Franz Bauer, Vorstandsdirektor der ÖBB Infrastruktur bei der Präsentation der Pläne für 2020. (Bildrecht: ÖBB / Zenger)
2020 wird ein ereignisreiches Jahr – bezogen auf den Ausbau der Bahninfrastruktur in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Franz Bauer, Vorstandsdirektor der ÖBB Infrastruktur, präsentierte heute die Planungs- und Bauschwerpunkte für die Ostregion. Dabei liegt der Fokus vor allem wieder auf dem Ausbau der Südstrecke. „Mit dem Neubau und der Sanierung von Bahnstrecken, Bahnhöfen und Tunnel, die wichtige Nadelöhre beseitigen, ermöglicht die ÖBB Infrastruktur langfristig klimafreundliche Mobilität von morgen“, erläutert Franz Bauer das Ziel hinter den Maßnahmen. Um diese Ziele zu erreichen, investiert die ÖBB Infrastruktur heuer rund 670 Millionen Euro in die Schieneninfrastruktur in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland.
Schwerpunkt Südstrecke
Gemäß der Vision, noch mehr Menschen für die Bahn zu begeistern, liegt der Fokus beim Ausbau des österreichischen Schienennetzes seit einigen Jahren auf der neuen Südstrecke – so auch 2020.Bei der Pottendorfer Linie starten heuer die Hauptarbeiten am zweiten Abschnitt Ebreichsdorf. Mit dem Projekt wird bis 2023 die viergleisige Südstrecke zwischen Wien und Wiener Neustadt Realität. Der Ausbau der Bahnstrecke zwischen Wien und Bratislava bis 2023 schafft eine rasche und sichere Zugverbindung zwischen zwei EU-Hauptstädten: Beim Ausbau von Wien – Bratislava werden 2020 die Arbeiten im niederösterreichischen Abschnitt fortgeführt. Neben dem Anfang 2020 fertiggestellten Bahnhof Raasdorf steht in diesem Jahr vor allem die Errichtung zahlreicher Unter- bzw. Überführungen im Fokus. Die Strecke Gänserndorf – Marchegg wird 2020 elektrifiziert.Beim Semmering Basistunnel laufen 2020 die Bauarbeiten in allen Abschnitten auf Hochtouren weiter. Insgesamt wird an 14 Vortrieben gleichzeitig gearbeitet. Voraussichtlich im ersten Halbjahr ist es soweit: dann ist die Hälfte des Tunnels im Rohbau bereits gegraben. Der Semmering-Basistunnel ermöglicht ab 2027 eine Reisezeit von weniger als zwei Stunden zwischen Wien und Graz und soll den Gütertransport auf der Strecke attraktivieren.
Verbesserungen für Großraum Wien
Von den jährlich 250 Millionen Bahnkunden österreichweit sind rund zwei Drittel im Nahverkehr in der Ostregion unterwegs. Alleine in den Wiener Schnellbahnen sind es täglich knapp 600.000 Fahrgäste.Daher arbeitet die ÖBB Infrastruktur auch 2020 mit Hochdruck an den Planungen des Nahverkehrsausbaus im Großraum Wien weiter: So soll etwa die Verbindungsbahn die Voraussetzungen für einen Viertelstundentakt zwischen Wien Hütteldorf und Wien Meidling schaffen. Mit dem Südstreckenausbau zwischen Meidling und Mödling ist ebenfalls eine Taktverdichtung geplant – im ersten Schritt zwischen Meidling und Liesing. Die Flughafenspange soll gemeinsam mit der Pottendorfer Linie eine bessere und schnellere Anbindung aus dem Süden bzw. Osten möglich machen. Darüber hinaus laufen 2020 die Planungsarbeiten an der Modernisierung der Nordbahn zwischen Wien-Süßenbrunn und Bernhardsthal weiter.
Weitere Ausbaupläne 2020
In St. Pölten werden mit dem ÖBB Lehrlingsheim und dem ÖBB Bildungscampus moderne und innovative Ausbildungsstandards geschaffen: Im Jahr 2020 wird das Lehrlingsheim fertiggestellt und die Hochbauten beim Bildungscampus bis Ende des Jahres errichtet. In der Ostregion erweitert die ÖBB Infrastruktur für ihre Kundinnen und Kunden auch heuer das Angebot von Park&Ride-Anlagen: zum Beispiel in Schwechat, Traiskirchen, St. Valentin, Hetzmannsdorf/Wullersdorf, Purbach, Muckendorf-Wipfing oder Großweikersdorf. 2020 werden somit in der Ostregion rund 1500 neue P&R-Plätze sowie rund 1000 neue B&R-Plätze geschaffen.
Die ÖBB bauen ihre E-Ladeinfrastruktur weiter aus. Mit Anfang 2020 stehen rund 50 Standorte mit über 110 Ladepunkten österreichweit zur Verfügung, knapp die Hälfte davon in der Ostregion. Und es werden mehr: so werden 2020 in der Ostregion beispielsweise Ladestationen in Kritzendorf und St. Valentin errichtet.