„Unser Ziel ist es, ökologische Verantwortung entlang der gesamten Kette zu übernehmen", sagt Rainer Schwarz. (Foto: DPD Austria)
In den letzten Jahren ist das Paketvolumen bei DPD Austria stetig gewachsen. Was waren aus Ihrer Sicht die entscheidenden Gründe?
Getrieben wurde diese Entwicklung insbesondere durch die zunehmende Bedeutung des E-Commerce, der sich seit der Pandemie nochmals deutlich beschleunigt hat. Online-Shopping ist für viele Menschen heute ein selbstverständlicher Teil ihres Alltags, was sich direkt auf die Zahl der Paketsendungen auswirkt. Wir beobachten auch die zunehmende Nachfrage nach flexiblen Zustelllösungen – Konsumenten möchten selbst bestimmen, wann und wie das Paket geliefert wird. Wir bieten mittlerweile insgesamt über 3.000 Pickup-Standorte (Paketshops und -stationen) in ganz Österreich an. Besonders beliebt sind etwa die Paketstationen, die 24/7 für den Versand, die Abholung und die Retoure zur Verfügung stehen. Darüber hinaus investieren wir laufend in die Optimierung unserer Logistikprozesse, in nachhaltige Zustellkonzepte sowie in den Ausbau unseres Netzwerks, was ebenfalls maßgeblich zum Wachstum beiträgt.
Welche E-Commerce-Segmente tragen aktuell am stärksten zu Ihrem Paketvolumen bei?
Der B2C-Bereich ist aktuell der stärkste Treiber unseres Paketvolumens, insbesondere aufgrund des weiterhin boomenden Onlinehandels. Der B2B-Sektor stagniert etwas, wir rechnen erst wieder im kommenden Jahr mit leichten Wachstumsimpulsen.
Unser Serviceportfolio ist bestens ausgebaut – wir bieten über den klassischen nationalen bzw. internationalen Paketversand auch spezielle Express- und Premiumservices, wie z. B. unsere Baustellen- oder Weinlogistik, an. Aufgrund unserer hohen Exportkompetenz durch das internationale DPD-Netzwerk werden auch intensiv grenzüberschreitende Services nachgefragt. Aufgrund unserer einheitlichen Produktstandards können die Kunden in jedem Land die gleiche Qualität erwarten.
Wie haben Sie Ihre Logistikressourcen in den letzten Jahren skaliert und welche Investitionen standen dabei im Fokus?
In den letzten Jahren haben wir unsere Logistikressourcen gezielt und nachhaltig skaliert, um dem steigenden Paketvolumen und den wachsenden Anforderungen unserer Kunden gerecht zu werden. Im Mittelpunkt stand dabei der Ausbau unserer Infrastruktur: Wir haben bestehende Standorte erweitert und modernere Sortiertechnologien eingeführt, um die Effizienz weiter zu steigern. Ein wesentlicher Fokus lag zudem auf der Digitalisierung unserer Prozesse – von der Routenoptimierung über Sendungsverfolgung bis hin zu intelligenten Lastverteilungssystemen. Darüber hinaus haben wir kontinuierlich in unsere Fahrzeugflotte investiert, insbesondere in alternative Antriebstechnologien, um unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Auch in unsere Mitarbeitenden haben wir gezielt investiert – durch umfassende Aus- und Weiterbildungsprogramme sowie durch die Schaffung attraktiver Arbeitsbedingungen, um die wachsende Komplexität im Tagesgeschäft erfolgreich zu managen. Diese Kombination aus Infrastruktur, Technologie, nachhaltiger Mobilität und Personalentwicklung bildet die Grundlage für unser Wachstum.
Durch diese Investitionen stellen wir sicher, dass wir auch bei weiter wachsendem Paketvolumen schnell, flexibel und zuverlässig agieren können. Besonders die Stärkung unseres Pickup-Point-Netzes bietet unseren Kunden mehr Zustelloptionen und sorgt für zusätzliche Entlastung der klassischen Zustelllogistik.
Für die kommenden Jahre planen wir weitere gezielte Infrastrukturmaßnahmen: Wir investieren in den Ausbau zusätzlicher Depots und erhöhen damit unsere Flexibilität bzw. verkürzen Transportwege, was auch einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit leistet. Insgesamt sehen wir Infrastrukturinvestitionen als Schlüssel, um unsere Qualität weiter zu steigern, neue Marktpotenziale zu erschließen und den steigenden Ansprüchen unserer Kunden auch in Zukunft gerecht zu werden.
Welche Maßnahmen ergreift DPD Austria, um den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren?
Unser Ziel ist es, ökologische Verantwortung entlang der gesamten Logistikkette zu übernehmen. Deshalb setzen wir auf eine Vielzahl von Maßnahmen zur Reduktion unseres CO₂-Fußabdrucks: Dazu zählen der verstärkte Einsatz von Elektrofahrzeugen in der Zustellung, die kontinuierliche Optimierung von Routen zur Vermeidung unnötiger Kilometer sowie Investitionen in alternative Antriebstechnologien, wie z. B. der Einsatz von HVO100. Darüber hinaus entwickeln wir innovative Zustelllösungen, wie etwa den verstärkten Einsatz von Pickup-Points, um Emissionen weiter zu reduzieren.