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Übers Ziel hinausgeschossen: die neuen Pläne der EU für schwere Nfz

Foto: Adobestock / VDIK
Foto: Adobestock / VDIK

Die Europäische Kommission hat ihren Entwurf für die Weiterentwicklung der CO2-Regulierung für schwere Nutzfahrzeuge vorgelegt: Demnach sollen die CO2-Reduzierungsziele für Lkw, die bis 2030 zu erreichen sind, deutlich angehoben werden. Außerdem will die Kommission eine Reduzierung der CO2-Emissionen von neuen Lkw bis 2040 um 90 Prozent durchsetzen. Der VDIK kritisiert den Entwurf als übereifrig und an der Realität vorbei – angesichts fehlender Infrastruktur für nahezu emissionsfreie Lkw.

„Die internationalen Nutzfahrzeughersteller wollen den Straßengüterverkehr dekarbonisieren und entwickeln dazu emissionsfreie Elektro- und Brennstoffzellen-Lkw. So bieten die VDIK-Marken ihren Kunden schon heute rund 40 Modelle schwerer Nutzfahrzeuge mit Elektroantrieben an“, erklärte Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK).

Vor der Regulierung: notwendige Grundlagen schaffen
„Die Kommission schießt nun jedoch weit über das Ziel hinaus. Sie setzt überehrgeizige Ziele für Null-Emissions-Lkw, bevor auch nur annähernd klar ist, ob die notwendigen Grundlagen für deren Verbreitung in Europa entstehen können. Gerade die so wichtige Tank- und Ladeinfrastruktur für emissionsfreie schwere Nutzfahrzeuge steckt in den Kinderschuhen. Vernünftiger wäre es daher, sich in den kommenden Jahren auf die unmittelbaren Herausforderungen zu konzentrieren und Flottenziele für die 2030er-Jahre erst später festzulegen“, kritisiert Zirpel deutlich.

Widersprüchlicher Entwurf
Die internationalen Hersteller sprechen sich grundsätzlich für einen ganzheitlichen Ansatz zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen des Straßentransports aus. Flottengrenzwerte, Ziele für die Tank- und Ladeinfrastruktur und die geplante Abgasvorschrift EURO VII müssen in Einklang stehen. Zirpel weiter: „Die Kommission will nun einerseits den Verbrennungsmotor für schwere Nutzfahrzeuge auslaufen lassen. Andererseits sollen die Hersteller durch scharfe Abgasnormen zu neuen umfangreichen Investitionen in diese Technologie gezwungen werden. Das passt nicht zusammen.“

Es braucht mehr als nur eine Antriebstechnologie
Besonders wichtig ist nach Ansicht des VDIK darüber hinaus, dass die geplante Regulierung die Vielfalt des Nutzfahrzeugmarktes berücksichtigt. Vom Fernverkehrs-Lkw bis zum Baustellenfahrzeug besteht der Schwerlastverkehr aus sehr unterschiedlichen Transportsegmenten. Je nach Einsatzbereich sind die Unterschiede hinsichtlich Energiebedarf und Kilometerleistung groß. Um den diversen Anforderungen gerecht zu werden, sollte die künftige Regulierung möglichst viele Antriebstechnologien berücksichtigen.


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