Die Stretch-Roboter wurden ursprünglich für das automatisierte Entladen von Kartons entwickelt und haben sich bereits in verschiedenen DHL-Lagern bewährt. | © DHL Group
Mehr Effizienz, bessere Arbeitsbedingungen und neue Maßstäbe in der Logistikbranche – die DHL Group forciert ihre Digitalisierungsstrategie und setzt dabei auf eine enge Partnerschaft mit dem Robotikpionier Boston Dynamics. Eine nun unterzeichnete Absichtserklärung (MoU) markiert den nächsten Schritt auf dem Weg zu flächendeckend automatisierten Logistikprozessen.
Mit der geplanten Integration von über 1.000 weiteren Stretch-Robotern beschleunigt der weltweit führende Logistikdienstleister den rollout intelligenter Automatisierungslösungen über alle Divisionen hinweg. Die Stretch-Roboter wurden ursprünglich für das automatisierte Entladen von Kartons entwickelt und haben sich bereits in verschiedenen DHL-Lagern bewährt. Künftig sollen sie zusätzlich auch beim Kommissionieren zum Einsatz kommen – einem der arbeitsintensivsten Prozesse in der Kontraktlogistik.
Strategische Partnerschaft seit 2018
Die Zusammenarbeit zwischen DHL Group und Boston Dynamics begann bereits im Jahr 2018 und hat seither zahlreiche Fortschritte in der robotergestützten Prozessautomatisierung hervorgebracht. Insbesondere die Kontraktlogistik-Sparte DHL Supply Chain fungiert hier als Vorreiter. Im Jahr 2023 wurde der Stretch-Roboter erfolgreich in Nordamerika eingeführt, anschließend auf das Vereinigte Königreich und Europa ausgeweitet.
Mit einer Leistung von bis zu 700 Kartons pro Stunde steigert der Roboter nicht nur die Produktivität, sondern entlastet auch die Mitarbeiter.
„Mit unserer Agenda zur schnelleren Digitalisierung setzen wir darauf, die Wirkung von Robotik und Automatisierung in all unseren Betrieben und Geschäftsbereichen zu maximieren“, erklärt Sally Miller, Global CIO von DHL Supply Chain. „In der nun definierten Zusammenarbeit findet ein grundlegendes Umdenken statt, das unsere Arbeitsweise neu organisiert und den Service für unsere Kunden gleichzeitig verbessert.“
Mehr als 1 Milliarde Euro Investition in drei Jahren
In den vergangenen drei Jahren hat die DHL Group über eine Milliarde Euro in die Automatisierung ihrer Kontraktlogistik-Sparte investiert. Heute sind bereits mehr als 7.500 Roboter, 200.000 smarte Handheld-Geräte und fast 800.000 IoT-Sensoren weltweit im Einsatz. Über 90 % aller DHL-Lager verfügen inzwischen über mindestens eine automatisierte oder digitalisierte Lösung.
Dabei setzt der Konzern verstärkt auf Co-Development-Modelle mit innovativen Technologieanbietern, um maßgeschneiderte Robotiklösungen zu entwickeln. Die Betriebsabläufe von DHL dienen dabei als Realtestumgebung, wodurch neue Technologien praxisnah entwickelt, getestet und skaliert werden können.
„Durch die erweiterte Partnerschaft mit Boston Dynamics wird DHL eine aktivere Rolle in Gestaltung und Steuerung bei der Entwicklung von Robotern übernehmen. Ziel ist es, widerstandsfähigere, reaktionsschnellere und intelligentere Lösungen zu schaffen, die die individuellen Herausforderungen unseres Arbeitsalltags adressieren“, so Miller weiter.
Zukunftsweisendes Modell für die gesamte Branche
Auch Robert Playter, CEO von Boston Dynamics, sieht in der Partnerschaft einen richtungsweisenden Schritt für die Logistikbranche: „Wir sind stolz darauf, unsere Zusammenarbeit mit DHL Group weiter zu stärken. Unsere Teams haben gemeinsam den Weg der Innovation eingeschlagen, um praktische und effektive Robotik-Lösungen für Lagerhäuser zu entwickeln.“
Im Rahmen ihrer langfristigen Strategie 2030 verfolgt die DHL Group das Ziel, Technologiepartnerschaften weiter auszubauen und auf eine neue Ebene zu heben. Co-Investitionen und tiefere Kooperationsmodelle sollen dazu beitragen, Robotik und Automatisierung als tragende Säulen nachhaltigen Wachstums zu etablieren.