Im zweiten Quartal 2025 stieg der Luftfrachtumschlag der VACAD-Mitglieder um 15.711 Tonnen, während die Beschäftigtenzahl deutlich zurückging. (Grafik: VACAD e.V.)
Der Verband der Air Cargo Abfertiger Deutschlands (VACAD) verzeichnet im zweiten Quartal 2025 erneut steigende Umschlagzahlen. Insgesamt wurden 452.395 Tonnen Luftfracht abgefertigt – ein Plus von 3,7 Prozent oder 15.711 Tonnen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit setzt sich der positive Trend bei den Frachtmengen fort.
Parallel dazu verschärft sich jedoch die Personalsituation. Die Mitgliedsunternehmen des VACAD beschäftigen aktuell 3.180 Mitarbeitende – ein Rückgang um sieben Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2024. Bereits im ersten Quartal war ein Minus von 3,5 Prozent verzeichnet worden.
Engpässe bei Neueinstellungen
VACAD-Vorsitzender Claus Wagner macht vor allem langwierige Sicherheitsüberprüfungen verantwortlich: „Wir brauchen dringend zusätzliches Personal, um die wachsenden Frachtmengen auch weiterhin verlässlich und in hoher Qualität abfertigen zu können. Die Unternehmen leisten viel, um attraktive Arbeitgeber zu sein. Sie werden jedoch regelmäßig durch die extreme Dauer der notwendigen Sicherheitsüberprüfungen ausgebremst. Im Vergleich zu anderen Branchen ist das ein großer Nachteil, der durch eine stärkere Vernetzung und Digitalisierung der Behörden behoben werden könnte.“
Die gesetzlich vorgeschriebenen Überprüfungen vor Arbeitsantritt dauern häufig mehrere Wochen oder gar Monate. In einer Branche, die stark vom Takt internationaler Lieferketten abhängig ist, führt das zu Verzögerungen bei Neueinstellungen – und belastet die vorhandenen Teams zusätzlich.
Appell an die Politik
„Wir werden nicht müde zu betonen: Die uns auferlegten, praxisfernen Vorgaben binden viele Beschäftigte ohne Mehrwert an Leistung oder Sicherheit. Dadurch wird die ohnehin angespannte Situation weiter verschärft“, so Wagner. Der VACAD fordert daher eine schnellere, digital gestützte Bearbeitung der Sicherheitsprüfungen und eine engere Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Behörden.
Mit Blick auf den anhaltenden Zuwachs bei den Frachtmengen sieht der Verband dringenden Handlungsbedarf. Ohne ausreichend Personal könne die Abfertigung in Spitzenzeiten ins Stocken geraten, was sich negativ auf die gesamte Luftfrachtkette auswirken würde.