Die Keynote-Speaker der Bahnkonferenz (v.l.): Prof. Peer Witten, Vorsitzender der LIHH; Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing; Frank Horch, Senator der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation Hamburg; Rolf Habben Jansen, Vorsitzender des Vorstands der Hapag-Lloyd AG.
Bild: Logistik-Initiative Hamburg / Fromm
Die „Erste Bahnkonferenz Schienengüterverkehr und Häfen“ brachte in Hamburg rund 200 Experten aus den Bereichen Eisenbahnnetz, Bahnoperateure, Reeder sowie Terminal- und Hafenbetriebe zusammen. Die große Teilnehmerzahl verdeutlicht, dass eine Bahnkonferenz mit Fokus Schienengüterverkehr und Häfen in Hamburg bisher fehlte. Auf Initiative des von Bernd-R. Pahnke, Vice President Port Development, DB Cargo AG, geleiteten Arbeitskreis Schiene, organisierten die Logistik-Initiative Hamburg (LIHH) und Hafen Hamburg Marketing e.V. die Veranstaltung. Eingeladen wurden interessierte Mitglieder und zahlreiche Vertreter von Unternehmen und Organisationen aus Hamburg, der Metropolregion und ganz Deutschland.
In der Begrüßung durch Prof. Peer Witten, Vorsitzender der LIHH, und  in dem Einführungsvortrag von Senator Frank Horch, Präses der Behörde  für Wirtschaft, Verkehr und Innovation Hamburg, wurde hervorgehoben,  dass rund 11 Prozent der Schienengüterverkehre in Deutschland ihren  Start- oder Endpunkt in Hamburg haben.
Für wachsende Mengen beim Containerumschlag auf den Terminals in den  Häfen sorgen zunehmend Großschiffe mit inzwischen mehr als 20.000 TEU  Kapazität. Sowohl Lars Neumann, Leiter Vorstandsprojekte und  Geschäftsentwicklung der HHLA AG, als auch Manuela Drews,  Geschäftsführerin des Eurogate Container Terminals Bremerhaven, machten  deutlich, dass Terminaloperateure neben einer leistungsfähigen  Abfertigung der Schiffe auch auf der Landseite in modernstes Equipment  und IT investieren, damit wachsende Verkehrsmengen mit dem Hinterland  bewältigt werden können.
Dass ein gut organisierter Hinterlandverkehr in Kombination mit einem  hohen Anteil an lokaler Ladung für Hamburg Vorteile bringe, aber am Ende  bei Hafenentscheidungen für den Reeder nicht alleine ausschlaggebend  sei, erläuterte Rolf Habben Jansen, Vorsitzender des Vorstands der  Hapag-Lloyd AG.
Auch die KV-Terminals im Binnenland müssen ihre Kapazitäten an wachsende  Verkehrsmengen anpassen. So investiert die Deutsche  Umschlaggesellschaft Schiene-Straße (DUSS) mbH, die eine große Anzahl  KV-Terminals betreibt, gezielt in den Ausbau vorhandener und neuer  KV-Anlagen. Andreas Schulz, Geschäftsführer der DUSS, machte deutlich,  dass heute die Auslastung der vorhandenen 25 KV Terminals von DUSS bei  durchschnittlich 80 Prozent liege. Bei einem angenommenen Wachstum  zwischen 3 und 4 Prozent wären seiner Berechnung nach in den nächsten  Jahren 20 weitere KV-Terminals in Deutschland zu bauen. Eine zunehmend  schwierigere Beschaffung geeigneter Logistikflächen erschwere jedoch den  Aus- und Neubau von Anlagen.
Dirk Steffes, Leiter des Marktbereichs Intermodal bei der DB Cargo AG  machte deutlich, dass die Digitalisierung und Automatisierung im  Eisenbahnbetrieb noch viele Entwicklungsmöglichkeiten biete. So könnten  neben Lokomotiven und Güterwagen vor allem die Buchungs- und  Informationsplattformen für Kunden der DB Cargo noch weiter optimiert  werden. Michael Körber, Leiter Vertrieb und Fahrplan bei der DB Netz AG, wies darauf hin, dass durch bereits erfolgreich umgesetzte Aus- und  Neubauvorhaben täglich rund 250 Güterzugtrassen mehr zur Verfügung  gestellt werden können. Insgesamt sind täglich 40.000 Züge auf dem Netz  der DB in Deutschland unterwegs. Auch Körber sieht die maritimen Güterverkehre als Wachstumstreiber in  den kommenden Jahren an und versicherte, dass mit dem Ausbau der für die  Seehäfen wichtigen Transportkorridore für ausreichend Trassenkapazität  gesorgt werde.
 
