Die HPA wird die öffentliche Infrastruktur planen und bis Mitte der 2030er Jahre realisieren. | © EUROGATE Container Terminal Hamburg
Die Maßnahmen sollen die nautische Sicherheit erhöhen, die Abfertigung beschleunigen und die Grundlage für eine automatisierte und elektrifizierte Terminallogistik schaffen.
Der Drehkreis, der derzeit einen Durchmesser von 480 Metern hat, soll auf 600 Meter erweitert werden. Durch den Rückbau einer Höftspitze nördlich des Petroleumhafens entsteht so mehr Raum für Wendemanöver großer Containerschiffe. Bereits heute werden im Waltershofer Hafen rund 90 Prozent der größten Schiffe, die Hamburg anlaufen, abgefertigt.
„Die Ein- und Ausfahrt zum stärksten Containerumschlagsareal Hamburgs wird damit sicherer und schneller“, heißt es von Seiten der Hamburg Port Authority (HPA). Zudem profitieren alle Liegeplätze im Waltershofer Hafen von der gesteigerten Effizienz.
Die HPA wird die öffentliche Infrastruktur planen und bis Mitte der 2030er Jahre realisieren. Derzeit werden die Gesamtkosten auf rund 1,1 Milliarden Euro geschätzt. Die öffentliche Finanzierung erfordert eine beihilferechtliche Prüfung durch die EU-Kommission, die voraussichtlich mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird. Zur Absicherung des Verfahrens wird ein vorgelagertes Ex-ante-Verfahren durchgeführt, dessen Ergebnisse 2026 erwartet werden.
Parallel hat die EUROGATE-Gruppe, vertreten durch EUROKAI-Geschäftsführer Tom Eckelmann, bereits einen Mietvorvertrag für die neu entstehenden Flächen unterzeichnet. Das Unternehmen plant eine Investition von mindestens 700 Millionen Euro in den Ausbau und die Automatisierung des Container Terminals Hamburg (CTH).
„Wir verbinden mit der Erweiterung und Modernisierung den Beginn der Umstellung des manuellen Umschlagsbetriebs auf ein automatisiertes Betriebskonzept am Standort Hamburg“, erklärt Tom Eckelmann.
Geplant ist, die Suprastrukturen, Großgeräte und IT-Infrastruktur auf ein vollständig automatisiertes und elektrifiziertes Umschlagssystem auszurichten – ein zentraler Schritt zur Dekarbonisierung und zur Umsetzung der Klimaneutralität bis 2040.
Dr. Melanie Leonhard, Hamburgs Senatorin für Wirtschaft und Innovation, betont die Bedeutung des Projekts für die Standortqualität Hamburgs: „Wir schaffen schon heute die Voraussetzungen, damit Hamburg auch für die Herausforderungen von morgen gerüstet ist. […] Die Infrastruktur trägt dazu bei, dass Großschiffe im Hamburger Hafen auch künftig zuverlässig und leistungsfähig abgefertigt werden.“
Auch HPA-CEO Jens Meier unterstreicht die Relevanz:
„Dieses Vorhaben wird den Hamburger Hafen leistungsfähiger machen und ist eine wichtige Zukunftsinvestition in seine Wettbewerbsfähigkeit.“
Die Maßnahmen sind Teil des Hafenentwicklungsplans des Hamburger Senats sowie im Koalitionsvertrag verankert. Sie folgen dem strategischen Ziel, eine effiziente, nachhaltige und wettbewerbsfähige Hafeninfrastruktur für Deutschlands zentralen Versorgungshafen sicherzustellen.