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Mein Kollege, der Roboter

Foto: Shutterstock.com / Zenzen
Seit Jahren sucht die wissenschaftliche Community verstärkt den Diskurs mit der Politik. Der Rat für Robotik soll helfen diese Brücke zu schaffen.
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Die Zahl der Roboter in der herstellenden Industrie, aber auch in der Logistik wächst. Der Rat für Robotik schlägt folgende Maßnahmen für eine ethische Implementierung der Robotisierung vor.


Laut Austrian Business Agency liegt Österreich derzeit auf Rang 14 in puncto Roboterdichte, eine Platzierung, die regelmäßig von der International Federation of Robotics (IFR) ermittelt wird und die das Verhältnis von Beschäftigten und Robotern in der Fertigungsindustrie evaluiert. Mit -einem Schnitt von 144 Robotern je 10.000 Beschäftigten befindet sich Österreich damit deutlich über dem EU-Schnitt, der derzeit bei 99 liegt. Angeführt wird die Wertung von Südkorea (631), Singapur (488) und Deutschland (309) vor Japan (303) und Schweden (223). Zum Vergleich: 2015 lag die mittlere Roboterdichte weltweit bei 66 Einheiten, heute befindet sie sich nach Angaben der IFR bei 74 Einheiten. Daran ist erkennbar, dass ein rasantes Wachstum bezüglich der Automatisierung in Produktionsprozessen eingesetzt hat. Europa (99) führt hier - noch - vor Amerika (84) und Asien (63), das jedoch in den vergangenen Jahren mit neun Prozent die höchste Wachstumsrate aufweist. Besonders China verfolgt diesbezüglich ehrgeizige Pläne.

Der Rat für Robotik
Die Aufgaben von Robotern weisen schon heute ein breites Spektrum auf - von der Landwirtschaft, wo Roboter zum Ernten der Früchte, in der Weingartenpflege oder zur Unkrautvernichtung zum Einsatz kommen, über die Fertigungsindustrie, im medizinischen oder im Pflege- und Servicebereich sowie im öffentlichen Raum. Das mit Abstand wichtigste Einsatzgebiet findet sich allerdings in logistischen Systemen. Um dieser dynamischen Entwicklung von Robotik und Artificial Intelligence (AI) auf der politischen Ebene besser gerecht werden zu können, wurde 2017 der Rat für Robotik in Österreich ins Leben gerufen, der das zuständige Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Transport (bmvit) als beratendes Gremium unterstützen wird. Als Vorsitzende des Rats fungiert Sabine Köszegi, Lehrende am Institut für Managementwissenschaften der TU Wien; Vize-Vorsitzender ist Matthias Scheutz, Direktor des Human-Robot-Interaction-Labors an der Tufts School of Engineering an der Tufts University (USA). Der ehrenamtliche Rat, zu dem auch Corinna Engelhardt-Nowitzki, Mark Coeckelbergh, Franz Höller, Sylvia Kuba, Andreas Kugi, Martina Mara und Erich Schweighofer zählen, setzt sich aus neun nationalen und internationalen Experten ganz unterschiedlicher Dis-ziplinen zusammen. "Es gibt hier ganz klaren Handlungsbedarf zwischen Forschung und öffentlicher Diskussion. Schon seit mehreren Jahren sucht die wissenschaftliche Community verstärkt den Diskurs mit der Politik, und ich bin begeistert, dass Österreich diese Weitsicht hat, einen solchen Rat einzusetzen", so Scheutz. Auch für Köszegi steht ihr Beitrag zur Entwicklung einer ethisch verantwortungsvollen Strategie im Umgang mit disruptiven Technologien in Österreich im Zentrum.


Die Fortsetzung dieser Story finden Sie in der kommenden Print-Ausgabe (VK 15/2018) oder im Austria Kiosk.



Weitere Themen in der Ausgabe 15/2018:

- Werte (in) der Logistik: Das Programm des Vereins Netzwerk Logistik (VNL) hat sich heuer wegweisenden Lösungen für die Logistik von morgen verschrieben.

- "Unsere Künstliche Intelligenz hilft, bessere und schnellere Entscheidungen zu treffen": Marc Schmitt, Mitbegründer des Software-Unternehmens Evertracker, spricht im Interview mit dem Verkehr darüber wie sein Unternehmen Künstliche Intelligenz nutzt, um die Supply Chain in Echtzeit zu verfolgen und zu optimieren und welche Nutzen das für den Endkunden bringt.

- Auf der digitalen Überholspur: Die Blockchain-Technologie wird in Zukunft im Logistik- und Transportbereich deutlich an Anwendungen gewinnen. In der Blockchain in Transport Alliance (BiTA) haben Logistiker, Industrie und Entwickler nun ein Forum erschaffen, um die Frachtindustrie zu revolutionieren.

- Wie man für die Digitalisierung begeistern könnte: Die bereits seit Jahren diskutierte Digitalisierung hat nicht für jedes Unternehmen die gleiche Priorität. Es empfiehlt sich allerdings dennoch eine Auseinandersetzung mit den Potenzialen der neuen Technologien, denn unterm Strich helfen sie, Kosten zu sparen. Ein Kommentar von Martin Schwemmer, stellvertretender Leiter Logistics Market Intelligence und Senior Consultant der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services (SCS), Nürnberg.

- Disruption in der Intralogistik - Was hat es damit auf sich?: Die Umsatzzahlen sind so gut wie noch nie, die Prozesse laufen und die Mitarbeiter sind so motiviert wie lange nicht mehr. Doch wie lange können sich Unternehmen auf solch einem Erfolg ausruhen? Wann ist der Zeitpunkt erreicht, an dem ein Umdenken, vielleicht sogar ein Umbruch, erfolgen muss? Ein Kommentar von Theresa Fohrmann, fachliche Leitung "Lean Warehousing", und Kira Schmeltzpfenning, fachliche Leitung "Team warehouse logistics" von der Abteilung Intralogistik und IT-Planung am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund.

- Die Zukunft der Intralogistik: Die Intralogistik der nahen Zukunft soll digital und vernetzt werden. Die CeMAT 2018 zeigt, welche Trends und Technologien die Logistik 4.0 ermöglicht.

- Mission "Logistik-Projekt": Die Weichen für Erfolg oder Misserfolg werden bereits im Projekt-Set-Up und in der Vorbereitung gestellt. Ein Kommentar von Jürgen Schrampf und Martin Schmid, geschäftsführende Gesellschafter bei dem auf die Logistikbranche spezialisierten Beratungsunternehmen Econsult.

- Der Beluga XL startet ab Sommer: Um die Logistik zwischen den elf Standorten zu beschleunigen, hat Airbus das Frachtflugzeug Beluga XL gebaut. Verkehr besuchte exklusiv das Airbus-Werk in Toulouse und machte sich ein Bild.

- "Over-Engineering ist der größte Fehler, den man machen kann": Im Interview mit dem Verkehr spricht Anton Emsenhuber, Wirtschaftsdelegierter im AußenwirtschaftsCenter Los Angeles, über die Stärken sowie Schwächen des Logistik- und Transportmarktes in den USA. Doch was müssen heimische Firmen bedenken, wenn sie in diesen hart umkämpften Markt einsteigen wollen?

- Wünsche an die Politik: Mario Rohracher, Generalsekretär GSV - Plattform für Mobilität


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