Bildrecht: Bernd Winter
In der öffentlichen Wahrnehmung werden oftmals gerade die Fahrzeuge der KEP-Dienstleister als einer der größten Verkehrsverursacher für den Wiener Stadtverkehr angeprangert. Die aktuelle aktuelle Studie von Sebastian Kummer und seinem Team zeigt jedoch ein anderes Ergebnis auf: Am Gesamtverkehr in Wien nehmen Pkw mit 86,5 % den mit Abstand größten Anteil ein. Der gesamte Lieferverkehr (inkl. Handwerker, öffentl. Verkehr, Baustellenfahrzeuge, KEP, Einsatzfahrzeuge, Lebensmitteleinzelhandel, Entsorgungsfahrzeuge, andere Lkw < bzw. > 7,5 t) kommt auf 13,5 %;
der KEP-Bereich ist hier nur mit 0,8 % vertreten.
Kurzresümee der Studie:
* Um das hohe Verkehrsaufkommen in Wien zu steuern und die Verkehrssituation wirksam zu entlasten, muss im Pkw-Bereich angesetzt werden.
* Einschränkungen beim gewerblichen Verkehr (z.B. Fahr-/Parkverbote) würde vor allem die Wirtschaftlichkeit von (klein-)Unternehmen negativ beeinflussen.
* Sendungskonsolidierung ist einer DER Kernkompetenzen von KEP-Dienstleistern. Selbst wenn eine Reduzierung durch weitere Sendungskonsolidierungen die Anzahl an KEP-Fahrzeugen um max. 10 Prozent verringern würde, hätte dies auf den Gesamtverkehr nur eine Auswirkung im Bereich von 0,1%. Jedoch im Nicht-KEP Bereich wäre durch Konsolidierungen (u.a. im Handwerksbereich; sie machen am Gesamtverkehr 6 Prozent aus!)) noch einige Verkehrsreduktionen möglich.
* Der Einsatz von alternativen Antrieben, wie u.a. E-Lastenfahrräder, ist eine wirksame Maßnahme die Verkehrssituation zu entlasten. Diese sollten mehr gefördert werden.