Eröffnung des Hochwasserschutzes Handelshafen Linz. (Foto: LINZ AG / Fotokerschi)
Der Linzer Hafen, einer der größten trimodalen Umschlagplätze an der oberen Donau, hat seine Widerstandsfähigkeit gegen Extremwetter deutlich erhöht: Mit der Fertigstellung des Hochwasserschutzprojekts „SAVE Port of Linz“ ist die Logistikdrehscheibe Linz künftig vor einem bis zu 300-jährlichen Hochwasserereignis geschützt – und damit auch zentrale Bereiche der oberösterreichischen Industrie.
Das Projekt umfasst neben einem 26 Meter breiten Hochwasserschutztor auch die Errichtung einer Notlände, die Ertüchtigung von Schutzdämmen und den Aufbau eines mobilen Hochwasserschutzsystems. Ab sofort sind nicht nur Plasser & Theurer, ÖSWAG und die LINZ AG besser abgesichert, sondern auch die gesamte Logistikinfrastruktur rund um den Containerterminal, der 2024 mit 191.471 TEU erneut Rekordwerte beim Umschlag verzeichnete.
„Der neue Hochwasserschutz im Handelshafen Linz ist ein weiteres Erfolgsprojekt im Rahmen der ausgezeichneten Bund-Länder-Gemeinde-Kooperation zum Hochwasserschutz an der österreichischen Donau. Künftige Hochwasserschäden werden verhindert bzw. massiv reduziert, das stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Wasserstraße Donau und des Wirtschaftsstandorts Linz“, erklärt Sektionschefin Vera Hofbauer stellvertretend für Bundesminister KommR Peter Hanke.
Sicher durch die Klimakrise: Infrastruktur, die standhält
Die Notwendigkeit des Projekts war spätestens seit den verheerenden Hochwasserereignissen der Jahre 2002 und 2013 offensichtlich. Durch den steigenden Druck der Klimakrise mit immer häufigeren Starkregenereignissen drohten massive Schäden für kritische Infrastruktur.
„Das Jahrhunderthochwasser 2013 zeigte einmal mehr die Notwendigkeit eines Hochwasserschutzes beim Handelshafen Linz und den angrenzenden Betriebsflächen“, so Landesrat Stefan Kaineder. „Das Hafentor schützt künftig zuverlässig vor einem bis zu 300-jährlichen Hochwasser und damit nicht nur die ansässige Bevölkerung und Betriebe, sondern auch die zentrale Industrieinfrastruktur und wirtschaftliche Stabilität für Oberösterreich.“
Auch Linz’ Klimastadträtin Eva Schobesberger hebt hervor: „Dieses Projekt schützt das Industriegebiet bis zur Innenstadt und ich bedanke mich bei allen, die die Umsetzung ermöglicht haben.“
Trimodale Versorgung bleibt auch bei Hochwasser gesichert
Das zentrale Ziel: ununterbrochene Betriebsfähigkeit auch bei Extremwetter. Über eine Kombination aus fixem Schutzbauwerk, mobiler Schutzelemente und Pumpwerken wird der Wasserstand im Hafen kontrolliert. Die neue Toranlage wurde im Jänner 2025 montiert, die sechs integrierten Pumpen leiten bei Bedarf überschüssiges Wasser aus den Hafenbecken direkt in die Donau ab.
Auch die angrenzenden Firmenareale von ÖSWAG und Plasser & Theurer erhielten eigene mobile Schutzsysteme mit drei Pumpwerken – samt neu errichteter Lagerhalle für die Elemente. Ein zweitägiger Probebetrieb mit den Betriebsfeuerwehren demonstrierte die volle Einsatzfähigkeit.
„Der finalisierte Hochwasserschutz ist Teil der umfassenden Hafentransformation rund um Projekt Neuland. Er schützt ab sofort den Hafenbetrieb, den neu entstandenen, attraktiven Hafen-Stadtteil sowie auch unsere angrenzende Innenstadt selbst vor Hochwasserereignissen“, betont Linz’ Bürgermeister Dietmar Prammer.
Termintreu und partnerschaftlich umgesetzt
Der Spatenstich erfolgte am 6. Februar 2024, die Inbetriebnahme des gesamten Systems planmäßig kurz vor der offiziellen Eröffnung – ein Projekterfolg, der auf die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten zurückzuführen ist. Die Umsetzung lag bei der LINZ SERVICE GmbH und der IG Winterhafen (Plasser & Theurer, ÖSWAG, JMT Beteiligungs GmbH).
Die Kosten beliefen sich auf 39,85 Millionen Euro, wovon rund 34 Millionen Euro durch Fördermittel von Bund, Land und EU getragen wurden.
„Das zukunftsorientierte Projekt ‚Hochwasserschutz für den Handelshafen Linz‘ ist ein sichtbares Zeichen für nachhaltiges Handeln zum Schutz unseres Lebensraums und unserer Infrastruktur“, erklärt Erich Haider, Generaldirektor der LINZ AG. „Gleichzeitig stärkt und stützt der neue Hochwasserschutz insbesondere den Logistikstandort Hafen, der uns aktuell mit rekordhohen Containerumschlagzahlen Freude macht.“