„Wir haben alles vorbereitet und sehen mit der Koralmbahn gutes Potenzial zur Expansion“, so Christian Vogt. (Foto: Medlog Austria)
Die derzeit weltgrößte Reederei MSC mit rund 900 Cargo-Schiffen im Service zeigt seit vielen Jahren kräftig Flagge in Österreich. Seit 2021 ist MSC in Österreich auch mit Medlog Austria als Intermodal-Operator präsent und bietet seine Leistungen als unabhängiger und neutraler Akteur heimischen Verladern, aber auch Direktkunden, an – wie Christian Vogt, General Manager von MSC und Medlog in Österreich, im Gespräch mit Verkehr betont.
Dass sich Reedereien wie MSC und andere verstärkt um das Hinterlandgeschäft kümmern, kommt nicht von ungefähr: In Eigenregie Container im Hinterland zu disponieren, bringt Effizienz, Sicherheit und direkten Zugriff auf Transportkapazitäten entlang der gesamten Supply-Chain. So bedient Medlog in Kooperation mit verschiedenen Traktionspartnern fixe Hinterlandverkehre zwischen den heimischen Terminals in Wien, Linz, Wels, Salzburg, Hochfilzen, Kapfenberg und Wolfurt sowie den Nordhäfen Hamburg und Bremerhaven und nach Triest.
Die meisten dieser Relationen werden mindestens einmal pro Woche (Wels und Kapfenberg) und bis zu zweimal pro Woche bedient. Medlog kauft dafür die Zugkapazitäten bei den EVU ein und nutzt diese nicht nur für eigenes Frachtvolumen, sondern stellt sie auch externen Verladern im Sinne offener Züge zur Verfügung, wie Vogt erklärt. Da das gesamte Auslastungsrisiko bei Medlog liegt, ist das Interesse groß, die Züge bestmöglich auszulasten. Pro Woche kommen so 25 Züge zusammen, die Österreich mit den genannten Häfen verbinden und für Spediteure buchbar sind.
Pläne für Expansion und eigene Traktion
Der Blick richtet sich nach vorn: Ab Jänner plant Medlog einen zweiten direkten Zug zwischen Wien und Bremerhaven. Wenn Mitte Dezember der Koralmtunnel Steiermark–Kärnten in Betrieb geht, öffnen sich zudem neue Kapazitäten Richtung Südhäfen, und Medlog wird ebenfalls einen neuen Zug zwischen Triest und Cargo Center Graz in Werndorf bei Graz einführen. Vogt: „Wir haben alles vorbereitet und sehen mit der Koralmbahn gutes Potenzial zur Expansion im Hinterland.“
Dabei hilfreich soll das hauseigene Bahnunternehmen Medway sein, das im kommenden Jahr vollständig operativ auf dem österreichischen Markt tätig werden und die eigenen Züge traktionieren wird. In Italien wurde 2020 Medway Italy gegründet. Medlog bietet nicht nur Container-Ganzzüge, sondern auch Services auf der sogenannten letzten Meile im Vor- und Nachlauf von/zu Terminals. Dafür stehen derzeit 43 eigene Lkw zur Verfügung, mit denen die Container österreichweit verteilt werden. Vogt: „Wir als MSC können die gesamte Supply Chain abbilden, und unsere Kunden können selbstverständlich entscheiden, welche Module sie von uns in Anspruch nehmen wollen.“
MSC als globaler Transportakteur
MSC als Reederei ist praktisch in allen Ländern der Welt präsent und kann somit Fracht überall im eigenen Transportregime befördern. Vogt sieht darin eines der großen Alleinstellungsmerkmale seines Unternehmens, das mit seinen Schiffen auf 300 Routen 520 Häfen weltweit anfährt, 220.000 Mitarbeiter in 675 Niederlassungen beschäftigt und jährlich rund 27 Millionen TEU transportiert.
