(Bild: BVL/Bublitz)
Kommentar von Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner,
Vorsitzender des Vorstands, Bundesvereinigung Logistik (BVL)
Der Logistik-Indikator der BVL im Monat Dezember bestätigt die Erwartungen der großen Herbstkonferenzen: Der Wirtschaftsbereich Logistik wird das Jahr 2013 mit einer guten Performance abschließen und mit Elan ins Jahr 2014 starten. Rund 95 Prozent der Logistikdienstleister und 85 Prozent der Supply Chain Manager in Industrie und Handel erwarten für das erste Quartal 2014 eine unverändert gute oder sogar noch verbesserte Geschäftsentwicklung. Für das abgelaufene Jahr ist ein Umsatz in Höhe von etwa 230 Milliarden Euro in Deutschland realistisch. Rund 2,85 Millionen Menschen sind aktuell je zur Hälfte bei Logistikdienstleistern sowie in den Logistiksparten von Industrie und Handel beschäftigt. Damit hat die Logistik 2013 einen stabilen Sidestep auf dem Rekordniveau des Vorjahres realisiert. Für 2014 kann von einer weiteren Zunahme der Umsätze zwischen einem und drei Prozent ausgegangen werden.
Der Indikator liegt durchgängig auf Niveaus, die zuletzt vor zwei Jahren erreicht wurden. In der Ein-Jahres-Perspektive melden die Dienstleister bei guter Kapazitätsauslastung einen deutlich steigenden Auftragseingang. Sie erwarten einen Ausbau der Kapazitäten und weiteren Personalaufbau. Die Logistiker in Industrie und Handel sind in der Beurteilung von Lage und Erwartung etwas zurückhaltender. Einen deutlichen Schub erwarten sie jedoch bei der Nachfrage im Inland, hingegen eher gedämpfte Impulse beim grenzüberschreitenden Bedarf.
Diese dürften stärker aus den USA oder China kommen als aus den Ländern des Euroraumes jenseits der deutschen Grenzen. Die Stimmung der amerikanischen Wirtschaft hat sich gemessen am Einkaufsmanagerindex deutlich aufgehellt, die Konjunktur in China behält zum Jahresende ihren Schwung – entgegen den Erwartungen. Für Europa haben die Logistiker, die für den Indikator befragt wurden, wenig Hoffnung auf wachsende Dynamik. Insbesondere die wichtigen Märkte Frankreich und Spanien gelten als Sorgenkinder. Weil auch die weltwirtschaftliche Lage unübersichtlich bleibt, stehen die Unternehmen komplizierten volks- und betriebswirtschaftlichen Szenarien gegenüber. So werden Komplexität und Kostendruck auch im kommenden Jahr die Wirtschaft begleiten und beeinflussen. Dem werden die Logistiker aus Industrie, Handel, Dienstleistung und Wissenschaft mit intensiverer Zusammenarbeit begegnen. Auch das ist ein sehr gutes Signal für 2014.