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Engagierte 140 km/h mit Licht und Schatten

Foto: BMVIT / Thomas Jantzen
Der vorherige Bundesminister Jörg Leichtfried (l.) bei der Amtsübergabe an den neuen Verkehrsminister Norbert Hofer (r.)
Foto: BMVIT / Thomas Jantzen

Verkehrsminister Norbert Hofer ist nun seit über einem Jahr im Amt – Zeit für ein erstes Resümee.

Norbert Hofer wurde am 18. Dezember 2017 von Bundespräsident Alexander van der Bellen als neuer Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) angelobt. Nach nun über einem Jahr in seinem Amt ist die Zeit reif für ein erstes Resümee: Was konnte er umsetzen, was ist noch offen? Verkehr hat sich in der Transport- und Logistikbranche umgehört.

Was fällt Ihnen spontan zu Verkehrsminister Norbert Hofer ein?

Die nahezu einhellige Meinung ist, dass er nun "endlich ein Verkehrsminister ist, der etwas für uns tut". Sein Engagement und Interesse gepaart mit seiner Vertrautheit im Umgang mit Infrastruktur- und Mobilitätsthemen wird ebenfalls positiv gesehen wie auch die sich abzeichnende Erhöhung des viel diskutierten Nacht-60ers für Lkw. Zwiespältig bis kritisch sehen einige der Befragten die teilweise Einführung von Tempo 140 auf den heimischen Autobahnen. Auch gab es von einigen Befragten Aussagen, wonach Hofer (nach der Anfangseuphorie) zu wenig getan und teilweise nicht auf Anfragen reagiert habe.

Was verlief im ersten Jahr seiner Amtszeit für Sie positiv?

Als positiv bewerten die Branchenvertreter, dass sich Verkehrsminister Hofer der Wertigkeit der Logistik bewusst ist und sehr aktiv die neue Dachmarke "Austrian Logistics" unterstützt. Ebenso wird wahrgenommen, dass er sich vielen Diskussionen stellt und sich für die Anliegen der Unternehmen Zeit nimmt. Erfreulich werden auch die Teststrecken für automatisiertes Fahren, sein Einsatz für den Bau der 3. Landepiste für den Flughafen Wien/Schwechat und seine Seidenstraßen-Aktivitäten gesehen.

Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Handlungsfelder des Verkehrministers?

1) Die Förderung des Kombinierten Verkehrs
Trotz einiger Ankündigungen gibt es für viele, vor allem in der Förderung des Kombinierten Verkehrs, noch Nachholbedarf. Der Tenor lautet: "Es tut sich hier zu wenig". Für Ingrid Glauninger (Geschäftsführerin der Montan Spedition und Logistik-Managerin 2018) braucht es konkurrenzfähige Bahnpreise, die für mindestens zwei Jahre fix sind. "In der Zeit könnte man mit Nachhaltigkeit Akquisition für den Unbegleiteten Kombinierten Verkehr (UKV) betreiben", so Glauninger. Auch für Beate Färber-Venz (Geschäftsführerin Venz Logistik) tut sich beim Kombinierten Verkehr zu wenig. "Es braucht hier mehr Attraktivität für alle Beteiligten", so die Managerin.

2) Lkw-Mauttarife und bessere Planbarkeit
Den allgemeinen Tenor bringen Josefine Deiser (Geschäftsführerin Eurotrans Spedition), Christoph Jöbstl (Geschäftsführer Jöbstl Holding und Logistik-Manager 2017) und Alexander Friesz (Vorstand Lagermax Lagerhaus & Spedition) auf den Punkt: "Es ist enttäuschend, dass man entgegen der eigenen Zielsetzung der Bundesregierung die Maut für saubere Euro-6-Lkw besonders stark erhöht und keine Mautbefreiung für alternativ betriebene Lkw schafft, wie das in Deutschland der Fall ist." Die zeitliche Ankündigung der neuen Lkw-Mauttarife wird von vielen sehr kritisch gesehen. Davor Sertic (Geschäftsführer UnitCargo Spedition) dazu: "Ich würde mich freuen, wenn wir im nächsten Jahr endlich einige Monate früher die künftigen Mautsätze am Tisch liegen hätten. Das würde den Transportunternehmen die Kalkulation und die Verhandlungen mit ihren Kunden massiv erleichtern."


Lesen Sie die Fortsetzung dieser Story in der aktuellen Printausgabe VK 8/2019.


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