„Wien ist für uns ein zentraler Taktgeber. Hier verdichten sich die Herausforderungen einer Großstadt mit den Erwartungen der Kunden“, sagt Sonja Aboulez, Leiterin des Geschäftsbereichs Paket Österreich bei der Post. (Foto: Österreichische Post)
Die Dimensionen, mit denen die Österreichische Post arbeitet, sind gewaltig. 2024 wurden in der Hauptstadt knapp 30 Millionen Pakete zugestellt, österreichweit wuchs das Paketvolumen im ersten Halbjahr 2025 um drei Prozent, der Umsatz sogar um fünf Prozent. „Wien ist für uns ein zentraler Taktgeber. Hier verdichten sich die Herausforderungen einer Großstadt mit den Erwartungen der Kunden“, sagt Sonja Aboulez, Leiterin des Geschäftsbereichs Paket Österreich bei der Post.
In Wien werden an durchschnittlichen Tagen zwischen 110.000 und 120.000 Pakete zugestellt. „Für uns ist es wichtig, dass die gesamte Logistikkette passt“, Sonja Aboulez, Paket. „Wir lernen, welche Sendungen Menschen erwarten, und gestalten die Zustellung entsprechend effizient.“
Um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden, setzt die Post auf flexible Arbeitszeitmodelle. Sonntagzustellungen sind inzwischen in drei Landeshauptstädten etabliert, gleichzeitig bietet das Unternehmen Varianten an, die Mitarbeitenden eine Kombination aus verschiedenen Arbeitstagen ermöglichen. „Das hat zu einem sehr hohen Zulauf geführt. Die Resonanz war überraschend positiv, auch weil unsere Teams die Flexibilität unterstützen“, so Aboulez.
Neben der Flexibilität der Mitarbeitenden wird auch das Kundenerlebnis optimiert: Abholservices für mehrere Pakete sowie wiederverwendbare Verpackungen, wie die Post Loop, erleichtern den Versand von B2C- aber auch C2C-Paketen, etwa über Plattformen wie willhaben. Diese nachhaltigen Verpackungen können direkt in Filialen erworben und nach dem Versand zurückgeschickt werden. Die Kartons werden gesammelt, geprüft und wiederverwendet – ein Schritt Richtung Kreislaufwirtschaft.
Grüne Flotte mit klarer Roadmap
Auch bei der Flotte setzt die Post konsequent auf Nachhaltigkeit: Rund 50 Prozent der 10.000 Zustellfahrzeuge umfassenden Flotte, also etwa 5.000 Fahrzeuge, sind bereits elektrisch. Die Energieversorgung erfolgt teilweise aus eigener Photovoltaik auf den Logistikzentren. Bis Jahresende plant die Post, die gesamte Zustellflotte in Wien auf der letzten Meile zu 100 % elektrisch zu betreiben. „Wir tauschen jährlich circa 1.000 Fahrzeuge aus und ersetzen sie ausschließlich durch E-Fahrzeuge“, betont Aboulez. Perspektivisch sollen bis 2030 sämtliche Zustellprozesse CO₂-frei sein, bis 2040 alle Post-Standorte.
Blick über Österreich hinaus
International betrachtet steht die Post besonders für den E-Commerce im Fokus. Aboulez: „Rund 80 % der Pakete in Österreich stammen aus dem Import. Wir wollen unsere Kunden beim internationalen Versand umfassend unterstützen – von der Verzollung bis zur letzten Meile.“ Kooperationen mit lokalen Paketdiensten in Europa und darüber hinaus ermöglichen schnelle Zustellung und zuverlässige Retourenabwicklung.
Neben etablierten Märkten in Europa erschließt die Post aktuell auch Vorder- Zentralasien, wobei der Fokus auf effizienten, gut vernetzten Partnerstrukturen liegt.
Zukunftsblick
Damit positioniert sich die Österreichische Post klar als verlässliche Partnerin für KMU und internationale Versender. Mit flexiblen Zustelloptionen, nachhaltiger Logistik und strategischer Internationalisierung ist das Unternehmen für das wachsende Paketgeschäft der nächsten Jahre gut aufgestellt.