Der Bau des EMZ ist Teil der Bemühungen der Port of Rotterdam Authority, den Schienengüterverkehr zu fördern. | © Artist impression/Port of Rotterdam
Startschuss für wichtiges Infrastrukturprojekt im Rotterdamer Hafen
Die Port of Rotterdam Authority, ProRail und Swietelsky Rail Benelux haben bei einem feierlichen Treffen auf der Maasvlakte den offiziellen Baustart für den neuen Rangierbahnhof Maasvlakte Zuid (EMZ) gegeben. Anwesend waren auch Vertreter der Stadt Rotterdam, des Ministeriums für Infrastruktur und Wasserwirtschaft sowie des Europäischen Parlaments.
Nach einer Vorbereitungsphase durch Swietelsky beginnt nun der Bau des ersten Gleisbündels samt verschiedener Verbindungen zur bestehenden Eisenbahninfrastruktur. Das ambitionierte Projekt ist ein wichtiger Baustein zur Stärkung des Schienengüterverkehrs zwischen dem Rotterdamer Hafen und dem europäischen Hinterland.
Erste Phase: Sechs Gleise für Langzüge
Die erste Projektphase umfasst den Bau eines ersten Bündels von sechs Gleisen, die für 740 Meter lange Züge ausgelegt sind, sowie mehrere Anschlüsse an die bestehende Eisenbahninfrastruktur. Das zweite Gleisbündel soll Mitte 2027 in Betrieb gehen. Die weiteren drei Gleisbündel werden abhängig von den Prognosen für den Schienengüterverkehr nach 2027 schrittweise umgesetzt.
Wachsender Containerumschlag erfordert neue Kapazitäten
Der Bau des EMZ ist notwendig, um das Wachstum des Schienengüterverkehrs von der Maasvlakte in das europäische Hinterland zu ermöglichen. Prognosen zufolge wird der Containerumschlag im Rotterdamer Hafen in den kommenden Jahren weiter zunehmen.
Um den stetig wachsenden Containerstrom weiterhin reibungslos zu transportieren, investieren die Port of Rotterdam Authority, ProRail und das Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft in eine nachhaltige und leistungsfähige Schieneninfrastruktur.
Strategische Bedeutung für Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit
Effiziente und gut erreichbare internationale Zugverbindungen mit kurzen Transitzeiten zwischen Häfen und Industrieclustern sind für Wirtschaft und Gesellschaft von entscheidender Bedeutung und verschaffen den Niederlanden einen wichtigen Wettbewerbsvorteil. Dank des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V) und insbesondere der Schienengüterverkehrskorridore können heute mehr Güter schneller und mit minimalen Verzögerungen auf der Schiene transportiert werden – sicher, zuverlässig und nachhaltig.
Umfassendes Infrastrukturprogramm bis 2040
Bis 2040 ist eine Reihe von Infrastrukturprojekten geplant, die die Anbindung der Maasvlakte an das Schienennetz verbessern sollen. Die Port of Rotterdam Authority setzt diese Projekte gemeinsam mit ProRail und dem Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft in mehreren Phasen um.
Die Gesamtentwicklung umfasst neben dem Bau des neuen Rangierbahnhofs mit bis zu vier Bündeln von jeweils sechs Gleisen auch die Elektrifizierung des Verteilerdreiecks und der Außenkontur, die Anpassung der C2-Kurve sowie die Einrichtung von zwei Durchgangsgleisen. Diese Maßnahmen sollen Kapazitätsengpässe auf der Hafenbahnstrecke beseitigen.
Schiene als Schlüssel zur nachhaltigen Hafenlogistik
Der Bau des EMZ ist Teil der Bemühungen der Port of Rotterdam Authority, den Schienengüterverkehr zu fördern. Neben seinen deutlich geringeren CO₂-, und Partikelemissionen gegenüber dem Straßenverkehr trägt der Schienengüterverkehr wesentlich dazu bei, die Erreichbarkeit des Hafens zu sichern – vorausgesetzt, alle Verkehrsträger werden optimal genutzt.
Kooperativer Ansatz und digitale Lösungen
Die Herausforderung erfordert nicht nur Investitionen in neue Infrastrukturen, sondern auch eine intelligentere und effizientere Nutzung der bestehenden Kapazitäten. Dies erfordert einen kooperativen Ansatz, bei dem Marktteilnehmer und öffentliche Einrichtungen gemeinsam und kontinuierlich an Verbesserungen arbeiten. Digitale Lösungen spielen dabei eine Schlüsselrolle. Auch zusätzliche Maßnahmen zur Entlastung des Straßennetzes und zur Förderung des Containertransports über die Binnenschifffahrt spielen dabei eine wichtige Rolle.
Modal Shift: Mehr Container von der Straße auf die Schiene
ProRail und die Port of Rotterdam Authority engagieren sich konsequent für eine solide Bahnanbindung des Hinterlands. So können mehr Container von der Straße auf die Schiene verlagert werden – das entlastet die Straßen und bietet bei Niedrigwasser eine verlässliche Alternative zur Binnenschifffahrt.