Ferngesteuertes Binnenschiff bei HGK Shipping

20.05.2025 | Wirtschaft

Die Testgenehmigung ermöglicht den Betrieb im deutschen Kanalgebiet zwischen Scharnebeck und Salzgitter für sechs Monate.

Anfang Mai absolvierte der Koppelverband aus den Einheiten „Niedersachsen 2“ und „Hannover“ erfolgreich die erste Probefahrt. Es ist ein großer Schritt in Richtung Zukunft der Binnenschiffart auf deutschen Wasserstraßen, denn die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) gab HGK Shipping hierbei erstmalig die Erlaubnis, ein halbes Jahr lang Schiffe zwischen Scharnebeck und Salzgitter fernzusteuern.

Der deutsche Bundesverkehrsminister Dr. Patrick Schnieder betont die Notwendigkeit des lösungsorientierten Denkens:
„Die Binnenschifffahrt steht vor enormen Herausforderungen. Gerade der sich in naher Zukunft verschärfende Fachkräftemangel darf dabei nicht zum Hemmschuh dieses Hidden Champions der Verkehrsträger werden.“

Rechtliche Grundlagen für Genehmigungsverfahren sind gelegt. Nun gilt es, die Technologie aus der Testphase in die praktische Anwendung auf dem Wasser zu überführen.

Das Schiff wird von einem Kontrollzentrum in Duisburg aus überwacht und kontrolliert. Die Technik dafür kommt vom Technologiepartner SEAFAR, der dort ein sogenanntes Remote Operations Center betreibt. Vorläufig fährt allerdings eine vollzählige Besatzung mit, um im Notfall Maßnahmen zu ergreifen. In einer weiteren Ausbauphase soll die Mannschaft pro Schiff kleiner werden, wodurch Schiffsführer mehr Zeit an Land gewinnen.

Mit etwa 350 Schiffseinheiten zählt HGK Shipping nach eigenen Angaben zu den führenden Binnenschifffahrtsunternehmen Europas und setzt seit Jahren konsequent auf Digitalisierung. Die Flotte befördert unter anderem flüssige Chemikalien, Schüttgüter und Stückgut.

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