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Erste Methanol-Bunkerung mit der „Ane Maersk“ im Port of Antwerp-Bruges

Foto: Port of Antwerp-Bruges
Die Ane Maersk machte zum ersten Mal im Hafen von Antwerpen-Brügge fest und bunkerte ebenfalls erstmals grünes Methanol und Biodiesel.
Foto: Port of Antwerp-Bruges

Am 1. April 2024 legte das weltweit erste große Hochseeschiff mit Methanolantrieb, die „Ane Maersk“, am MSC PSA European Terminal (MPET) im Hafen von Antwerpen an. Das Schiff absolvierte seine erste Bunkeroperation in europäischen Gewässern und bunkerte während des Hafenaufenthalts 4.300 Tonnen grünes Methanol und 1.375 Tonnen Biodiesel (B100). Die erfolgreiche und effiziente Bunkerung ist ein neuer Meilenstein im Bestreben des Hafens Antwerpen-Brügge, verschiedene Kraftstoffe zur Verfügung zu stellen.

Das Anlaufen des Antwerpener Hafens ist Teil der Jungfernfahrt der „Ane Maersk“ von Südkorea nach China, bei der das Schiff mit grünem Methanol betrieben wird. Das von Hyundai Heavy Industries in Südkorea gebaute Containerschiff hat eine Nennkapazität von 16.000 Containern (TEU) und ist mit einem Zweistoffmotor ausgestattet, der sowohl mit Methanol als auch mit Biodiesel und herkömmlichen Schwerölen betrieben werden kann. Die „Ane Maersk“ ist das erste der 18 großen methanolfähigen Schiffe von Maersk, die zwischen 2024 und 2025 ausgeliefert werden sollen, und das zweite methanolfähige Containerschiff der Welt.

Effektives Bunkern
Die Bunkerung fand im MPET-Terminal statt und wurde während des Terminalbetriebs sicher durchgeführt. TankMatch schickte zwei Lastkähne, um 4.300 Tonnen grünes Methanol auf die Ane Maersk zu transferieren. Anschließend lieferte ein Lastkahn der VT-Gruppe 1.375 Tonnen Biodiesel (B100). Der Bunkervorgang wurde nahtlos in den Hafenaufenthalt des Schiffes integriert, indem das Bunkern gleichzeitig mit dem Laden und Löschen der Ladung erfolgte. Die sogenannten „simultaneous operations“ (SIMOPS) erhöhten die Effizienz des Hafenaufenthalts, indem sie die zusätzliche Zeit für die Betankung reduzierten. Dieser beeindruckende Meilenstein spiegelt die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den zahlreichen beteiligten Akteuren wider.

Ziel: Hafen für unterschiedliche Kraftstoffe
Für den Hafen Antwerpen-Brügge ist dies aber auch ein Meilenstein in seinem Bestreben, ein Hafen für unterschiedliche Kraftstoffe zu werden, in dem eine Vielzahl verschiedener klimaneutraler Kraftstoffe wie Wasserstoff, Ammoniak, Methan und Methanol zum Betanken zur Verfügung stehen, zusätzlich zu den bereits verfügbaren Biokraftstoffen und Schwerölen. Im Juni 2023 fand im Hafen von Antwerpen-Brügge die erste Bunkerung mit Methanol statt, als 475 metrischen Tonnen Methanol auf dem Tanker Stena Pro Marine gebunkert wurde.
Der Hafen Antwerpen-Brügge verfügt bereits über Kapazitäten zur Lagerung klimaneutraler Kraftstoffe für die Verwendung in seinem Industriecluster und die Verteilung ins Hinterland. Im Rahmen der allgemeinen Energiewende, bei der Wasserstoffträger wie Methanol, Ammoniak und Methan eine zentrale Rolle spielen werden, haben viele Tanklagerterminals in zusätzliche Kapazitäten investiert oder planen dies.
Um das Bunkern von klimaneutralen Kraftstoffen an seinen beiden Plattformen zu ermöglichen, hat der Hafen Antwerpen-Brügge Risikobewertungen für alle Kraftstoffarten durchgeführt, erstellt Sicherheitsprotokolle und wird durch die Einführung eines Lizenzsystems für Bunkerbetriebe die höchsten Qualifikationen innerhalb seines Bunkersystems sicherstellen.

Vorreiter in Sachen klimaneutrale Kraftstoffe
Jacques Vandermeiren, CEO des Port of Antwerp-Bruges, kommentierte: „Als fünftgrößter Bunkerhafen der Welt sind wir entschlossen, eine Vorreiterrolle bei der Integration von klimaneutralen Kraftstoffen in den Bunkermarkt zu spielen. Der Hafen Antwerpen-Brügge wird nach Möglichkeit Einrichtungen zur Verfügung stellen, beide Plattformen für den Einsatz mehrerer Kraftstoffe vorbereiten und sich selbst dafür engagieren, seine Flotte durch den Einsatz alternativer Kraftstoffe umweltfreundlicher zu machen.“

Inspiration für maritimen Sektor
„Die erfolgreiche Bunkerung dieser neuen Generation von Schiffen beweist, dass wir die richtigen Schritte unternehmen, um unseren Hafen bis 2025 in einen Hafen für verschiedene Kraftstoffe umzuwandeln: einen Hafen, in dem zusätzlich zu den traditionellen Kraftstoffen auch nachhaltigere alternative Kraftstoffe wie Methanol angeboten werden. Als ehrgeiziger Pionierhafen will der Hafen Antwerpen-Brügge eine Inspiration für den gesamten maritimen Sektor sein“, betonte Annick De Ridder, Präsidentin des Verwaltungsrats des Port of Antwerp-Bruges.

Partnerschaft in Sachen Dekarbonisierung
Emma Mazhari, Head of Energy Markets bei A.P. Moller – Maersk, erklärte: „ Wir freuen uns über die Partnerschaft mit dem Hafen Antwerpen-Brügge bei der Jungfernfahrt der Ane Maersk. Dies ist ein wichtiger Schritt in unseren Bemühungen, bis 2040 netto null Treibhausgasemissionen zu erreichen. Wir schätzen alle unsere Partner, die zur Dekarbonisierung von Schifffahrt und Logistik beitragen, und freuen uns über die vielversprechende Entwicklung sowohl der grünen Treibstoff- als auch der Bunkerinfrastruktur."

Hand in Hand: Effizienz und Nachhaltigkeit
„Als größter Containerterminal im Hafen von Antwerpen sind wir stolz auf die Ankunft und das erfolgreiche Bunkern der Ane Maersk. Diese Leistung war das Ergebnis einer akribischen Planung und der Zusammenarbeit aller beteiligten Parteien. Während der Operation verlief SIMOPS (simultaneous operations) außerordentlich gut und hatte nur minimale Auswirkungen auf unseren regulären Betrieb. Dieser Erfolg unterstreicht unser Engagement für Sicherheit, Effizienz, Nachhaltigkeit und Innovation und zeigt, dass Effizienz und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können. Ein großes Dankeschön an die Mitarbeitenden von MPET, die erneut die effiziente Abfertigung dieses Schiffes sichergestellt haben“, hebt Johan Van Daele, Vorstandsvorsitzender des MSC PSA European Terminal (MPET), hervor.

Besonderer Bunkerungs-Vorgang
Andre Nieman, CEO von Tankmatch, erläuterte: „Die Bunkerung von 4.300 metrischen Tonnen Methanol ist für uns ein neuer Meilenstein, nachdem wir eine Reihe kleinerer Methanol-Bunkerungen durchgeführt haben. Wir sind stolz darauf, einen Teil zur Dekarbonisierung der Schifffahrt beizutragen.“
Niels Groenewold, VT-Gruppe, ergänzte: „Der B100-Bunkerservice für die Ane Maersk ist ein stolzer Moment für die VT Gruppe. Er ist ein klarer Indikator dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind, um den nachhaltigen Weg zu gehen, den wir uns vorgenommen haben. Wir freuen uns auf eine gemeinsame nachhaltige Zukunft, die durch das Bunkern von alternativen Kraftstoffen wie B100 untermauert wird.“

Über MPET
MSC PSA European Terminal (MPET) ist ein Joint Venture zwischen PSA und Terminal Investment Limited (TIL). Mit einer jährlichen Umschlagskapazität von 9 Millionen TEU, einer Kailänge von 3,7 km und einer Fläche von 247 ha ist der MPET der größte Containerterminal Europas und hat einen Anteil von mehr als 50 Prozent am gesamten Antwerpener Schiffscontaineraufkommen. MPET ist mit 38 Containerkränen ausgestattet und verfügt über elf Liegeplätze, an denen die größten Schiffe der Welt abgefertigt werden können.

Über TankMatch
Tankmatch organisiert den nachhaltigen Transport von Biokomponenten (Methanol) und Chemikalien auf der Schiene, auf Flüssen und Kanälen. Wir beliefern jeden Tag Kunden aus der chemischen und mineralischen Industrie. Damit sind wir ein wichtiges logistisches Bindeglied in der europäischen Wirtschaft.

Über die VT-Gruppe
VT ist eine unabhängige Tankschifffahrtsgesellschaft mit globaler Präsenz. Die 1933 gegründete VT-Gruppe bietet optimale Unterstützung bei Transport und Bunkerung mit hochqualifiziertem Personal und tadelloser Ausrüstung. VT ist hauptsächlich in europäischen Gewässern (ARA-Gebiet, alle Rheinanliegerstaaten, Schweden und Spanien), Panama und Oman tätig.


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