Bereits seit 2022 arbeiten die beiden Häfen zusammen. | © Port of Rotterdam
Die Häfen Duisburg und Rotterdam bauen ihre Zusammenarbeit weiter aus: In Anwesenheit von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst unterzeichneten beide Hafenbetreiber eine neue Absichtserklärung, um die Energiewende und die Dekarbonisierung der Industrie gemeinsam voranzutreiben. Der Fokus liegt auf dem Ausbau nachhaltiger Transportkorridore über die Wasserstraße sowie auf neuen Initiativen zur Nutzung von Wasserstoff und CO₂.
„Der Hafen von Rotterdam als größter Seehafen Europas und der Duisburger Hafen als größter Binnenhafen der Welt leisten gemeinsam einen entscheidenden Beitrag für die industrielle Zukunft Nordrhein-Westfalens“, sagte Hendrik Wüst. „Beide Häfen werden künftig zu zentralen Umschlagplätzen für Wasserstoff und CO₂ und damit zu wichtigen Partnern auf unserem Weg zur klimaneutralen Industrie.“
Der Ministerpräsident betonte zudem die Bedeutung der Partnerschaft für die wirtschaftliche Resilienz: „Nordrhein-Westfalen bleibt so eine logistische Drehscheibe Europas, für Energieversorgung ebenso wie für militärische Mobilität im Bündnisfall.“
CO₂-Export als neuer Schwerpunkt
Ein neuer zentraler Baustein der Kooperation ist der Export von CO₂. Für die sogenannten hard-to-abate-Industrien, deren Emissionen technisch nur schwer zu vermeiden sind, spielt Carbon Capture, Utilization and Storage (CCUS) eine Schlüsselrolle. Die Häfen Duisburg und Rotterdam schaffen dafür die Grundlagen für grenzüberschreitende CCU/CCS-Aktivitäten – also die gezielte Abscheidung, Speicherung und Nutzung von Kohlendioxid.
Rheinkorridor als nachhaltige Logistikachse
Ein weiteres Ziel der Vereinbarung ist die Stärkung des Rheinkorridors als nachhaltige Logistikachse. Die Wasserstraße gilt als Rückgrat der europäischen Industrieversorgung und ermöglicht eine effiziente, klimafreundliche Anbindung an internationale Märkte.
„Wir stehen vor großen Herausforderungen, die wir gemeinsam viel schneller, effizienter und intelligenter bewältigen können“, betont Markus Bangen, CEO von duisport. „Logistik ist Teamsport – und der Hafen Rotterdam ist unser idealer Partner.“
Auch Boudewijn Siemons, CEO der Port of Rotterdam Authority, unterstreicht die Bedeutung der Kooperation: „Über Rotterdam werden aktuell 13 Prozent des europäischen Energiebedarfs importiert. Noch sind dies vor allem fossile Energieträger, aber langfristig wollen wir Europas Importhafen für Erneuerbare Energien werden.“
Gemeinsame Erfolge und Ausblick
Bereits seit 2022 arbeiten die beiden Häfen in den Bereichen Schienen- und Hinterlandentwicklung, Digitalisierung und Energiewende zusammen. Zu den bisherigen Erfolgen zählen unter anderem die Partnerschaft mit dem brasilianischen Hafen Pecem für den Transport grüner Energie nach Europa, Fortschritte bei den digitalen Port-Community-Systemen RheinPorts und Portbase sowie die Demonstration des ersten Low-Carbon-Ammoniak-Transports im Jahr 2023.
