ÖBB stellen Weichen neu

12.12.2025 | Schiene

Der ÖBB-Aufsichtsrat hat zentrale Personalentscheidungen getroffen: CEO Andreas Matthä bleibt bis 2027 im Amt, bei der Rail Cargo Austria kommt es zu einem Führungswechsel, und im Konzerncontrolling übernimmt Georg Schatz. Auch in der ÖBB Produktion wird auf Kontinuität gesetzt.

Die ÖBB haben in der aktuellen Aufsichtsratssitzung der ÖBB-Holding AG weitreichende Personalentscheidungen für die kommenden Jahre getroffen. CEO Andreas Matthä, der seit 2016 an der Spitze des Konzerns steht, wurde bis 30. Juni 2027 bestätigt. Die Entscheidung soll Stabilität in einer Phase wirtschaftlicher und operativer Herausforderungen gewährleisten.

„Ich freue mich, Andreas Matthä für ein weiteres Jahr als CEO gewonnen zu haben. Mit ihm setzen wir in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten auf Kontinuität und Stabilität an der Spitze des Konzerns“, betont Aufsichtsratspräsidentin Brigitte Ederer. Sie verweist auf die schwierige Situation im europäischen Schienengüterverkehr, die Auswirkungen der Baustellenlage in Deutschland sowie auf Lieferengpässe und umfangreiche Einsparprogramme. Mit Blick auf die anstehende Eröffnung des Koralmtunnels sei Erfahrung im Management essenziell.

Führungswechsel bei der Rail Cargo Austria

Bei der Güterverkehrstochter Rail Cargo Austria (RCA) kommt es hingegen zu einem markanten Wechsel. Vorstandschef Clemens Först wird den Konzern nach Abschluss des Geschäftsjahres Ende April 2026 verlassen. Die Finanzagenden sowie das laufende Restrukturierungsprogramm übernimmt künftig Bettina Castillo, die gemeinsam mit Christoph Grasl den verkleinerten Zweier-Vorstand bildet. Ziel bleibt, die Rail Cargo Group in einer Phase industrieller Rezession widerstandsfähiger und wettbewerbsfähiger aufzustellen.

Andreas Matthä würdigte die Verdienste des langjährigen Rail-Cargo-Chefs: „Clemens Först hat seit 2017 die strategische Weiterentwicklung und Modernisierung der Rail Cargo Group geprägt, ihren Status als europäischer Branchenprimus ausgebaut und sie mit dem Vorstandsteam durch zahlreiche Krisen geführt. Dafür möchte ich ihm danken und ihm alles Gute für die Zukunft wünschen.“

Kontinuität in der ÖBB Produktion

Auch bei der ÖBB-Produktion GmbH, verantwortlich für die Koordination des Zugbetriebes und Arbeitgeber für sämtliche Triebfahrzeugführern, setzt der Konzern auf Stabilität. Der Vertrag von Geschäftsführerin Ursula Zechner, die seit 2021 gemeinsam mit Fabian Fußeis die Doppelspitze bildet, wurde verlängert.

Neue Aufsichtsratsvorsitze in den Teilkonzernen

Zum 1. Jänner 2026 kommt es auch in den Aufsichtsräten der wichtigsten ÖBB-Gesellschaften zu Neubesetzungen. CEO Matthä übernimmt künftig den Vorsitz in der ÖBB-Infrastruktur AG – unter anderem mit Fokus auf große Infrastrukturprojekte und die angespannte Baustellensituation im deutschen Netz. CFO Manuela Waldner wird den Vorsitz in den Absatzgesellschaften ÖBB-Personenverkehr AG sowie Rail Cargo Austria AG übernehmen, um dort die Wettbewerbsfähigkeit weiter zu stärken.

Georg Schatz übernimmt Konzerncontrolling

Mit Georg Schatz kehrt ein erfahrener Finanzexperte in den Konzern zurück. Er übernimmt die Leitung des Konzerncontrollings der ÖBB-Holding AG. Schatz war zuletzt Head of Global Group Controlling bei der Stoelzle Glass Group und zuvor in leitenden Funktionen innerhalb der ÖBB tätig, darunter im Controlling der Rail Cargo Austria. Er folgt auf Markus Binder-Krieglstein, der das Unternehmen zum Jahresende verlässt.

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