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Nach Informationen aus Unternehmenskreisen erwägt DB Cargo, die Sparte Einzelwagenverkehr (EWV) drastisch zu verkleinern oder sogar weitgehend einzustellen. Im Raum stehen Reduktionen um bis zu 80 Prozent.
Der Bereich gilt seit Jahren als wirtschaftlich kaum tragfähig. Sollte es zu den geplanten Kürzungen kommen, drohen laut Gewerkschaften massive Folgen für Umwelt, Beschäftigte und Industrie. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) warnt vor einem Verlust tausender Arbeitsplätze und einer Rückverlagerung des Güterverkehrs auf die Straße – mit entsprechenden Auswirkungen auf CO₂-Emissionen und Verkehrsaufkommen. Laut EVG könnten durch die Kürzungen bis zu 40.000 zusätzliche LKW auf Deutschlands Straßen unterwegs sein.
Der EWV gilt als zentral für die angestrebte Verkehrswende, da er flexible Transporte ermöglicht und Güter von der Straße auf die Schiene bringt. Die EVG fordert vom DB-Cargo-Vorstand eine klare Absage an Kürzungspläne und eine Umsetzung bereits vereinbarter Maßnahmen zur Stärkung des Schienengüterverkehrs.
Auch die Industrie schlägt Alarm. Insbesondere Branchen wie Stahl, Chemie und Baustoffe sind auf den Einzelwagenverkehr angewiesen. Ein Rückzug der DB Cargo aus diesem Bereich würde ihre Logistikketten empfindlich treffen, da private Bahnunternehmen kurzfristig nicht ausreichend Kapazitäten bereitstellen könnten.