Die neuen Anlagen ermöglichen es Binnenschiffen, während ihrer Liegezeit den Dieselmotor abzuschalten. | © Marco Stepniak
Mit der offiziellen Inbetriebnahme von 59 neuen Landstromanschlusspunkten erreicht der größte Binnenhafen der Welt einen wichtigen Meilenstein.
Die neuen Anlagen ermöglichen es Binnenschiffen, während ihrer Liegezeit den Dieselmotor abzuschalten und stattdessen umweltfreundlich Strom zu beziehen. Dafür wurden mehrere Kilometer Kabel verlegt und sieben neue Trafo-Stationen errichtet. Insgesamt stehen nun 69 Ladepunkte im Hafengebiet zur Verfügung – damit ist duisport deutschlandweit führend in der Landstromversorgung von Binnenschiffen.
„Nordrhein-Westfalen ist eine bedeutende Logistikdrehscheibe für den Güterverkehr auf Straßen und Flüssen. Dank der neuen Landstromanlagen im Duisburger Hafen können Schiffe künftig grünen Strom zum Betrieb ihrer Bordinstrumente beziehen und dadurch den Betrieb emissionsintensiver Dieselgeneratoren reduzieren. Davon profitieren am Ende alle: Die Gewässer werden besser vor Verschmutzungen geschützt, Lärm und CO2-Ausstoß werden reduziert“, erklärte Silke Krebs, Staatssekretärin im NRW-Wirtschaftsministerium.
Auch Viktor Haase, Aufsichtsratsvorsitzender des Duisburger Hafens, betont die Bedeutung: „Der Duisburger Hafen setzt Maßstäbe für eine nachhaltige Entwicklung und leistet mit Landstrom als wichtigen Teil der Infrastruktur einen Beitrag dazu, den Rhein zu einem grünen Schifffahrtskorridor zu entwickeln.“
Die praktische Umsetzung stand im Fokus von Ann-Kathrin Stinder, Projektleiterin bei duisport: „Unser Ziel war es, mit der neuen, ausgebauten Ladestrominfrastruktur den Bedürfnissen der Binnenschiffer gerecht zu werden und den Ladevorgang so einfach wie möglich zu halten.“ Künftig genügt eine aktivierte Bezahlkarte, um das Schiff über ein Kabel mit 100 % erneuerbarer Energie zu versorgen. Damit können jährlich über 2.800 Tonnen CO₂ eingespart werden.
„Die neue Landstrominfrastruktur ist ein weiterer Schritt auf unserem Weg, den Duisburger Hafen als Vorreiter für nachhaltige Logistik zu positionieren“, betonte Markus Bangen, CEO von duisport. Unterstützung kam von Bund und Land, die das Projekt mit rund 3,8 Millionen Euro förderten. Auch Lars Nennhaus, Vorstand Technik und Betrieb, unterstreicht: „Wir setzen damit gemeinsam ein starkes Zeichen für den Klimaschutz und schaffen zugleich die technischen Voraussetzungen, um die Wasserstraße als nachhaltigen Verkehrsträger weiter zu stärken.“
Landstromversorgung in Duisburg auf einen Blick:
- 29 neue Ladesäulen für Binnenschiffe mit je 2 Ladepunkten
- 1 neue Ladesäule für Flusskreuzfahrtschiffe mit 1 Ladepunkt
- 3 modernisierte Ladesäulen mit je 2 Ladepunkten
- 4 Ladesäulen am DGT mit je 1 Ladepunkt
Mit der erweiterten Infrastruktur stärkt der Duisburger Hafen seine Vorreiterrolle bei der klimafreundlichen Hafenlogistik und setzt neue Standards für nachhaltige Schifffahrt in Deutschland.