Am 9. Oktober 2025 begannen offiziell die Bauarbeiten für neue Landstromanlagen. | © Wolfgang Simlinger
Der Ennshafen setzt ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit im Schiffsverkehr: Am 9. Oktober 2025 begannen offiziell die Bauarbeiten für neue Landstromanlagen, die künftig eine umweltfreundliche Energieversorgung für Güter- und Kabinenschiffe ermöglichen sollen. Bis spätestens Ende 2027 werden fünf Module mit insgesamt 19 Anschlussboxen errichtet, über die Schiffe während der Liegezeit Strom beziehen können. Damit entfällt der Betrieb der bordeigenen Dieselaggregate – ein entscheidender Beitrag zur Reduktion von Emissionen und Lärm im Hafenbereich.
„Landstromanlagen stellen einen wichtigen Baustein für die ökologische Verbesserung im Bereich des Schiffsverkehrs dar, sowohl für den Gütertransport als auch für die touristische Nutzung der Donau mit Kabinenschiffen“, betont Landesrat Markus Achleitner. „Es ist sehr erfreulich, dass der Ennshafen in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten in diese Infrastruktur investiert und in naher Zukunft über moderne Landstromanlagen verfügen wird. Damit können die Schiffe während der Liegedauer im Ennshafen auf ihre Dieselaggregate verzichten.“
Nachhaltige Energieversorgung durch Ökostrom
Die künftigen Anlagen bieten eine Leistung von bis zu 400 Ampere und werden zu 100 Prozent mit Ökostrom aus regionalen Quellen gespeist – durch die Linz AG auf oberösterreichischer und die EVN auf niederösterreichischer Seite des Hafens. Die technische Infrastruktur umfasst Transformatorstationen, Verteilerschränke und standardisierte Anschlusssysteme, die den neuesten europäischen Standards entsprechen.
EU-Förderung durch CEF2-Programm
Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf rund sechs Millionen Euro, wovon die Europäische Union 50 Prozent im Rahmen des CEF2-Programms (Connecting Europe Facility) fördert. Das Projekt wird durch die Agentur CINEA betreut (Projekt-Nr. 101174873 / 23-AT-TGEDA_CG_Ennshafen). Zwei Drittel der Mittel werden im oberösterreichischen, ein Drittel im niederösterreichischen Hafenteil eingesetzt.
Teil der europäischen Dekarbonisierungsstrategie
Als Kernnetzknoten im TEN-T-Verkehrsnetz (Rhein-Donau-Korridor) erfüllt der Ennshafen zentrale Infrastrukturanforderungen bis 2030. Mit dem Landstromprojekt leistet der jüngste öffentliche Hafen Österreichs einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Binnenschifffahrt – einem zentralen Ziel der österreichischen und europäischen Verkehrspolitik.
Der Ennshafen wurde aufgrund seiner trimodalen Anbindung – Wasser, Schiene, Straße – als strategisch bedeutender Logistikknoten definiert. Die aktuelle Investition in die Landstrominfrastruktur stärkt diese Rolle weiter und unterstützt die Umsetzung der Klimaziele der Bundesländer Oberösterreich und Niederösterreich.