Wie würdet Ihr Juchu beschreiben?
Thomas Ploner: Wir sind ein Lieferservice für gesunde Mahlzeiten und haben wöchentlich 3 Salate zur Auswahl.
Klaus Innerebner: Von Montag bis Freitag liefern wir zur Mittagszeit an Unternehmen. Wir haben beide bei großen Firmen gearbeitet und festgestellt, dass zur Mittagszeit in Wien schwer etwas Gesundes zu bekommen ist.
Ploner: Salat für die Stadt - das ist unser Slogan. Im September 2017 haben wir mit den Salaten begonnen, seit März gibt es auch Suppen. Wir beliefern Unternehmen zur Mittagszeit und haben weder eine Mindestbestellmenge noch Lieferkosten.
Wie funktioniert Juchu?
Ploner: Am Vortag schicken wir einen Link an die jeweilige Firma und die Mitarbeiter haben am Liefertag bis 10 Uhr Zeit, zu bestellen. Ausgeliefert wird dann ungefähr zwischen 11 und 12:30 Uhr. Die nachhaltige Verpackung und Lieferung haben einen hohen Stellenwert bei uns. Unsere Verpackung ist biologisch abbaubar und wir nutzen E-Bikes, um möglichst wenig Emissionen zu generieren. Wir verwenden regionale und saisonale Produkte. Aktuell ist es nicht möglich an Privatpersonen zu liefern, da wir nur zu zweit sind.
Was gefällt Euch am meisten an der Arbeit?
Innerebner: Die Zusammenarbeit mit Thomas. (lacht)
Ploner: Es ist halt ein eigenes Projekt, das ist wie ein Baby, das man aufzieht. Wir sind auf alle Fälle noch beim Stillen. Wir waren beide bei großen Konzernen und dort ist man eine Ameise und arbeitet für eine unbekannte Persönlichkeit. Für sein eigenes Unternehmen zu arbeiten ist ein anderes Gefühl. Man schaut, wie man das Geschäft weiterbringt und weiterentwickelt.
Wie kommt Ihr mit Firmen ins Gespräch?
Ploner: Wir haben über Bekannte begonnen. Wir haben in unseren alten Firmen Testläufe gemacht, um mit Selbstvertrauen zu starten, weil wir beide Quereinsteiger sind. Außerdem sind wir beide sportlich aktiv und über unsere Mannschaften sind Kontakte entstanden. Mundwerbung war ein guter Einstieg. Danach wurden wir angeschrieben. Jetzt gibt es bereits kleine Marketingaktivitäten.
Ihr achtet sehr auf Nachhaltigkeit, sowohl was die Zutaten als auch die Auslieferung angeht. Was hat Euch dazu bewegt, auf E-Bikes zu setzen?
Innerebner: Anfangs wollten wir mit Elektroscootern ausliefern, also mit leichten Mopeds. Dann haben wir jedoch festgestellt, dass wir in der Stadt mit dem Fahrrad immer schneller sind. Deshalb sind wir auf Elektrofahrräder umgestiegen. Ein Grund ist sicher, dass wir schnell bei den Büros sind. Zusätzlich entstehen keine Emissionen und das war uns sehr wichtig. Auch für unsere Kunden ist das wichtig. Langfristig könnten wir auch Fahrradkuriere anstellen, weil wir kommen am Tag auf ca. 30 bis 40 Kilometer.