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DPD setzt in Konstanz eine Wechselbrücke als Mikrodepot ein

Foto: DPD
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Das Mikrodepot im öffentlichen Raum ermöglicht einen dezentralen Paketumschlag im Zustellgebiet.

DPD setzt in Konstanz am Bodensee auf eine neue Form der City-Logistik. In enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung hat das Unternehmen am zentral gelegenen Döbele eine öffentliche Stellfläche angemietet. Bereits seit April erfolgt von dort aus eine Zustellung in der Konstanzer Innenstadt per Lastenrad. Nun gibt es eine entscheidende Neuerung: Ein Container (eine sogenannte Wechselbrücke) dient vor Ort nun als Mikrodepot. Ein solches Mikrodepot ist Voraussetzung für die Zustellung per Lastenrad, da dieses im Gegensatz zum herkömmlichen Transporter direkt im Zustellgebiet stationiert sein muss. Die Wechselbrücke in Konstanz ist somit nicht nur ein Abstellort über Nacht für die vor Ort eingesetzten Lastenräder, sondern auch ein Umschlagpunkt für die Pakete, die morgens angeliefert und anschließend mit den elektrisch betriebenen Fahrrädern zu den Empfängern gebracht werden. Es ist das erste Projekt dieser Art, bei dem DPD eine Wechselbrücke im öffentlichen Raum zu einem Mikrodepot umfunktioniert. Der Container bietet Platz für eine große Zahl an Paketen und kann perspektivisch auch zwei bis drei Mal am Tag angefahren werden, um weitere Pakete einzuladen. So können die Lastenrad-Zusteller mehrere Touren hintereinander zurücklegen. In der Anfangsphase ist pro Lastenrad nur eine Tour vorgesehen. Darüber hinaus können die Lastenräder nach erfolgter Zustellung in der Wechselbrücke abgestellt werden. Derzeit arbeitet das zuständige Depot Villingen-Schwenningen noch mit Wechselakkus, die gemeinsam mit den Paketen morgens zum Mikrodepot gebracht werden. Im nächsten Schritt wird der Container noch mit einem Solarpanel ausgestattet, um die Räder direkt vor Ort aufzuladen. So ist eine autarke Stromversorgung möglich. 

Dass das innovative Projekt gerade in Konstanz umgesetzt wurde, liegt vor allem an den lokalen Gegebenheiten. Die Innenstadt verfügt mitunter über enge, mit Lieferwagen nur schwer erreichbare Straßen. Gleichzeitig eignet sich die Paketstruktur sehr gut für eine Zustellung mit elektrisch verstärkten Rädern. „Lastenräder eignen sich vor allem für Zustellbereiche, in denen wir besonders viele Privatempfänger beliefern“, erklärt Gerd Seber, Group Manager City Logistics & Sustainability bei DPD Deutschland. Touren verfügen nämlich in diesem Fall über viele Einzelstops, bei denen vorrangig kleinere Pakete zugestellt werden. Da die Suche nach Halteflächen in Innenstadtgebieten mit einem Lastenrad deutlich einfacher ist, ist die Zustellung hier sehr effizient. „Gleichzeitig ergibt sich für uns noch ein positiver Effekt. In Konstanz ist es nach 10 Uhr morgens nicht mehr gestattet, die Innenstadt mit Lieferwagen zu befahren. Dank der Lastenräder ist dieses Fahrverbot für uns kein Problem mehr.“


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