News

Supply Chains von morgen werden vernetzter und autonomer sein als je zuvor

Credit: Shutterstock.com / Red Monkey

Unternehmen setzen auf künstliche Intelligenz (KI) zur Erhöhung der Transparenz ihrer Supply Chains und zur besseren Entscheidungsfindung, so der Tenor der aktuellen PwC-Studie "Connected and autonomous supply chain ecosystems 2025"

Supply Chains sind zunehmend mit Disruptionen wie extremen Wetterbedingungen, Pandemien oder Versorgungsengpässen konfrontiert. Dafür zu sorgen, dass globale Supply Chains in solchen Situationen reibungslos funktionieren, ist für viele Unternehmen eine besonders schwierige Herausforderung. Beispielsweise sind etliche Supply Chains vom Ausbruch von Covid-19 (Coronavirus) betroffen, sei es durch unerwartete Bedarfsspitzen, eine signifikante Reduktion der Nachfrage oder durch Lieferengpässe. Doch einige Unternehmen können sich an diese neue Situation besser anpassen als andere. Sie haben, laut einer aktuellen PwC Studie, in Supply Chain Exzellenz investiert und sind dadurch in der Lage ihre Supply Chains flexibel und agil an neue Gegebenheiten anzupassen. Diese Unternehmen berichten, dass einer der wesentlichen Vorteile im wirksameren Risikomanagement liegt. Sie gaben zudem an, dass sie im letzten Jahr ihre Supply Chain Kosten um 6,8 Prozent senken und den Umsatz um 7,7 Prozent steigern konnten. 

Status quo und zur Zukunft ihres Supply Chain Managements
Dies sind zwei der Kernergebnisse der Studie "Connected and autonomous supply chain ecosystems 2025", die die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) veröffentlicht hat. Für die Studie wurden mehr als 1.600 Unternehmen aus sieben Branchen sowie aus 33 Ländern zum Status quo und zur Zukunft ihres Supply Chain Managements befragt. Ziel war es auch, herausfinden, was digitale Champions beim Management und bei der Steuerung ihrer Supply Chains besser machen als andere Unternehmen. Die Studie enthält Fallstudien zu den Supply Chains einzelner Unternehmen, darunter IKEA, Bayer Crop Science Division, Nokia, Continental, TRUMPF und Advantest. 

Sieben von zehn Unternehmen nutzen KI und Data Analytics für mindestens einen Bereich ihrer Supply Chain 
Ein weiteres wichtiges Studienergebnis lautet: Bei der Organisation ihrer Supply Chain setzt die überwiegende Mehrheit der Unternehmen bereits auf KI und Data Analytics in einzelnen Bereichen, um bessere Entscheidungen zu treffen und Supply Chains zu optimieren. 70 Prozent der Befragten nutzen KI zumindest in einem Bereich, etwa zur Transparenzsteigerung entlang der Supply Chain, zur Cost-to-Serve-Optimierung, Supply-Chain-Segmentierung oder für die integrierte Planung. Allerdings haben die digitalen Champions in puncto KI-Einsatz einen deutlichen Vorsprung vor anderen Unternehmen. Heute setzen bereits 43 Prozent der Digital Champions KI für eine bessere Supply Chain Transparenz ein, gegenüber lediglich 23 Prozent der Gesamtheit der befragten Unternehmen. Reinhard Geissbauer, Partner und globaler Leiter für Digital Operations bei PwC, sagt: "Auffällig ist, dass die Digital Champions schon sehr weit sind bei der Nutzung aller internen und externer Daten zur Steuerung der Supply Chain. Sie greifen mehr und mehr auch auf unstrukturierte externe Daten zurück, etwa aus IoT- und Social-Media-Anwendungen sowie auf externe Kundendaten." 

Smart Logistics birgt großes Potenzial für Kostenoptimierungen
Für 59 Prozent der digitalen Vorreiter hat das Thema Smart Logistics eine hohe oder sogar die höchste Priorität. "Das wundert mich nicht", kommentiert Reinhard Geissbauer. "Schließlich gehen 50 Prozent der Einsparungen der Supply Chain Kosten auf das Konto von Smart Logistics." Auch hier ist der Vorsprung der Digital Champions deutlich: Branchen- und länderübergreifend nannte nicht einmal jedes fünfte Unternehmen (18 Prozent) das Thema Smart Logistics als hohe oder sogar höchste Priorität. Die Implementierung von Smart-Logistics-Fähigkeiten hängt dabei insbesondere von der Unternehmensgröße ab. So haben 42 Prozent der Unternehmen mit mehr als fünf Milliarden US-Dollar Jahresumsatz Smart Logistics bereits eingeführt. Bei den Unternehmen mit drei bis unter fünf Milliarden US-Dollar Umsatz waren es hingegen nur 25 Prozent. "Kleinere Unternehmen scheuen oftmals die hohen Investitionskosten", sagt Stefan Schrauf, Partner und Leiter Operations und Supply Chain Europa bei PwC. "Diese Sorge ist allerdings in vielen Fällen unbegründet, denn die Investitionen in Supply-Chain-Exzellenz haben sich oft schon nach kurzer Zeit amortisiert." 

Transparente Supply Chains sorgen für größere Nachhaltigkeit
Auch die Transparenz von Supply Chains hat für die befragten Unternehmen einen hohen Stellenwert: Für 55 Prozent der Digital Champions hat das Thema oberste Priorität. "Die Unternehmen bewegen sich immer stärker in Richtung holistischer Supply Chain Ökosysteme, die auch Kunden, Zulieferer, Transportdienstleister und andere Supply-Chain-Partner einschließen", so Stefan Schrauf. Mit 62 Prozent haben bereits fast zwei Drittel der Digital Champions Transparenz über ihre Supply Chains erreicht. Demgegenüber sind es bei der Gesamtheit der befragten Unternehmen nur 33 Prozent. 

Echtzeitinformationen
Zu den wichtigsten Aspekten transparenter Supply Chains gehört die Visibilität zu Produkt-, Finanz- und Logistikinformationen in nahezu Echtzeit. So können Unternehmen ein fast zeitgleiches digitales Abbild ihrer Supply Chain sicherstellen und KI nutzen, um Abweichungen, Risiken oder Optimierungspotenzial frühzeitig zu erkennen und automatisiert zu lösen. "Mehr Transparenz trägt auch dazu bei, die eigenen Nachhaltigkeitsziele zu erfüllen", erläutert Studienleiterin Judith Schneider, Senior Manager bei PwC und ergänzt: "Kunden wollen heute immer häufiger wissen, wo Rohstoffe, Materialien und Produkte herkommen. Und Unternehmen mit transparenteren Supply Chain können diese Informationen bereitstellen. Zugleich erhöht sich die Qualität, wenn die Rückverfolgbarkeit der eigenen Produkte gewährleistet wird, denn so können Unternehmen beispielsweise nachvollziehen, zu welchem Zeitpunkt einer Lieferung Schäden an Produkten oder Waren aufgetreten sind. Und auch hier punkten die digitalen Champions in besonderer Weise." 

Die Studie gibt Empfehlungen, wie man Supply Chains nach einer Krise erfolgreich steuern kann. "Frühere Krisen haben gezeigt, dass es für viele Unternehmen schwierig ist, ihre Supply Chain zu steuern, wenn es wieder aufwärts geht und die Konjunktur wieder anzieht, erklärt Stefan Schrauf. 

Die Studie finden Sie hier

 


Das könnte Sie auch noch interessieren
Foto: Österreichische Post AG / Andrea Koller

Der Verein Netzwerk Logistik (VNL) nahm auch heuer wieder den traditionellen „Tag der Logistik“ zum Anlass, um gemeinsam mit Schulen und Unternehmen…

Weiterlesen
Foto: Turmöl / Österreichische Post AG

Um ihrem Ziel, dem völlig emissionsfreien Transport von Paketen, Briefen, Printmedien und Werbesendungen einen Schritt näher zu kommen, setzt die…

Weiterlesen
Foto: Iveco Group

Der Verwaltungsrat der Iveco Group gab vor kurzem bekannt, dass Olof Persson mit 1. Juli 2024 die Nachfolge von Gerrit Marx als CEO der Group antreten…

Weiterlesen
Foto: Roland Spedition / Raimo Rumpler

Zur weiteren Umsetzung ihrer auf Wachstum und Innovation ausgerichteten Strategie beteiligt sich die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA)…

Weiterlesen
Foto: Fotostudio Graf

2001 von Kurt Posch und Roland Schäffner gegründet, beschäftigt Ontime Logistics mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an fünf Standorten in…

Weiterlesen
Foto: Michael Wolf OHG

Das Straubinger Familienunternehmen Michael Wolf OHG wird am 1. Mai neuer Systempartner von Online Systemlogistik (OSL). In der Nacht vom 2. auf den…

Weiterlesen

Das internationale Transport- und Logistikunternehmen hat seine erste eigene Lagereinrichtung in Großbritannien eröffnet und setzt damit einen…

Weiterlesen
Foto: Lufthansa Cargo

Chinesische Online-Händler liefern derzeit im Rekordtempo tausende Tonnen Waren täglich direkt aus China in die ganze Welt. Das hat gravierende Folgen…

Weiterlesen
Foto: Knorr-Bremse

Die Knorr-Bremse AG, Weltmarktführer für Bremssysteme und führender Anbieter weiterer Systeme für Schienen- und Nutzfahrzeuge, hat kürzlich die…

Weiterlesen

Am 18. April, dem „Tag der Logistik“, fand eine Karriereplattform des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) für Logistikberufe in Kooperation mit…

Weiterlesen

Schon gehört?

Der Podcast der Internationalen Wochenzeitung Verkehr in Kooperation mit Julia Schütze.

Hören Sie hier das Interview mit Andreas Matthä, CEO der ÖBB Holding.

Wenn Sie externe Inhalte von w.soundcloud.com aktivieren, werden Daten automatisiert an diesen Anbieter übertragen.

Termine

Middle East Rail 2024

Datum: 30.04.2024 bis 01.05.2024
Ort: Abu Dhabi National Exhibition Centre, VAE

VAP Forum Güterverkehr

Datum: 07.05.2024
Ort: Zürich, Glockenhof

LogiMAT China 2024

Datum: 08.05.2024 bis 10.05.2024
Ort: Shenzhen/China, Shenzhen Convention & Exhibition Centre

Danube Business Talks 2024

Datum: 15.05.2024
Ort: Tech Gate – Sky Stage, Donau-City-Straße 1, 1220 Wien

Mehr Termine

Verkehr im Austria Kiosk

Aktuelle ePaper-Ausgaben der Wochenzeitung Verkehr können Sie direkt im Austria Kiosk kaufen.

Anmeldung zum Newsletter

Herr / Mr  Frau / Mrs