unseren Kunden einen einzigen Ansprechpartner anzubieten, egal, ob es sich um einen Spediteur handelt, der mit uns zusammenarbeitet, um das gemeinsame Ziel der Kundenzufriedenheit zu erreichen, oder um einen Verlader, der einen globalen All-in-one-Service sucht.“ MSC Austria bietet einen besonders starken Adria-Service über die Drehscheibe Villach, wo die Ladung je nach Bedarf gestaut und gelagert werden kann. Geboten wird zudem ein „einzig­artiger Service von und nach Antwerpen“, ergänzt die Managerin. Seit der Gründung der österreichischen Niederlassung bietet MSC hierzulande Short-Sea-Dienste an. Özkan: „Der Kurzstreckenverkehr ist eine wichtige Transportart für unsere Kunden, die Waren in ganz Europa versenden wollen.“

Leercontainermanagement
Dank der Größe und Aktivi­täten des MSC-Netzwerks werden kundengerechte Transportlösungen geboten, wobei Flexibilität von der Buchung bis zur Verladung der Fracht auf das Schiff eine wichtige Rolle spielt. Österreich exportiert derzeit mehr, als es importiert. Özkan sieht das nicht weiter als problematisch an: „Ein Ungleichgewicht im Import- und Exportvolumen in Österreich ist keine neue Entwicklung, und wir haben Erfahrung im Umgang mit dieser besonderen Herausforderung.“ Aus diesem Grund gibt es seit Jahren ein eigenes Team, das sich um das Leercontainer-Management kümmert. In der Regel werden Leercontainer bei Bedarf aus dem benachbarten Ausland per Bahn nach Österreich repositioniert; außerdem besteht die Möglichkeit, das Leergut von den Seehäfen nach Österreich zu bringen. Zwischen Österreich und den nord- und südeuropäischen Häfen gibt es mehrmals wöchentlich Rundläufe, die die Möglichkeit bieten, Leercontainer auf freie Bahn­slots zu verladen, um das Angebot an die Nachfrage anzupassen.

Hinterlandverkehr
Im besonderen Fokus stehen Hinterlandverkehre: MSC Austria konzentriert sich seit vielen Jahren auf diesen Bereich und hat leistungsfähige Relationen aufgebaut, über welche die Verkehre abgewickelt werden. Özkan: „Derzeit bieten wir 47 Abfahren pro Woche von neun intermodalen Terminals in ganz Österreich, die Hamburg, Bremerhaven, Antwerpen, Rotterdam, Trieste und Koper direkt verbinden. Damit können wir unseren Kunden ideale Verbindungen von und nach Österreich anbieten.“

Auflösung der 2m-Allianz
MSC und Maersk gehen ab 2025 wieder getrennte Wege und lösen ihre 2M-Allianz auf. „Die Allianz hat in den vergangenen acht Jahren eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Containerschifffahrtsbranche gespielt. MSC baut seine Flotte weiter aus und modernisiert sie, so dass wir über die nötige Größe für das umfassendste See- und Kurzstreckenseeverkehrsnetz auf dem Markt verfügen“, erklärt Özkan.
2M wurde 2015 zu einem Zeitpunkt eingeführt, als die Seeschifffahrtsbranche einen Stabilitätsschub benötigte. Die Zeiten ändern sich, und so ist man heute bei MSC dankbar für die operative Zusammen­arbeit mit Maersk und geht davon aus, dass das Konzept der gemeinsamen Nutzung von Linienschiffen für Reedereien und ihre Kunden auch in Zukunft relevant und vorteilhaft sein wird.

Flottenausbau
Was die aktuelle Entwicklung der sinkenden Seefrachtraten betrifft, so will man diese Entwicklung auf den Zeitrahmen für die „letzten Monate“ definieren. Der Markt war während der Corona-Pandemie mit erhöhten Frachtraten konfrontiert, seit Mitte des vergangenen Jahres beginnt sich die Lage aber wieder zu normalisieren. Özkan: „Das ist ein Thema, das wir im Auge behalten, aber wir konzentrieren uns weiterhin darauf, der Nachfrage unserer Kunden in Österreich und auf der ganzen Welt nachzukommen und ihnen die Dienstleistungen anzubieten, die sie brauchen.“
MSC hat Schiffe mit 1,7 Millionen TEU-Kapazitäten bestellt und forciert den Flottenausbau. Özkan: „Das ist ein Teil langfristiger Investitionen, mit denen wir die Kundennachfrage bedienen und die Modernisierung unserer Flotte sicherstellen. Neue Schiffe werden ältere Tonnage ersetzen und wir verbessern unser Kundenangebot.“


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