Wegen der anstehenden Pensionierung des bisherigen Eigentümers der traditionsreichen Firma Haller Transporte, Josef Ziganek, galt es, die Nachfolge zu regeln. In Beate Färber-Venz fand Ziganek eine Unternehmerin, die seine Qualitätsansprüche und Philosophie teilt.
Verkehr: Frau Färber-Venz, Herr Ziganek wie haben Sie zueinander gefunden?
Beate Färber-Venz: Wir sind seit vielen Jahren prinzipiell im gleichen Marktsegment tätig und kennen uns dadurch natürlich gut. Nachdem sich Herr Ziganek schon des Längeren mit dem Gedanken getragen hat, in den Ruhestand zu treten, kontaktierte er mich voriges Jahr.
Josef Ziganek: Mir ging es vor allem darum, dass meine langjährigen Mitarbeiter und Kunden durch meinen Ruhestand keine Einbußen erleiden. Das heißt, ich war auf der Suche nach einer geeigneten Firma, die meine Philosophie vertritt und neben meinem Fuhrpark auch meine Fahrer aufnehmen kann und will. Dabei fiel mir sofort Beate Färber-Venz ein.
Färber-Venz: Erleichternd dabei war sicherlich, dass wir schon seit einigen Jahren punktuell sehr gut zusammengearbeitet haben. Wir bedienen beide den Markt der heimischen Lebensmittelindustrie - primär mit offenen Lebensmitteln wie Zucker und Mehl. Die Kunden haben extrem hohe Qualitätsansprüche, für uns ist das also kein Neuland.
Herr Ziganek, wie sah der Beginn Ihres über 100 Jahre alten Unternehmens aus?
Ziganek: 1912 begann der Urgroßvater meiner Frau mit Pferdefuhrwerken. Er war gleichzeitig auch Großhändler von Eiern. Somit haben wir schon sehr lange Erfahrung im Bereich des Spezialtransports. Schrittweise wurde das Unternehmen vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg ausgebaut. Mit 21 Jahren bin ich in das Unternehmen als Lkw-Fahrer eingestiegen. Der Schwerpunkt lag damals auf der Belieferung der Meinl-Filialen. Wir hatten damals drei Sattelzüge im Einsatz. 1981 habe ich die Haller Transporte mit meiner Frau übernommen und mit Kunden aus der Lebensmittel- & Getränkeindustrie weiterentwickelt. 2013 kamen die ersten Containertransporte hinzu.
Wann war der Startschuss für das gemeinsame Arbeiten und was erwarten Sie sich davon?
Färber-Venz: Mit 1. Jänner 2019 wurde der Fuhrpark von Haller Transporte angekauft und die Fahrer in der Venz Logistik aufgenommen. Durch diese Erweiterungen sind wir sowohl kapazitäts- als auch kundenmäßig breiter aufgestellt. Die dazugekommenen Lkw-Fahrer sind erfahren und kennen sowohl den Kunden als auch den Job - das ist vor allem in Zeiten des allgemeinen Fahrermangels sehr gut. Durch die Synergieeffekte erwarte ich mir natürlich auch eine Produktivitätserhöhung.
Die Fortsetzung dieses Interviews lesen Sie in der Ausgabe VK 6/2019.
„Ich möchte eine echte Spezialistin sein“
Beate-Färber Venz, Geschäftsführerin der Venz Logistik, hat sich mit Jahresbeginn 2019 mit der Haller Transporte verbunden und erweitert so ihre Mitarbeiter-, Lkw- und Kundenbasis. Verkehr sprach mit den Managern der beiden Unternehmen über die erfolgte Übernahme.
- Quehenberger ist aus dem Joint Venture mit der ÖBB ausgestiegen
- Hafen Wien: Eine Dampflok verschiffen