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Deutschlandweiter Streik an Flughäfen trifft auch Luftfracht

Foto: VACAD
Auch wenn das Personal der Luftfrachtabfertiger die Arbeit nicht niedergelegt hat, wirken sich die aktuellen Streiks direkt auf die Abfertigung von Aircargo-Gütern aus - die Folge sind Abfertigungsblockaden und Staus und des Weiteren Verzögerungen in den Lieferketten, und das oftmals von eiligen und wichtigen Gütern wie Pharmaprodukten.
Foto: VACAD

Kurz nach Beginn des Sommerflugplans bestreikt die Gewerkschaft ver.di am 27. März ganztägig einen Großteil der Flughäfen in der Bundesrepublik Deutschland. Direkte Auswirkungen hat diese Aktion auch auf die Luftfracht an deutschen Flughäfen. Mit dem Ausfall zahlreicher Passagierflüge entfallen auch erhebliche Beiladekapazitäten.

Diese sogenannte Belly-Fracht macht rund die Hälfte des verfügbaren Laderaumes im Luftverkehr aus. Stockende Abfertigungen von Fracht strapazieren hierbei das Luftfrachtsystem (Personal und Infrastruktur). Parallel dazu werden systemkritische Liefer- und Wertschöpfungsketten beeinträchtigt.

Massive Verzögerungen in den Lieferketten
Insbesondere zeiteilige und empfindliche Güter werden über den Luftweg nach Deutschland im- und exportiert. Dies sind zum Beispiel temperaturempfindliche Pharmazeutika oder wichtige Maschinenersatzteile für Produktionsstätten. Auch wenn das Personal der Luftfrachtabfertiger nicht bestreikt wird, wirken sich die aktuellen Streiks direkt auf die Abfertigung von Aircargo-Gütern aus. Fallen zahlreiche Passagierflüge aus und somit auch Frachtkapazitäten, entstehen daraus Abfertigungsblockaden – die zusätzliche Staus verursachen. Insbesondere in Stoßzeiten kommen die Abläufe von Luftfrachtabfertigern somit aus dem Takt, da ungewöhnlich hohe Tonnagespitzen bewältigt werden müssen. Nicht nur spannt dieser geplante Streik die ohnehin kritische Personalsituation an deutschen Flughäfen weiter an. Direkte Folge sind somit massive Verzögerungen in den Lieferketten der oftmals eiligen und wichtigen Güter.

Dringender Appell: Zurück an den Verhandlungstisch!
„Das Streikrecht ist ein wichtiges und fundamentales Recht, also aus sehr gutem Grund fest im deutschen Grundgesetz verankert. In Anbetracht der infrastrukturellen Relevanz der Luftfracht für die Gesellschaft in Deutschland sollten Streiks jedoch das allerletzte Mittel sein. Nicht nur kommen wichtige Lieferketten ins Stocken, auch wird der Arbeitsdruck auf das ohnehin stark belastete Personal in der Frachtabfertigung weiter erhöht. Wir würden es daher begrüßen, wenn die Gewerkschaften wieder auf Verhandlungen setzen würden“, sagt Claus Wagner, Vorstandsvorsitzender des VACAD.

Über VACAD
Der Verband der Air Cargo Abfertiger Deutschlands (VACAD) wurde 2007 gegründet. Mit Sitz in Frankfurt am Main zählt der Interessenverband 14 Mitglieder, die an fast allen Verkehrsflughäfen in Deutschland tätig sind. Zusätzlich zu Luftfrachtabfertigern gehören dazu auch Fluggesellschaften mit eigenen Abfertigungsstellen. Insgesamt schlugen alle Mitglieder 2022 mehr als 1.766.000 Tonnen Fracht um, ca. 3.300 Mitarbeiter werden beschäftigt. Wichtige Aufgaben des Verbands sind die Kommunikation mit Ministerien, Ämtern, anderen Organisation sowie die Öffentlichkeitsarbeit. Ebenso liegt ein Fokus auf dem Erfahrungs- und Gedankenaustausch mit Verbands- und Branchenmitgliedern.


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