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Social Networks für logistische Prozesse bislang kaum genutzt

Online-Umfrage von INFORM zeigt Chancen, Risiken und Perspektiven von Social Media in der Logistik auf

Logistikverantwortliche sehen Handlungsbedarf beim Einsatz von sozialen Medien in ihren Unternehmen. Denn Social Media wird bisher vor allem für unterstützende Maßnahmen in Vertrieb, Marketing und PR sowie bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitern verwendet. Für logistische Prozesse, zum Beispiel im Handel, bleibt das Potential von Social Networks hingegen ungenutzt. Zu diesen Erkenntnissen kommt die aktuelle Online-Umfrage „Social Media in der LogistiK - Chancen, Risiken, Potentiale" des Aachener Softwareanbieters INFORM. 102 Arbeitnehmer aus dem Logistikbereich deutscher Unternehmen wurden dafür vom 03. Juli bis 27. September 2013 zu den Einsatzmöglichkeiten, Hemmnissen und Zukunftsaussichten von Social Media befragt. An der Studie teilgenommen haben Vertreter der Automobil-, Chemie-, Pharma- und Elektroindustrie, dem Großhandel, der Konsumgüter- und Lebensmittelbranche, dem Maschinen- und Anlagenbau, der Metall- und Speditionsbranche sowie der Textilindustrie.

Auf den ersten Blick scheint Social Media in der Logistik angekommen zu sein: Rund 68 Prozent der Befragten setzen bereits soziale Medien im Unternehmen ein, davon mehr als die Hälfte (58 Prozent) sogar für externe Prozesse. Wie die Umfrageanalyse jedoch zeigt, beschränken sich die Einsatzfelder bislang eher auf unterstützende Maßnahmen in Vertrieb, Marketing oder Öffentlichkeitsarbeit sowie als Instrument für ein verbessertes Kundenbeziehungsmanagement oder zur Mitarbeiterrekrutierung. Auf diese Bereiche spezialisierte Kanäle bilden daher auch die Top3 der am häufigsten verwendeten Social Media-Tools: 50 Prozent haben Facebook im Einsatz, 43 Prozent sind auf der B2B-Plattform Xing aktiv, YouTube nutzen 28 Prozent.

Für logistische Prozesse wie das Supply Chain Management setzen hingegen nur 34 Prozent auf Social Media, für die Distribution lediglich 23 Prozent. Entsprechend sieht mit 51 Prozent die Mehrheit der Befragten noch Handlungsbedarf für den Einsatz von sozialen Medien in ihrem Unternehmen. Denn: für rund 60 Prozent ist Social Media in der Logistikbranche wichtig bis unverzichtbar. Nur 2 Prozent stufen das Kommunikationsinstrument als völlig unwichtig ein.

Mangelnde Vertrautheit und Sicherheitsbedenken
Warum aber wird Social Media bisher kaum für logistische Prozesse eingesetzt? Was ist das größte Hemmnis? Darauf angesprochen, geben 33 Prozent der Befragten eine mangelnde Vertrautheit mit der Thematik sowie Sicherheitsbedenken (25 Prozent) an.
 
Handelslogistik bietet größte Zukunftsperspektiven
Den Hauptnutzen von Social Media in der Logistik sehen die Umfrageteilnehmer für die Öffentlichkeitsarbeit (28 Prozent) und die Verbesserung der Beziehung zu Kunden und Geschäftspartnern (21 Prozent). Einen Vorteil für die Entwicklung von Produkten oder Dienstleistungen mit Hilfe von Social Networks versprechen sich lediglich 8 Prozent der Befragten. Nur 7 Prozent sehen darin verbesserte Chancen für die Neukundenakquise.

Das größte Potential für den Einsatz von Social Media in den nächsten drei Jahren verorten die Umfrageteilnehmer in der Handelslogistik (24 Prozent), im Bereich von Kurier-, Express- und Paketdienstleistungen (23 Prozent) sowie in der Kontraktlogistik (16 Prozent). Eher geringe Zukunftsperspektiven für erfolgreiche Social Media-Anwendungen bescheinigen die Befragten der Projektspedition sowie der Luft- und Seefracht.

Plattform für besseres Wissensmanagement gesucht
Doch wie könnte das optimale Social Media-Tool für die Logistik aussehen? Um dies herauszufinden, wurden die Umfrageteilnehmer nach ihrer Wunschlösung befragt. In den Antworten zeichnet sich ein Bedarf nach einer Plattform ab, welche den Austausch von Informationen über logistische Aufgaben und Prozesse intern wie extern ermöglicht. Ein Großteil der Befragten wünscht sich zudem eine Chatfunktion, um auf direktem Weg mit Dienstleistern und Kunden zu kommunizieren und so die Geschäftsprozesse erheblich zu beschleunigen. Ein weiterer Vorschlag zielt auf das Management von Wissen ab, das für die Logistikbranche relevant ist. So können sich die Teilnehmer beispielsweise ein Fachforum vorstellen, in dem Gesetzesänderungen und Neuentwicklungen, Forschungsergebnisse sowie Fachvorträge unternehmensunabhängig vorgestellt werden. Nicht zuletzt spielt das Thema Datensicherheit für die Befragten eine wichtige Rolle.

„Unsere Umfrage zeigt, dass Social Networks durchaus Zukunftspotential für logistische Prozesse bieten. Allerdings fehlen hierfür aus Branchensicht geeignete Tools, die eine zielgerichtete Live-Kommunikation mit Geschäftspartnern und Kunden ermöglichen sowie gleichzeitig ein Forum für branchenspezifisches Wissen darstellen", kommentiert Ludger Schuh, Leiter des Geschäftsbereich Inventory & Supply Chain bei INFORM.


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