(Foto: Shutterstock / Lukas Gojda)
Der alternative Treibstoff galt bisher als nahezu klimaneutral. Eine aktuelle Untersuchung des Heidelberger Instituts für Energie- und Umweltforschung (Ifeu) im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH) stellt die Klimabilanz von HVO100 infrage.
Pflanzliche Fette, der Ausgangsstoff für „100 % Hydrogenated Vegetable Oil“, sind bereits in zahlreichen Industrien im Einsatz – etwa als Brenn- und Schmierstoffe oder für Reinigungsmittel. Ein wachsender Verbrauch könnte zu einem Mangel führen. Wenn dann etwa Palmöl als Ersatz verwendet wird, wäre die Klimabilanz von HVO100 im Gesamteffekt sogar schlechter als die von herkömmlichem Diesel.
Das Argument stößt auf Widerstand. Der Bundesverband Freier Tankstellen und unabhängiger Mineralölhändler (bft) hält die Vorwürfe für unbegründet. Geschäftsführer Daniel Kaddik betonte:
„Die DUH versucht schon länger und erfolglos, HVO zu diskreditieren und E-Mobilität als einzige Antriebsform gelten zu lassen.“
Die Studie beruhe auf Modellannahmen und spekuliere über hypothetische Substitutionseffekte. Rohstoffengpässe seien kein Gegenargument, sondern ein Anlass, regionale Sammelsysteme auszubauen.
Projekte in Deutschland hätten gezeigt, dass sich das Sammelvolumen gebrauchter Fette deutlich steigern lasse.