Mehr Decks, mehr Power, mehr Effizienz: Stena Foreteller zurück auf Frachtroute Rotterdam-Immingham. (Foto: Stena Line)
Stena Line bringt die runderneuerte RoRo-Fähre Stena Foreteller ab Ende Juli zurück auf die Frachtverbindung zwischen dem Europoort Rotterdam und Immingham. Der Grund für den temporären Rückzug aus dem aktiven Betrieb: ein umfassender Umbau in der chinesischen Werft CMI Jinling im Auftrag des Schwesterunternehmens Stena RoRo.
Kernstück der Modernisierung ist ein viertes Fahrzeugdeck, das die bisherigen drei ergänzt und die Lademeter von 3.000 auf 4.000 erhöht. Diese 30-prozentige Kapazitätserweiterung steigert nicht nur die Effizienz der Verbindung, sondern trägt auch zur CO₂-Reduktion pro beförderter Einheit bei.
„Der Umbau der Stena Foreteller ist ein weiterer Schritt, um unser Ziel von 30 Prozent weniger CO₂-Emissionen bis 2030 zu erreichen. Wir arbeiten an vielen Fronten, wobei die Verbesserung bestehender Schiffe und die Entwicklung neuer Schiffe gleichermaßen wichtig sind”, sagt Dennis Tetzlaff, Chief Operating Officer Fleet bei Stena Line.
Nachhaltigkeit trifft Technik
Im Zuge der Modernisierung wurde das Schiff auch für den Landstrombetrieb ausgerüstet. Das reduziert die Emissionen während der Hafenliegezeit deutlich – ein zunehmend wichtiger Beitrag in der Diskussion um klimafreundliche Hafenlogistik.
Mit dem neuen vierten Deck wächst allerdings auch die Angriffsfläche für Wind. Um die Manövrierfähigkeit zu gewährleisten, wurden leistungsstärkere Bugstrahlruder sowie zusätzliche Festmacherwinden installiert. Parallel dazu wurden zahlreiche Systeme an Bord modernisiert, kleinere Reparaturen vorgenommen und das Schiff neu lackiert.
„Dies ist ein typisches Stena-RoRo-Projekt, bei dem wir unsere umfassende Erfahrung nutzen, um Schiffe nach den Wünschen und Bedürfnissen des Kunden umzubauen. Der Umbau von Schiffen mit einer langen Geschichte in einem fremden Land ist immer eine technische und kulturelle Herausforderung, die jedoch durch kompetentes, erfahrenes Personal und eine gute Zusammenarbeit ausgeglichen wird”, kommentiert Mikael Abrahamsson, Manager – Conversions & Projects bei Stena RoRo.
Nächster Umbaukandidat: Stena Forerunner
Nach dem erfolgreichen Umbau der Stena Foreteller soll ab Ende des Sommers das baugleiche Schwesterschiff Stena Forerunner ein vergleichbares Upgrade erhalten. Beide Schiffe sind Teil der laufenden Flottenmodernisierung, die Stena Line nicht nur effizienter, sondern auch deutlich umweltfreundlicher machen soll.
Parallel dazu laufen auf der Werft in Weihai die letzten Arbeiten an zwei neuen RoRo-Hybridschiffen: Stena Futura und Stena Connecta sollen im Herbst ausgeliefert werden und künftig die Route Belfast–Heysham bedienen. Beide Neubauten sind methanolfähig, verfügen über Batterieantrieb und sind für Landstrom vorbereitet.