Casablanca im digitalen Aufwind: heyport optimiert Hafenabläufe für Marsa Maroc. (Foto: HHLA / Marsa Maroc)
Die Schiffsplanung im Hafen von Casablanca erreicht eine neue Dimension der Effizienz und Transparenz. Die smarte Plattform heyport wurde erfolgreich an allen fünf Terminals von Marsa Maroc implementiert, wo sie fortan die Schiffsanlauf- und Ressourcenplanung optimiert. Mit dieser Zentralisierung wichtiger Planungsprozesse steigert das System die Effizienz, erhöht die Transparenz und fördert die Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Akteuren.
Bisher waren die Terminalabläufe in Casablanca von manuellen Abstimmungen, fragmentierten Daten und eingeschränkten Echtzeiteinblicken in Schiffsanläufe geprägt. heyport begegnet diesen Herausforderungen nun mit präzisen, aktuellen Planungsdaten. Dazu gehören satellitengestützte Schiffsverfolgung, umfassende Wetter- und Gezeitenprognosen sowie die automatische Fahrplan-Synchronisation mit mehr als 150 Linienreedereien. Die nahtlose Integration der Plattform in das bestehende Terminal Operating System (TOS) von Marsa Maroc sowie in das lokale Port Community System reduziert dabei den manuellen Aufwand erheblich und minimiert potenzielle Fehlerquellen.
Über die Vereinfachung operativer Abläufe hinaus verbessert heyport auch die Ressourcenplanung, indem es beispielsweise eine exakte Zuweisung von Kränen und Arbeitsgruppen ermöglicht. Dies führt zu verkürzten Liegezeiten der Schiffe und einer besseren Auslastung der Infrastruktur. Die Plattform ermöglicht zudem eine standortübergreifende Echtzeit-Zusammenarbeit zwischen den Terminals, den Hafenbehörden und externen Partnern, sogar über mehrere Häfen hinweg. Besonders nützlich erweist sich das System bei kurzfristigen Änderungen, die nun effizient und flexibel gehandhabt werden können. Die Implementierung von heyport erfolgte bemerkenswert schnell, in nur zwölf Wochen vom Projektstart bis zum vollständigen Live-Betrieb.
Jan Cantow, Co-Founder von heyport, äußert sich stolz über die Zusammenarbeit: „Wir sind sehr stolz darauf, Marsa Maroc auf dem Weg zu einem intelligenteren und nachhaltigeren Terminalbetrieb zu begleiten. Die schnelle Implementierung und die sofort erzielten Effizienzgewinne zeigen die Stärke digitaler Zusammenarbeit und die hohe Anpassungsfähigkeit des Marsa-Maroc-Teams. Wir freuen uns darauf, die Hafenlogistik in Casablanca – und darüber hinaus – weiter zu optimieren.“
Die Ergebnisse der heyport-Implementierung sind bereits vielversprechend und stimmen mit früheren Analysen überein. Nach Studien aus dem Hamburger Hafen und der IMO lassen sich dank Just-in-Time-Anläufen CO₂-Emissionen um bis zu 14 Prozent senken, was einen bedeutenden Beitrag zu einer nachhaltigeren Schifffahrt darstellt. Gleichzeitig konnte der manuelle Kommunikationsaufwand um beeindruckende 90 Prozent reduziert werden, wodurch sich die Mitarbeitenden stärker auf strategische Aufgaben konzentrieren können. Pro Schiffsanlauf werden nun durchschnittlich 180 Minuten bei Planung und Koordination eingespart, was einen spürbaren Effizienzgewinn bedeutet.
Amine Boulif, Head of Operations bei Marsa Maroc Container Terminals Casablanca, unterstreicht die Bedeutung: „Die Einführung von heyport markiert einen Meilenstein für unseren Betrieb. Unsere Teams können nun auf verlässliche Echtzeitdaten zugreifen und ihre Planung mit hoher Präzision durchführen. Die Plattform hilft uns, Liegezeiten zu minimieren, Emissionen zu senken und unseren Kunden einen noch besseren Service zu bieten.“
Marsa Maroc ist Marokkos führender Hafenbetreiber und verwaltet insgesamt 24 Terminals in zehn Häfen, wovon sich fünf im Hafen von Casablanca befinden. Dieser zentrale Hafen wickelt jährlich über zehn Millionen Tonnen Güter ab und umfasst unter anderem zwei Containerterminals, ein RoRo-Terminal, ein Stückgutterminal und ein Mineralienterminal, das für Marokkos Exportwirtschaft von zentraler Bedeutung ist.