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Grüne Korridore zwischen Schweden und Deutschland

Foto: Gothenburg Port Authority / Ahmed
In Göteburg sprachen die Teilnehmer der Podiumsdiskussion über grüne Korridore zwischen Schweden und Deutschland (v.l.n.r.): Axel Mattern (CEO HHM), Dirk Claus (CEO Port of Kiel), Björn Garberg (National Coordinator Swedish Transport Administration), Daniel Karlsson (Country Manager Sweden Ancotrans AB), Mikael Nyman (Senior Sales Manager Scandinavia CFL cargo Sverige AB) Ida Siggelkow (Environmental Manager Stena Line Scandinavia AB) und Edvard Molitor (Head of International Public Affairs & Sustainability Port of Gothenburg).
Foto: Gothenburg Port Authority / Ahmed

Ein funktionierende umweltfreundlichere Lieferkette benötigt alle Akteure, die sich aktiv am Wandel zu nachhaltigen Transporten beteiligen. Wie solch eine Kette erfolgreich umgesetzt werden kann, zeigten der Hafen Göteborg, Stena Line, der Hafen Kiel und der Hafen Hamburg als Organisatoren sowie viele Unternehmen auf der Konferenz mit dem Titel „Green transport corridors – linking Europe and Scandinavia in Göteborg“.

„Die Schifffahrtsbranche steht derzeit unter erheblichem Druck, den Prozess der Dekarbonisierung zu beschleunigen. Ohne Hilfe kann sie diesen Wandel jedoch nicht erreichen. Eine Dekarbonisierung der Transporte benötigt die Unterstützung der gesamten Branche, also Häfen, Verlader, Spediteure, Hersteller, Investoren, Energieversorger und politische Entscheidungsträger. Das Beispiel der Stena Line, dem Port of Gothenburg und dem Port of Kiel auf der Route Göteborg–Kiel zeigt, was bereits möglich ist“, sagt Marina Basso Michael, Regionaldirektorin Europa bei Hafen Hamburg Marketing.

Gute Zusammenarbeit ist die Basis
Seit Jahren 55 Jahren bildet Stena Line mit ihren Fähren das Rückgrat des schwedisch-deutschen Handels mit der Verbindung Kiel–Göteborg. „Jede maritime Verbindung ist nur so stark wie die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten. Deshalb bemühen wir uns sehr, für jede individuelle Anforderung die richtige Lösung zu finden – sei es begleitete oder unbegleitete Ladung, Projektladung oder intermodale Lösungen. Auf der Strecke Kiel–Göteborg profitieren unsere Kunden von einer täglichen Frequenz, die es ihnen ermöglicht, ihre Fracht über Nacht von Norddeutschland nach Westschweden und darüber hinaus zu schicken“, sagt Katrin Verner, Freight Commercial Manager bei Stena Line.

Europa für eine nachhaltige Zukunft verbinden
Dabei testet Stena Line auf dieser Strecke nicht nur neue alternative Kraftstoffe wie Methanol mit der Stena Germanica. Die Reederei nutzt auch schon lange den Landstrom, der in beiden Häfen zur Verfügung steht. „Als eine der größten Fährreedereien weltweit sind wir uns unserer Verantwortung für eine nachhaltige Umgestaltung unseres Geschäfts bewusst, der wir uns jeden Tag mit Ehrgeiz und Optimismus stellen. Wir sind überzeugt, dass wir auch angesichts der bevorstehenden strengeren Regulierung, die sowohl anspruchsvoll als auch notwendig ist, weiterhin attraktive Dienstleistungen anbieten können. Wir zählen auf unsere Partner und Kunden, dass sie unsere Vision, Europa für eine nachhaltige Zukunft zu verbinden, auch weiterhin teilen werden“, sagt Mikko Juelich, Stena Line Trade Director Germany.

Partnerschaft auf mehreren Ebenen
Eine großartige Unterstützung erhält die Reederei von den beiden Häfen Göteborg und Kiel. Hier können die Schiffe auf der Linie seit Jahren Landstrom nutzen. Gleichzeitig dient der Hafen Göteborg zum Bunkern des Methanols. „Wir begrüßen die ehrgeizigen Schritte, die Stena Line unternommen hat, um unter anderem den Weg für die Stromversorgung von Land zu ebnen, die bereits seit 20 Jahren genutzt wird, sowie für das Bunkern von Methanol von Schiff zu Schiff,“ sagt Göran Eriksson, Geschäftsführer beim Port of Gothenburg und ergänzt: „Deutschland gehört zu den größten Handelspartnern Schwedens, und durch die langjährige Zusammenarbeit zwischen Stena Line, dem Kieler Hafen, dem Hamburger Hafen und dem Göteborger Hafen konnten wir wettbewerbsfähige und nachhaltige Logistiklösungen für die Industrie anbieten.

Vorreiter in der maritimen Landstromversorgung
Auch Dirk Claus, Geschäftsführer bei Port of Kiel, bestätigt, dass ein enger und kooperativer Austausch das Fundament der deutsch-schwedischen Erfolgsgeschichte zwischen Kiel und Göteborg sei. „Wir freuen uns, gemeinsam mit unseren skandinavischen Partnern an der Zukunft dieses besonderen Transport- und Logistikweges zu arbeiten, um ihn auf allen Ebenen noch umweltfreundlicher, digitaler und zukunftssicherer zu gestalten“, betont Claus. Der Port of Kiel ist auch dadurch einer der Vorreiter in der Landstromversorgung von Schiffen. Der Hafen besitzt mittlerweile eine der umfangreichsten Landstromanlagen Europas, die parallel bis zu sechs Seeschiffe versorgen kann. Ab dem Jahr 2030 will der Hafen klimaneutral zu sein.

Gemeinsam und koordiniert den Wandel voranbringen
Doch nicht nur Häfen und Reedereien werden für eine grüne Lieferkette benötigt, auch andere Logistikdienstleister wie die Bahn und Speditionen leisten ihren Beitrag, das betonte Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing, während der Podiumsdiskussion. Deshalb sei es auch so wichtig, alle Akteure an einen Tisch zu bringen, ergänzte Björn Garberg, Nationaler Koordinator für Inlands- und Short-Sea-Shipping-Verkehre im schwedischen Transportministerium und mahnte: „Wir müssen den grünen Wandel in der maritimen Wirtschaft beschleunigen. Alle Beteiligten müssen zusammenarbeiten und koordiniert handeln, um kritische Fragen wie die Instandhaltung und Entwicklung der Infrastruktur zu lösen.“


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