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Hafen Hamburg – starkes Wachstum in den ersten drei Quartalen

Bildrecht: HHM / Hasenpusch

* Seegüterumschlag erreicht 104,0 Millionen Tonnen (+ 3,2 Prozent) * Containerumschlag steigt auf 7,0 Millionen TEU (+ 6,9 Prozent) * Zweistelliger Zuwachs beim Hinterlandverkehr auf der Schiene (+ 11,9 Prozent) * Massengutumschlag geringer Rückgang auf 31,6 Millionen Tonnen (- 2,1 Prozent)

In den ersten neun Monaten des Jahres 2019 entwickelte sich der Seegüterumschlag in Deutschlands größtem Universalhafen sehr erfreulich. Der seit Anfang des Jahres festzustellende Wachstumskurs setzt sich fort. Mit einem Seegüterumschlag von 104,0 Millionen Tonnen (+ 3,2 Prozent) liegt das Wachstum in Hamburg deutlich über dem der großen Wettbewerbshäfen in Nordeuropa, die insgesamt im Durchschnitt auf ein Plus von 1,0 Prozent kamen. Eine besonders gute Entwicklung zeigt sich im Containerumschlag, der mit 7,0 Millionen TEU (20 Fuß-Standardcontainer) ein Plus von 6,9 Prozent erreichte. Auch hier gewinnt Hamburg im Wettbewerb mit den anderen großen Containerhäfen, die im Durchschnitt ein Wachstum von 3,4 Prozent erreichten, Marktanteile (+ 0,7 Prozentpunkte) zurück. Die sehr gute Umschlagentwicklung im Segment Container stärkte auch den Seehafen-Hinterlandverkehr auf der Schiene, der in den ersten neuen Monaten mit 2,1 Millionen transportierten TEU ein zweistelliges Wachstum von 11,9 Prozent aufweist. Der Massengutumschlag blieb mit 31,6 Millionen Tonnen (- 2,1 Prozent) leicht unter dem Vorjahresergebnis. 

Sehr gute Entwicklung im Containerumschlag
Der Anstieg im Containerumschlag auf 7,0 Millionen TEU (+ 6,9 Prozent) ist vor allem auf vier neue Transatlantikdienste und vier neue Feederdienste in die Ostsee zurückzuführen. Die von Hapag-Lloyd und ONE betriebenen neuen Transatlantikdienste verbinden seit Anfang des Jahres Hamburg mit Häfen in den USA, Kanada und Mexiko. Im Containerverkehr mit den USA, Hamburgs zweitwichtigstem Handelspartner, wurden in den ersten drei Quartalen 439.000 TEU umgeschlagen. Das sind 336.000 TEU mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum und entspricht einem Plus von 325 Prozent. „Zusammen mit den bestehenden Liniendiensten kommen wir jetzt in Hamburg auf insgesamt 14 Liniendienste, die unseren Hafenkunden direkte Verbindungen mit 29 Häfen in den USA, Mexiko und Kanada bieten. Insgesamt 15 zusätzliche Feeder- und Liniendienste in den ersten neun Monaten machen deutlich, dass der Hamburger Hafen an Attraktivität für Schifffahrt und Verlader zugelegt hat“, erläutert Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM). Durch die große Zahl an Feederverbindungen in die Ostsee und andere europäische Regionen übernimmt Hamburg die wichtige Funktion einer Warendrehscheibe und sorgt mit diesen Verkehren für attraktive Ladungsmengen im Umschlag an den Großschiffen, die Hamburg mit allen wichtigen Häfen der Welt verbinden. „Mit 2,6 Millionen TEU trägt auch der Transhipmentumschlag in den ersten drei Quartalen mit einem Plus von 4,3 Prozent zum erfreulichen Gesamtergebnis bei“, betont Egloff. Mit dem Start der Ausbaumaßnahmen zur Fahrrinnenanpassung der Unter- und Außenelbe sieht Egloff Hamburg auf einem guten Kurs. Die Anzahl der Hamburg anlaufenden besonders großen Containerschiffe mit einer Stellplatzkapazität von 18.000 TEU und mehr nahm mit insgesamt 123 Anläufe in den ersten drei Quartalen um 18,3 Prozent zu und unterstreicht seiner Auffassung nach die Bedeutung der in Bau befindlichen Begegnungsbox auf der Elbe und die schnelle Umsetzung der weiteren Baumaßnahmen im Rahmen der Fahrrinnenanpassung. Egloff sieht Hamburg gut vorbereitet, Deutschlands größten Universalhafen als nordeuropäische Drehscheibe im weltweiten Warenverkehr weiter auszubauen und weist darauf hin, dass Hamburg in den ersten drei Quartalen im Wettbewerb mit den anderen großen Nordrangehäfen sowohl beim Gesamtumschlag als auch beim Containerumschlag und im Seehafen-Hinterlandverkehr prozentual das größte Wachstum aufweist.

Zunahme im Transhipmentverkehr bringt mehr Ladung
Für den Hamburger Hafen verliefen die ersten drei Quartale im Transhipment- und Hinterlandverkehr äußerst erfolgreich. So profitiert der Transhipmentverkehr von den neuen Container-Liniendiensten, die zusätzliche Mengen für Hamburgs großes Netzwerk an Feederverbindungen brachten. Hier wurden insgesamt 2,6 Millionen TEU in Hamburg von Großschiffen auf Feederschiffe umgeschlagen und ein Plus von 4,3 Prozent erreicht. Der landseitige Seehafen-Hinterlandverkehr kam mit 4,4 Millionen TEU in den ersten neuen Monaten auf ein Plus von 8,6 Prozent. „Die positiven Zahlen im Seehafen-Hinterlandverkehr und im Bereich Transhipment verdeutlichen Hamburgs herausragende Position als nordeuropäischer Hub Port. Mehr als 100 Liniendienste, die Hamburg mit weltweit mehr als 1.000 Seehäfen verbinden, liefern die Container, die dann via Hamburg in die weitere Verteilung ins Binnenland gehen. Auch diese Verkehre tragen ihren Teil zur Wertschöpfung im Hafen bei und sorgen für viele Arbeitsplätze zur Steuerung dieser komplexen Transportlogistik“, sagt Egloff. Der HHM Vorstand weist darauf hin, dass vor dem Hintergrund der Debatte zur Klimapolitik der Güterverkehr auf der Schiene bei elektrischer Traktion zu 100 Prozent emissionsfrei erfolgen kann und damit zur CO2 Vermeidung einen wichtigen Beitrag leistet. Hamburg ist Europas größter Eisenbahnhafen und setzt im Seehafen-Hinterlandverkehr auf der langen Strecke auf den umweltfreundlichen Gütertransport per Eisenbahn und Binnenschiff. In den ersten drei Quartalen wurden insgesamt 36,6 Millionen Tonnen Güter per Eisenbahn in oder aus dem Hafen transportiert. Das ist ein Plus von 5,2 Prozent. Im Segment Containertransport konnten 2,1 Millionen TEU auf der Schiene im Hamburger Hafen abgefertigt werden. Das brachte ein zweistelliges Wachstum von 11,9 Prozent. Damit unterstreicht Hamburg seine Position als Europas größter Eisenbahnhafen und trägt bei einer Entlastung des Güterverkehrs auf der Straße auch zum Klimaschutz bei.

Hafenbahn übertrifft eigenen Rekord
„Die überaus positive Entwicklung des Hamburger Hafens in diesem Jahr macht sich auch auf der Schiene deutlich bemerkbar“, sagt Jens Meier, CEO der Hamburg Port Authority. „Die Hafenbahn konnte ihren im ersten Vierteljahr 2019 aufgestellten Rekord von 694.500 Containern noch einmal übertreffen. So wurden im dritten Quartal insgesamt 698.500 Container transportiert. Dies ist ein eindrucksvoller Beweis für die Leistungsfähigkeit und die Effizienz des Hamburger Hafens.“ Insbesondere der Anteil langer Züge hat weiter zugenommen. So verzeichnete die Hafenbahn im dritten Quartal gut 1.600 Züge mit einer Länge von über 700 Metern – im Vergleich zu 2017 entspricht dies einer Steigerung von rund 70 Prozent. „Auf diese Weise wird unsere Infrastruktur effizient genutzt und die schienengebundenen Hinterlandverkehre erreichen eine höhere Wirtschaftlichkeit. Für mich unterstreicht diese Entwicklung einmal mehr, dass Hamburg zu Recht der Eisenbahnhafen Nummer 1 in Europa ist“, sagt Meier. Insgesamt wurde über die Hafenbahn im Zeitraum von Januar bis September 2019 eine Tonnage von 36,6 Millionen Tonnen (+ 5,2 Prozent) und 2,06 Millionen TEU (+ 11,9 Prozent) transportiert.

Leichter Rückgang beim Massengutumschlag
Insgesamt wurden in den ersten neun Monaten 31,6 Millionen Tonnen Massengut in Hamburg umgeschlagen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet dies einen leichten Rückgang von 2,1 Prozent. Auf der Importseite weist der Umschlag von Massengut mit 24,8 Millionen Tonnen ein Plus von 1,1 Prozent auf. Die Importe von Sauggut, das sind vor allem Getreide und Ölfrüchte, kletterten um 8 Prozent auf 3,2 Millionen Tonnen. Beim Segment Greifergut, das sind vor allem Kohle, Koks und Erze, wurden insgesamt 14,4 Millionen Tonnen umgeschlagen (- 3,1 Prozent). Der Import von Erz für die Stahlindustrie entwickelte sich mit einem Umschlag von 7,8 Millionen Tonnen (+ 1,4 Prozent) in den ersten neun Monaten positiv. Auch der Import von Flüssigladung, zu der neben Rohöl vor allem Mineralölprodukte gehören, erreichte mit insgesamt 7,2 Millionen Tonnen ein Plus von 7,7 Prozent. Hier entstand das Wachstum im Segment Mineralölprodukte, die u.a. vermehrt wegen der Niedrigwasserproblematik auf dem Rhein nicht über die Westhäfen abgefertigt wurden. Die Transporte nahmen via Hamburg per Eisenbahn oder auch Binnenschiff den Weg in das Binnenland. Auf der Exportseite wurden insgesamt 6,8 Millionen Tonnen Massengut (- 12,3 Prozent) in den ersten neun Monaten umgeschlagen. Das schwächere Exportergebnis im Umschlag ist vor allem auf erntebedingte Rückgänge im Getreideumschlag zurückzuführen.


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