News

Prozesse zu digitalisieren, bringt Vorteile

Foto: Digicust
„Digicust zielt darauf ab, bestehende Zollsoftware durch KI und ­Automatisierung zu ­erweitern und zu optimieren“, erklärt Borisav Parmakovic, Mitgründer und CEO von Digicust.
Foto: Digicust

Das Wiener Start-up Digicust will mit seinem auf KI-basierten Zollassistenten nach Deutschland expandieren.

von: Josef Müller

Vor sechs Jahren ging das Wiener Start-up Digicust an den Start und ist seither mit einer „Vor-Zollsoftware“ mit einem KI-basierten Zollassistenten auf dem Markt präsent. Das Unternehmen verzeichnet nach eigenen Angaben eine solide Nachfrage nach dieser digitalen Lösung. Die wichtigsten Dienstleistungen von Digicust basieren auf Künstlicher Intelligenz (KI) und umfassen den ­KI-gestützten Zollassistenten Dexter IDP, der automatisch relevante Daten aus Zolldokumenten wie Rechnungen, Packlisten, E-Mails und vielem mehr extrahiert. Der Assistent wendet dann maschinelles Zoll-Know-how an, um die Datenqualität aus den Unterlagen zu heben und neue Daten zu generieren.
„Dadurch wird die manuelle Dateneingabe überflüssig und Zollanmeldungen werden automatisch ausgefüllt“, wie Borisav Parmakovic, Mitgründer und CEO von Digicust, gegenüber Verkehr erklärt.

Vorhandene Software durch KI und Automatisierung optimieren
Ein weiteres Produkt ist der Zollassistent Taric, mit dem Waren bis zur elften Stelle des Zolltarifs genau, automatisch und skalierbar klassifiziert werden können. Digicust bietet auch ein intelligentes Stammdatenverwaltungssystem an, mit dem Unternehmen ihre Artikel, Materialien, Zolltarifnummern und weitere Zollcodes einfach verwalten und automatisieren können. Dieses System wird mit ­Informationen aus Dexter IDP und Taric gefüllt, wodurch die Genauigkeit und Konsistenz der Daten gewährleistet ist.
Digicust ist mit über zehn Zollsoftware-Anbietern wie Dakosy, DBH, AEB, BEO und LDV kompatibel, wodurch die Integration mit den in der Zollabfertigung am häufigsten verwendeten Systemen gewährleistet ist. Der softwareneu­trale Ansatz bedeutet, dass die Software mit jeder relevanten Zollsoftware verwendet werden kann, was den Unternehmen Flexibilität bietet. Parmakovic: „Digicust zielt nicht darauf ab, bestehende Zollsoftware zu ersetzen, sondern deren Funktionalität durch KI und Automatisierung zu erweitern und zu optimieren.“

Zollabwicklung verbessern durch Digitalisierung
Digicust ist gerade dabei, nach Deutschland zu expandieren, da das Nachbarland beim Ex- und Import zu den stärksten Ländern der EU gehört und somit ein attraktiver Markt ist. Außerdem sei es für ein österreichisches Start-up ein logischer Schritt, in der DACH-Region zu wachsen. Im vergangenen Jahr wurde Geld bei Investoren eingesammelt, um die Expansion voranzutreiben. Als größten Kunden in Österreich hat man Fiege Logistik im Kundenstamm, doch auch zahlreiche Verlader, Spediteure und Logistikunternehmen zählen dazu.
Das Thema Zoll ist komplex und stellt Unternehmen vor vielfältige Herausforderungen. Manuelle Prozesse, fehleranfällige Dateneingaben, schlechte, fehlende, unstrukturierte Daten und die Suche nach der richtigen Zolltarifnummer sind nur einige Beispiele für die Komplexität der Zollabwicklung. Die gute Nachricht: Zollprozesse ­lassen sich optimieren und automatisieren. Durch Automatisierung und Effizienzstei­gerung werden die Kosten für die Zollabfertigung deutlich gesenkt. Parmakovic nennt ­einige Vorteile der digitalen Zollabwicklung: Da wäre das verbesserte Cashflow-Management, denn schnellere Zollabfertigungsprozesse bewirken kürzere Durchlaufzeiten und schnellere Verfügbarkeit von Waren. ­Effiziente Zollprozesse ermöglichen schnellere Reaktionszeiten auf Marktveränderungen und verbessern die Wettbewerbsfähigkeit. Die durch Automatisierung erzielte Zeitersparnis ermöglicht es den Mitarbeitern, sich auf wertschöpfende Aufgaben zu konzentrieren, und nicht zuletzt werden menschliche Fehler durch KI-basierte Assistenten minimiert, was die Genauigkeit der Zollanmeldungen erhöht. Die Softwarelösung ist skalierbar und kann an das wachsende Zollvolumen an­gepasst werden, was die Flexibilität und Zukunftsfähigkeit des Unternehmens erhöht. Die nahtlose Integration mit gängiger Zollsoftware gewährleistet einen reibungslosen und effizienten Informationsfluss.


Das könnte Sie auch noch interessieren
Foto: IVECO

Die mytransport GmbH mit Hauptsitz im fränkischen Burghaslach übernahm in einer kleinen Übergabezeremonie im IVECO KundenCenter in Ulm die ersten drei…

Weiterlesen
Foto: Tailwind Shipping Lines

Nico Peters übernimmt zum 1. August diese Funktion bei der in Hamburg beheimateten, zweitgrößten Containerlinien-Reederei Deutschlands.

Weiterlesen
Foto: David Schreyer

Das global agierende Unternehmen Exotec, das skalierbare Robotiksysteme für die Intralogistik entwickelt und als Lagerautomatisierungslösung…

Weiterlesen

Kürzlich machte Gruber Logistics im durch die Europäische Kommission geförderten Projekt EMPOWER (Eco-operated, Modular, highly efficient, and…

Weiterlesen
Foto: Google / DHL

DHL und Google, eines der größten Technologieunternehmen der Welt, haben eine Partnerschaft zur Nutzung des GoGreen-Plus-Service von DHL Express mit…

Weiterlesen

Umweltschonend, leise und effizient: Mohrenbräu transportiert ab sofort Bier und Waren mit dem E-Lkw. Das Familienunternehmen ist in Vorarlberg damit…

Weiterlesen

Vor einigen Monaten hat das internationale Logistikunternehmen cargo-partner, ein Unternehmen der NIPPON EXPRESS HOLDINGS, im Rahmen seiner…

Weiterlesen
Foto: CargoBeamer

CargoBeamer, Europas führender Logistikdienstleister für den intermodalen Transport von nicht-kranbaren Sattelaufliegern, treibt weitere Innovationen…

Weiterlesen
Foto: RAUMLABOR3 & GJL+

Die Craiss Generation Logistik GmbH & Co. KG plant den Bau ihres zukünftigen Firmensitzes am Eingang zum neuen Stadtquartier Ziegelhöhe in Mühlacker.…

Weiterlesen
Foto: thyssenkrupp Steel Europe AG

Nach Freigabe der Transaktion durch das Bundeskartellamt nimmt das Logistik-Joint-Venture zwischen der thyssenkrupp Steel Logistics GmbH und der…

Weiterlesen

Schon gehört?

Der Podcast der Internationalen Wochenzeitung Verkehr in Kooperation mit Julia Schütze.

Hören Sie hier das Interview mit Andreas Matthä, CEO der ÖBB Holding.

Wenn Sie externe Inhalte von w.soundcloud.com aktivieren, werden Daten automatisiert an diesen Anbieter übertragen.

Termine

Emokon

Datum: 11.09.2024 bis 12.09.2024
Ort: ÖAMTC Teesdorf

IAA Transportation 2024

Datum: 17.09.2024 bis 22.09.2024
Ort: Messegelände Hannover

ILS2024 - Internationaler Logistik Sommer 2024

Datum: 17.09.2024 bis 19.09.2024
Ort: Live Congress Leoben

WOF Summit

Datum: 18.09.2024 bis 19.09.2024
Ort: Flughafen Wien, AirportCity Space

Mehr Termine

Verkehr im Austria Kiosk

Aktuelle ePaper-Ausgaben der Wochenzeitung Verkehr können Sie direkt im Austria Kiosk kaufen.

Anmeldung zum Newsletter

Herr / Mr  Frau / Mrs