Vorstellung der ersten Güterzuglokomotive, die für den automatisierten Streckenbetrieb umgerüstet wurde. (Foto: Deutsche Bahn AG / Oliver Lang)
DB Cargo hat im Werk Köln-Gremberg die europaweit erste Güterzuglokomotive für den automatisierten Regelbetrieb umgerüstet. Mit Unterstützung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Hitachi und dem Start-up Remoot ist damit ein wichtiger Meilenstein im Programm „Zukunft Schienengüterverkehr“ erreicht. Ab Oktober startet die einjährige Erprobungsphase auf der Betuweroute – einer der leistungsfähigsten Güterverkehrsstrecken Europas.
Im Mittelpunkt des Pilotprojekts stehen zwei Schlüsseltechnologien: Automatic Train Operation (ATO) – also automatisierte Beschleunigung, Bremsung und Haltevorgänge – sowie Remote Train Operation (RTO) für zentrale Überwachung und Steuerung. Während der Tests bleibt ein/-e Lokführer/-in weiterhin an Bord, ergänzt durch ein externes Fernüberwachungsteam. Verschiedene Transportaufgaben – etwa mit schweren Schüttgut- und Kesselwagen – werden simuliert, um die neue Technik unter realen Bedingungen zu erproben.
Sigrid Nikutta, Vorstand Güterverkehr der Deutschen Bahn AG und Vorstandsvorsitzende von DB Cargo, unterstreicht die Bedeutung der Innovation: „Automatisierte also selbstfahrende Loks nutzen die Gleise effizienter – so schaffen wir mehr Kapazität und bessere Qualität im Schienengüterverkehr. Die Premiere dieser automatisierten Lok im Rangierbahnhof Köln-Gremberg ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft des europäischen Gütertransports auf der Schiene.”
Der Bund fördert das Projekt mit knapp 19 Millionen Euro aus dem Programm zur Förderung innovativer Technologien im Schienengüterverkehr, um die Digitalisierung der Branche zu beschleunigen und den Marktanteil der Schiene spürbar zu erhöhen.
Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) betont die gesellschaftliche Relevanz des Projekts: „Innovationen sind der Motor für einen modernen, intelligenten und effizienten Schienengüterverkehr. Das automatisierte Fahren entlastet Beschäftigte und schafft gleichsam zukunftsfähige Arbeitsplätze. Mit diesem Projekt leisten wir Pionierarbeit für den gesamten Schienengüterverkehr in Europa.“
Durch die Automatisierung sollen bestehende Streckenkapazitäten besser ausgenutzt, Verspätungen reduziert und das Energiemanagement optimiert werden. Damit ist das Projekt auch ein wichtiger Hebel für mehr Klimaschutz und ein Beitrag zur Verkehrs- und Energiewende in Europa.
DB Cargo treibt mit dem Umbau der Lok nicht nur die technologische Entwicklung im Schienengüterverkehr weiter voran, sondern sendet auch ein klares Signal: Die Zukunft der Logistik auf der Schiene ist automatisiert, digital – und nachhaltiger denn je.