Das bestehende Güterumschlagzentrum (GUZ) in Villach Süd kann die heutigen Anforderungen nicht mehr erfüllen, besonders in Hinsicht auf die Erfordernisse nach güterzuglangen Terminalgleisen sowie deren Umfahrungsmöglichkeit zur vereinfachten Bedienung. Aufgrund des anstehenden Erneuerungsbedarfes der Bestandanlage ist der Neubau eines multifunktionalen Terminals in Fürnitz erforderlich, um sich am Markt entsprechend zu positionieren.
Nun wurde das CCT Fürnitz NEU im Rahmenplan 2018 - 2023 aufgenommen. Ein Zusammenhang mit der Koralmbahn ist nicht gegeben. Die beiden Projekte müssen unabhängig voneinander betrachtet werden. Für den CCT Fürnitz liegt nun erstmals eine gesicherte Finanzierung vor. Auf dieser Basis können die aktuellen Planungen intensiviert werden: der Baubeginn ist im Jahr 2023 geplant (Fertigstellung 2027). Mit dem Bau des CCT Fürnitz tragen die ÖBB in der Region dazu bei, dass noch mehr Güterverkehr auf die Schiene verlagert wird.
Südstrecke inklusive Koralmbahn
Die Arbeiten an der 130 km langen Koralmbahn laufen auf Hochtouren - 90 Prozent sind bereits in Bau oder fertiggestellt. Beim Tunnelbau ist es generell nicht möglich, alle geologischen Risiken vorweg vollkommen zu erfassen. Beim KAT war das noch wesentlich schwieriger. Denn aufgrund der topografischen Verhältnisse verläuft der Koralmtunnel ca. 1.200 m unter der Koralpe, und er wird - was weltweit einzigartig ist - mit den Tunnelbohrmaschinen beinahe 20 km in eine Richtung vorgetrieben. Die geologisch herausfordernden Verhältnisse in der Koralpe führen zu einem angespannten Zeitablauf. Die Arbeiten mussten in den vergangenen Monaten immer wieder unterbrochen werden, da die Tunnelvortriebsmaschinen unter dem stellenweise extrem hohen Gebirgsdruck steckengeblieben waren und es darüber hinaus zu massiven Beschädigungen an den Maschinen gekommen war.
Daher wird die gesamte Koralmbahn im Dezember 2025 (statt Dezember 2024) in Vollbetrieb gehen. Die wichtigen Zulaufstrecken (inkl. 12 neuer Bahnhöfe) für den Regionalverkehr Graz - Deutschlandsberg und Klagenfurt - St. Paul bzw. Wolfsberg werden Ende 2023 (statt Ende 2022) zur Verfügung stehen. Trotz der Mehraufwendungen und Verzögerungen zur Bewältigung der Schwierigkeiten im Vortrieb wird der genehmigte Kostenrahmen von ca. 5,3 Mrd. Euro eingehalten.