In Großbritannien setzt DHL erstmals auf Stretch-Roboter von Boston Dynamics zur Entlastung des Lagerpersonals, wie Saul Resnick (re.) und Tim Tetzlaff kürzlich bekannt gaben. (Foto: DHL Supply Chain)
DHL Supply Chain investiert 550 Millionen Pfund in den Ausbau seiner Logistikinfrastruktur in Großbritannien und Irland. Damit will das Unternehmen nicht nur der steigenden Nachfrage in der E-Commerce- und Medizinlogistik gerecht werden, sondern auch seine Position als globaler Technologieführer festigen. Mehr als 1.000 neue Roboter sollen künftig die automatisierten Prozesse in den Lagerbetrieben unterstützen.
Die Maßnahmen stehen im Einklang mit der DHL-Strategie 2030, die Automatisierung, Digitalisierung und Robotik als zentrale Wachstumstreiber definiert. Bereits heute sind über 2.000 Roboter in der Region im Einsatz. Neben Assisted Picking Robotern von Locus Robotics und 6 River Systems setzt DHL erstmals auch Stretch-Roboter von Boston Dynamics in Großbritannien ein. Diese entladen bis zu 700 Kartons pro Stunde und verbessern die Ergonomie in schnell getakteten Lagerprozessen.
„Unsere Investitionen spiegeln die wachsenden Möglichkeiten auf dem britischen Markt wider. Immer mehr Kunden setzen auf Digitalisierung – allein in diesem Jahr haben wir bereits mehr Projekte umgesetzt als im gesamten Vorjahr“, erklärt Saul Resnick, CEO DHL Supply Chain UK & Ireland. Besonders in der Gesundheitslogistik setzt das Unternehmen auf spezialisierten Ausbau. Mit dem neuen „DHL Health Logistics“-Zentrum in Derby reagiert DHL auf das zweistellige Wachstum im britischen Life-Sciences-Markt. Die neue Anlage wird unter anderem mit temperaturgeführten Bereichen und Reinraumtechnologie ausgestattet.
Auch Tim Tetzlaff, Global Head of Accelerated Digitalisation bei DHL Supply Chain, sieht in der Automatisierung einen Schlüsselfaktor: „Bei DHL gestalten wir die nächste Welle der Automatisierung – nicht mit einer Standardlösung, sondern mit intelligenten, anpassungsfähigen Technologien, die auf die spezifischen Anforderungen einzelner Branchen zugeschnitten sind.“
Das Vereinigte Königreich gilt für DHL als strategisch zentrale Region, die sich trotz globaler Veränderungen im Warenverkehr als resilient und wandlungsfähig zeigt. Die neue britische Handelsstrategie, die Wachstumssektoren wie E-Commerce und Gesundheitswesen stärken und globalen Marktzugang verbessern soll, passt laut DHL exakt zu den eigenen Plänen.
Die Partnerschaften mit Technologieunternehmen reichen dabei über klassische Lieferantenbeziehungen hinaus. Gemeinsam werden neue robotergestützte Lösungen entwickelt und skaliert. Das Ziel: Prozesse vereinfachen, Transparenz erhöhen und als Logistikpartner der Wahl langfristig wettbewerbsfähig bleiben.