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Studie: Ammoniakspalter realistische Methode für Wasserstoffimporte

Foto: Port of Rotterdam
Das Industrie- und Hafengebiet Europoort im Hafen von Rotterdam.
Foto: Port of Rotterdam
Grafik: Port of Rotterdam
Überblick über die Ammoniak-Wertschöpfungskette.
Grafik: Port of Rotterdam

Eine neue Studie weist nach, dass es technisch und wirtschaftlich möglich ist, Ammoniak mit einem großen Spalter sicher in eine Million Tonnen Wasserstoff pro Jahr umzuwandeln. Die Studie wurde von der Beratungsagentur Fluor im Auftrag der Port of Rotterdam Authority und 17 Unternehmen in der Region durchgeführt.

Wasserstoff und Wasserstoffverbindungen wie Ammoniak spielen eine Schlüsselrolle für die Energiewende. Sie können Erdgas ersetzen, nachhaltigen Transport ermöglichen und als Rohstoff für die Industrie und die grüne Chemie dienen. Ein Großteil des Wasserstoffs für Nordwesteuropa muss importiert werden, unter anderem in Form von Ammoniak, das einfacher verschifft werden kann als Wasserstoff. Generell gilt, dass eine Million Tonnen grüner Wasserstoff eine Reduzierung von circa 10 Millionen Tonnen CO2 bewirken kann.

Genaue Untersuchung
Die vor kurzem veröffentlichte Studie liefert eine Bestandsaufnahme verfügbarer, erprobter Technologien für die Umwandlung von (importiertem) Ammoniak in Wasserstoff. Sie befasst sich auch mit der Sicherheit, dem erforderlichen Platz, den Kosten, dem logistischen Aufwand und den voraussichtlichen Emissionen eines großangelegten Ammoniakspalters. Dabei wurde der Einsatz eines zentral positionierten Spalters und Lagerraums mit der Errichtung von mehreren dezentralen Spaltern und Lagerkapazitäten verglichen.

Erkenntnisse
Die Analyse zeigt, dass verschiedene getestete Techniken für den großangelegten Einsatz zur Verfügung stehen. Ein Ammoniakspalter erfüllt die Sicherheitsrahmenbedingungen des Hafens, und das Industrie-Cluster in Rotterdam verfügt über die nötige Erfahrung und Kenntnis, um Ammoniak sicher zu speichern und zu transportieren.
Fluor geht davon aus, dass ein zentraler großer Spalter weniger Kosten verursacht als eine dezentrale Aufstellung, besonders aufgrund von Skalierungsvorteilen und mehr Effizienz bei der Wasserstofflagerung und dem Transport.
Ein Ammoniakspalter setzt keine Treibhausgase und nur sehr geringe Mengen von Stickstoffoxiden frei. Der Einsatz von Wasserstoff in Industrie und Transport führt zu großen Netto-Emissionsreduktionen von CO
2 und Stickstoffoxiden.

Gute Voraussetzungen
Die Industrie in Rotterdam verfügt über langjährige Erfahrung mit der sicheren Lagerung und Durchfuhr von Ammoniak, der unter anderem als Grundstoff für Kunstdünger verwendet wird. In Zukunft wird Ammoniak voraussichtlich auch eine bedeutende Rolle für die nachhaltige Gestaltung von Branchen wie Chemie und Schifffahrt spielen.
Die 17 an der Studie teilnehmenden Unternehmen führen auf der Grundlage der Analyse Gespräche über mögliche Folgeschritte und Projekte.

Link zur Studie (Englisch): https://www.portofrotterdam.com/sites/default/files/2023-05/large-scale-industrial-ammonia-cracking-plant.pdf


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