Otto Hawlicek ist als Logistik-Manager 2025 nominiert. „Ich freue mich sehr und sehe darin eine besondere Anerkennung", so Hawlicek. (Foto: CTE / CTS / Andreas Hauch)
In den Container-Terminals in Salzburg (CTS) und Enns (CTE) wurden im Vorjahr 620.000 TEU umgeschlagen, ein Minus von 3,5 Prozent gegenüber 2023. Heuer legten die Mengen bisher um rund zehn Prozent zu. Das stimmt Geschäftsführer Otto Hawlicek zuversichtlich, dass der positive Trend anhält. „Insgesamt entwickelt sich der Intermodal-Verkehr über Salzburg und Enns sehr gut. Alle Zugsysteme fahren mit sehr hohen Auslastungen, besonders im Export“, erklärt er. Die Buchungslage sei stark, die Zugsysteme verkehren bedarfsdeckend, beide Standorte verzeichnen eine hohe Auslastung bei der Abstellung von Leercontainern. Reedereien positionieren derzeit verstärkt Equipment, was auf stabile Exportbuchungen schließen lässt.
Investitionen in Salzburg und Enns
In Salzburg wird noch in diesem Jahr die Erweiterung des Terminals und der Anschlussbahnen in Liefering abgeschlossen. Das Projekt knüpft an die Elektrifizierung des Terminals an und soll den Standort leichter per Lkw und Bahn erreichbar machen. Hawlicek betont: „Insgesamt ist das Projekt darauf ausgerichtet, die technische Effizienz zu erhöhen, die internen Logistikprozesse auszubauen und mit der vorhandenen und neuen Infrastruktur so zu verknüpfen, sodass der Umschlag zwischen den Verkehrsträgern reibungslos und schnell funktioniert.“
Wie in Enns bereits eingeführt, wird auch in Salzburg ein Yard Management System installiert. Es steuert Prioritäten, Stellplätze und Abholzeiten, überwacht die Terminalprozesse und greift direkt in die Kapazitätsplanung ein. Ziel ist es, bis zu 300 Lkw-Rundläufe pro Tag mit einer durchschnittlichen Durchlaufzeit von 25 Minuten abwickeln zu können.
CTE hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend als HUB-Terminal entwickelt. Zwischen Enns und Graz werden heuer vier Rundläufe angeboten, wodurch Graz über Enns an die Nordseehäfen angebunden wird. „In Enns wird lokales Sendungssubstrat mit Containern aus Graz und Wien gebündelt mit dem Ziel, optimale Zugauslastungen für die lange Strecke zum Seehafen zu erreichen“, so Hawlicek. Für den Süden Österreichs entsteht damit zusätzlich zu den starken Anbindungen an die Adria eine attraktive Option, die Nordseehäfen kostengünstig zu erreichen.
Hohe Auslastung und politische Forderungen
Am Standort Salzburg herrscht aktuell sehr hohe Auslastung. „Wir sind besonders stolz darauf, dass wir während des Ausbaus des Standortes eine reibungslose Zug- und Lkw-Abwicklung gewährleisten konnten. CTS sei ganz sicher eines der schnellsten Terminals, wenn es um Umschlag und Zugsabwicklung geht“, so Hawlicek. Die begrenzten Lagerflächen machten es notwendig, Container rasch auf die Verkehrsträger weiterzuleiten.
An die Politik richtet er einen klaren Appell: Flächenwidmung, Raumplanung und Genehmigungsverfahren für Terminalausbau und Gleisanlagen müssten erleichtert, Maut- und Steuererleichterungen für den Vor- und Nachlaufverkehr verbessert werden.
Sorgen bereiten den Terminals die geplanten Bauarbeiten im deutschen Schienennetz ab 2026. Betroffen seien vor allem die Korridore Passau–Nürnberg und Salzburg–Rosenheim–München. Dort werden 2026 und 2027 Bauarbeiten zu umfangreichen Sperren führen. Täglich könnten mehr als 100 Güterzüge betroffen sein. Hawlicek rechnet mit erheblichen Zeitverlusten und Zusatzkosten und lehnt eine sanierungsbedingte Anhebung der Trassenpreise entschieden ab.