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Wer sind die Jungspediteur:innen 2024?

Foto: Zentralverband Spedition & Logistik
Alexander Friesz (Präsident des Zentralverbands Spedition & Logistik) mit den Gewinnerinnen des Jungspediteur:innen-Wettbewerbs 2024 (v.l.n.r.): Anna Schinninger (Platz 2), Milica Radojkovicova (Platz 3), Laura Hunner (Platz 1).
Foto: Zentralverband Spedition & Logistik

Jung, digital, innovativ: Drei Frauen dominieren den diesjährigen Nachwuchs-Wettbewerb des Zentralverbands Spedition & Logistik.

Der Jungspediteur:innen-Wettbewerb 2024 des Zentralverbands Spedition & Logistik suchte besondere ökologische und ökonomische Kunden- oder Branchenlösungen und brachte drei eindrucksvolle Gewinnerinnen hervor:

  • Den ersten Platz belegte Laura Hunner (26, Gebrüder Weiss) mit dem Konzept für eine „SkillNet“-App für die digitalisierte Lehrlingsausbildung.
  • Der zweite Platz ging an Anna Schinninger (23, Gebrüder Weiss), die mit Digitalisierungs- und Automatisierungsvorschlägen zur Erleichterung des Speditionsalltags überzeugte.
  • Auf Platz drei kam Milica Radojkovicova (27, Österreichische Post) mit dem Projekt WANT zur weiteren Internationalisierung des Online-Versandhandels.

Die Siegerinnen erhielten Preisgelder in Höhe von 3.000, 2.000 und 1.000 Euro. „Der Ideenreichtum und die Lösungskompetenz unserer jungen Kolleg:innen haben auch dieses Jahr die gesamte Jury beeindruckt. Mit einem solchen innovativen Nachwuchs können wir als Branche zuversichtlich sein, dass der Logistik-Standort Österreich seine globale Spitzenposition auch in Zukunft behaupten wird“, berichtet Zentralverband-Präsident Alexander Friesz stolz.

Platz 1: Digitales Lern-Tool für die Lehrlingsausbildung
Laura Hunner will mit ihrer Plattform „SkillNet“ die Lehrlingsausbildung digitalisieren, die heute noch überwiegend auf papierbasierten Unterlagen beruht und wenig Austausch zwischen Schule und Betrieb ermöglicht: Die Datenquellen befinden sich meist an unterschiedlichen Orten, die Produktion, Lagerung und Überarbeitung von Lehrbüchern ist meist teuer und führt zu teilweise veralteten Informationen. Die Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung finde in Buchform statt und der Arbeitgeber habe wenig Einblick in die Fortschritte des Lehrlings.
„SkillNet“ bietet Lehrlingen, Lehrer:innen, Arbeitgeber:innen und Eltern einen zentralen digitalen Zugang zu allen relevanten Informationen: von digitalisierten Lern- und Schulungsunterlagen inklusive Bibliothek über Prüfungssimulationen und Online-Prüfungen bis hin zur Einreichung von Arbeiten über gängige digitale Tools. Auch die begleitende Kommunikation erfolgt über Netzwerke. So können Schule und Unternehmen zusammenarbeiten und Beispiele aus dem Arbeitsalltag in die Theorie einfließen. Arbeitgeber haben jederzeit einen Überblick über die Leistungen der Auszubildenden, Schwachstellen können erkannt und Auszubildende gezielter gefördert werden. Die Lehrlinge können ihre Daten speichern und verwalten und per Chat mit Lehrern, Eltern, Schulvertretern und Spediteuren kommunizieren.

Platz 2: Automatisierung und „Power-App“
Anna Schinninger hat die Jury mit Vorschlägen für die Digitalisierung und Automatisierung täglicher Abläufe in der Speditionsbranche überzeugt. Sie zeigt das etwa am Beispiel einer einfacheren Aufgabenverteilung der Abteilung Leitstand/Betrieb: Über ihre „Power-App“ könnte ein Disponent einen Auftrag an das Tablet eines Hoffahrers senden, über die Erledigung sofort informiert werden und dann die weiteren Schritte veranlassen. Tauchen Probleme wie ein belegtes Tor oder eine nicht auffindbare oder beschädigte Wechselaufbaubrücke auf, werden Disponent und Fuhrpark-Abteilung umgehend benachrichtigt und können die Problembehebung einleiten. Nach dem gleichen Prinzip kann der gesamte Prozess bis zur vollständigen Entladung, Bestätigung des Lademittelscheins, Informationen des Frächters und automatische Archivierung der Dokumente über die „Power-App“ abgewickelt werden. Das vereinfacht und beschleunigt nicht nur die Arbeit aller Beteiligten, es reduziert im Vergleich zum traditionellen, nicht digitalen Ablauf auch die Fehlerquote.

Platz 3: WANT – Versandhandel als Wunschkonzert
Mit dem von Milica Radojkovicova konzipierten Online-Service WANT könnten Konsument:innen auch Produkte von Internet-Versandhändlern beziehen, die sonst nicht nach Österreich liefern. Interessierte erhalten nach erfolgreicher Registrierung auf der WANT-Website eine zusätzliche deutsche Zustelladresse, die mit der Anschrift eines Logistik-Partners an der deutsch-österreichischen Grenze ident ist. Ist die bestellte Sendung dort eingelangt, wird sie mit der österreichischen Zustelladresse versehen. Mit Zuordnung der Sendung löst das System eine E-Mail mit einer Zahlungsaufforderung an den/die Nutzer:in aus und leitet alle weiteren Schritte ein. Die Anmeldung für WANT soll kostenlos sein und die Bezahlung pro Sendung mit einem gewichts- und größenunabhängigen Pauschalpreis oder über ein Abo-Modell erfolgen. Da für WANT bestehende Logistikinfrastrukturen genutzt werden können, halten sich die Aufwände in Grenzen.


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