News

ElWG darf Hochlauf des Ausbaus der E-Ladeinfrastruktur nicht bremsen

Hauke Hinrichs, CEO von SMATRICS.
Fotos: SMATRICS
Laden beim SMATRICS-EnBW-Schnellladepunkt.
Fotos: SMATRICS

In einer Stellungnahme zum Entwurf des neuen Elektrizitätswirtschaftsgesetzes (kurz ElWG) betont Hauke Hinrichs, CEO von SMATRICS, die positiven Ansätze, weist aber auch auf Hindernisse für eine zügige Weiterentwicklung der E-Mobilität hin.

„Das neue Elektrizitätswirtschaftsgesetz wird die Weichen für den Ausbau der E-Ladeinfrastruktur stellen“, sagt Hauke Hinrichs, CEO von SMATRICS. „Wir begrüßen die Schritte zu mehr Transparenz“. Regelungen wie eine verpflichtende gemeinsame Website zu freien Netzanschlusskapazitäten werden die Planungssicherheit erhöhen und die Ausbaupläne vorantreiben.

Problem: unklare Definition
Neu im ElWG ist auch die Definition eines Teils der E-Mobilität als Endkunde – in die auch Ladeinfrastrukturbetreiber fallen. Damit werden in Zukunft bürokratische Hürden abgebaut. Allerdings ist diese Ausnahme nicht für jede Facette der Elektromobilität klar genug geregelt. Denn es muss auch das Zurverfügungstellen von Strom durch Besitzer von Verbrauchsanlagen an Ladeinfrastrukturbetreiber explizit mitberücksichtigt werden. Dies ist in der aktuellen Definition nicht eindeutig. Das könnte dazu führen, dass Anlagenbesitzer sich aus der Errichtung von Ladestationen zurückziehen. Damit bestünde das Risiko, dass der Ausbau von Ladestationen gehemmt wird und damit auch die gesamte Dekarbonisierung des Verkehrs.

E-Mobilitäts-Showstopper überarbeiten
Um die Ladeinfrastruktur als das Rückgrat der Mobilität weiterhin zu stärken, sieht SMATRICS Handlungsbedarf. „Wir müssen runter von der Bremse und mit schlanken Prozessen und Transparenz für mehr Tempo beim Ausbau der E-Ladeinfrastruktur sorgen“, betont Hinrichs.

Konkrete Beispiele:

  • Bearbeitungszeit von Anträgen und Netzzugängen müssen verkürzt werden
    Im Durchschnitt dauert es zwischen zwölf bis 18 Monaten, bis man nach Beauftragung eines Netzangebots den Neuzugang zum Netz erhält. Auch die im ElWG festgesetzten Maximalzeiten bei Netzanfragen werden bei einem Großteil der Anfragen somit nicht gehalten. SMATRICS hat bereits 2023 in ihrem Masterplan eine österreichweite Standardisierung von Prozessen und Umsetzungsregelungen gefordert, um die Errichtung von Infrastruktur zu erleichtern. Die Verteilnetzbetreiber müssen ressourcentechnisch besser ausgestattet werden.
  • E-Ladestationen aus der Definition als Energiespeicher ausnehmen
    Im aktuellen Entwurf des ElWG sind E-Ladestationen in Kombination mit E-Fahrzeugen als Energiespeicheranlagen definiert. Erstens ist dies sachlich nicht korrekt, da die Speicherung ausschließlich im E-Fahrzeug stattfindet und die Ladestation lediglich Instrument zur Energieübermittlung ist. Zweitens würde eine solche Definition ein weiteres Hemmnis für den E-Mobilitätshochlauf darstellen, da Netzbetreiber – die aktuell sowohl Ladeinfrastruktur als auch E-Fahrzeugflotten stellen – nur unter bestimmten Umständen Energiespeicheranlagen halten dürften.
  • Bevorteilungen durch Konzernstrukturen verhindern
    SMATRICS kann eine Wettbewerbsverzerrung zugunsten von Elektromobilitätsunternehmen, die mit Netzbetreibern verbunden sind, nicht ausschließen. Information zu verfügbaren Netzleistungen und Ausbaumöglichkeiten von Ladestationen müssen allen Marktteilnehmern jedoch in gleicher Weise und zur gleichen Zeit zur Verfügung stehen. Entsprechende Bestimmungen zur Entflechtung dieser Unternehmensstrukturen müssen in das ElWG einfließen.

Nachbesserung erforderlich
Anpassungen im Elektrizitätswirtschaftsgesetz, die die E-Mobilität mehr in den Fokus nehmen, können maßgeblich dazu beitragen, die Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure zu stützen und Österreich für die Mobilitäts- und Energiewende gut aufzustellen.

Über SMATRICS
SMATRICS unterstützt Unternehmen und Flottenbetreiber beim Weg in die E-mobile Zukunft. Mit „Powered by SMATRICS“ plant, betreibt und serviciert das Unternehmen Ladeinfrastruktur in Österreich und Deutschland. Das Green-Tech-Unternehmen ist ein Tochterunternehmen von VERBUND und EnBW Energie Baden-Württemberg AG und beschäftigt mehr als 140 Mitarbeiter:innen. In Österreich betreibt das Unternehmen als SMATRICS EnBW das größte flächendeckende Schnellladenetz, das 2024 um rund 200 Schnellladepunkte erweitert wird.


Das könnte Sie auch noch interessieren
Foto: Tailwind Shipping Lines

Nico Peters übernimmt zum 1. August diese Funktion bei der in Hamburg beheimateten, zweitgrößten Containerlinien-Reederei Deutschlands.

Weiterlesen
Foto: David Schreyer

Das global agierende Unternehmen Exotec, das skalierbare Robotiksysteme für die Intralogistik entwickelt und als Lagerautomatisierungslösung…

Weiterlesen

Kürzlich machte Gruber Logistics im durch die Europäische Kommission geförderten Projekt EMPOWER (Eco-operated, Modular, highly efficient, and…

Weiterlesen
Foto: Google / DHL

DHL und Google, eines der größten Technologieunternehmen der Welt, haben eine Partnerschaft zur Nutzung des GoGreen-Plus-Service von DHL Express mit…

Weiterlesen

Umweltschonend, leise und effizient: Mohrenbräu transportiert ab sofort Bier und Waren mit dem E-Lkw. Das Familienunternehmen ist in Vorarlberg damit…

Weiterlesen

Vor einigen Monaten hat das internationale Logistikunternehmen cargo-partner, ein Unternehmen der NIPPON EXPRESS HOLDINGS, im Rahmen seiner…

Weiterlesen
Foto: CargoBeamer

CargoBeamer, Europas führender Logistikdienstleister für den intermodalen Transport von nicht-kranbaren Sattelaufliegern, treibt weitere Innovationen…

Weiterlesen
Foto: RAUMLABOR3 & GJL+

Die Craiss Generation Logistik GmbH & Co. KG plant den Bau ihres zukünftigen Firmensitzes am Eingang zum neuen Stadtquartier Ziegelhöhe in Mühlacker.…

Weiterlesen
Foto: thyssenkrupp Steel Europe AG

Nach Freigabe der Transaktion durch das Bundeskartellamt nimmt das Logistik-Joint-Venture zwischen der thyssenkrupp Steel Logistics GmbH und der…

Weiterlesen
Foto: Kurt Keinrath

Die kürzlich in ihrem Amt bestätigte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen spricht sich dafür aus, eFuels bei der Erreichung der CO2-Grenzwerte…

Weiterlesen

Schon gehört?

Der Podcast der Internationalen Wochenzeitung Verkehr in Kooperation mit Julia Schütze.

Hören Sie hier das Interview mit Andreas Matthä, CEO der ÖBB Holding.

Wenn Sie externe Inhalte von w.soundcloud.com aktivieren, werden Daten automatisiert an diesen Anbieter übertragen.

Termine

Emokon

Datum: 11.09.2024 bis 12.09.2024
Ort: ÖAMTC Teesdorf

IAA Transportation 2024

Datum: 17.09.2024 bis 22.09.2024
Ort: Messegelände Hannover

ILS2024 - Internationaler Logistik Sommer 2024

Datum: 17.09.2024 bis 19.09.2024
Ort: Live Congress Leoben

WOF Summit

Datum: 18.09.2024 bis 19.09.2024
Ort: Flughafen Wien, AirportCity Space

Mehr Termine

Verkehr im Austria Kiosk

Aktuelle ePaper-Ausgaben der Wochenzeitung Verkehr können Sie direkt im Austria Kiosk kaufen.

Anmeldung zum Newsletter

Herr / Mr  Frau / Mrs