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Erster vollelektrischer Standard-Autotransporter im Einsatz

Der erste vollelektrische Standard-Autotransporter von Scania transportiert ohne Überlänge oder Überhöhe bis zu acht Pkw.
Klappe auf, Stecker anschließen und schon startet der Ladevorgang. In weniger als 90 Minuten bei maximal 130 kWh (CCS 2) ist der Transporter voll aufgeladen.
Auf den ersten Blick ist der Elektro-Lkw kaum von seinem dieselbetriebenen Bruder zu unterscheiden. In den Abmessungen und bei den Beladungsmöglichkeiten steht der elektrifizierte Scania P 25 in nichts nach.
Fotos: Scania / ARS Altmann / Kässbohrer
(v.l.n.r.:) A. Hornig (Vertrieb und Service, Scania), C. Schmid (Verkauf, Scania), A. Picco (CSO, ARS Altmann), W. Ketterle (COO, ARS Altmann), J. Krol (Geschäftsführerin AFT H. Altmann Fahrzeugtransporte GmbH) und T. Freyer (Produktmanager, Scania) bei der Übergabe des ersten vollektrischen Autotransporters.
Fotos: Scania / ARS Altmann / Kässbohrer

Zukunftsweisende Technik gepaart mit Nachhaltigkeitszielen sind für ARS Altmann Automobillogistik wichtige Säulen der Unternehmensstrategie. Mit der Einführung des Scania P 25 und damit des weltweit ersten vollelektrischen Standard-Autotransporters geht der Speziallogistiker konsequent seinen Innovationsweg.

Der Automobillogistiker ARS Altmann transportiert täglich 650 Spezial-Lkw Autos aller Art. Hinzu kommen Transporte per Bahn. Jährlich sind es insgesamt 2,5 Millionen Fahrzeuge, die der Speziallogistiker von A nach B befördert.

Öko-Strategie
Dass die Transportbrache immer stärker auch mit Nachhaltigkeitszielen verbunden ist, ist sich ARS Altmann bewusst und hat den Code of Conduct im Unternehmen etabliert. Umweltschutz und Nachhaltigkeit gehören hier ganz klar zu den Werten wie Fairness, Gleichbehandlung und Gesundheits- und Arbeitsschutz, für die der Speziallogistiker steht. „Im Rahmen der Öko-Strategie der ARS Altmann gibt es ein großes Ziel, nämlich die CO2-Neutralität bis 2030. Damit ist es nur eine logische Konsequenz, in fast allen unseren Tätigkeitsbereichen, also insbesondere im Lkw-Transport, so viel CO2-Emissionen wie möglich zu vermeiden“, sagt Wolfgang Ketterle, COO und Vorstandsmitglied der ARS Altmann AG.

Vollelektrischer Auto-Transporter mit standardisiertem Aufbau
Bei der Umsetzung dieser Nachhaltigkeitsziele unterstützt seit Jahresanfang auch ein besonderes Fahrzeug die Flotte: der weltweit erste vollelektrische Standard-Autotransporter Scania P 25 mit einem Kässbohrer-Aufbau und Anhänger.
Der Motorwagenaufbau Modell Metago, Typ M4, ist für den alltagstauglichen Praxiseinsatz seitens Kässbohrer konzipiert und an die Anforderungen eines E-Lkw angepasst worden. „Das für den vorrangigen Distributionsverkehr gewählte Aufbaumodell Metago M4 zeichnet sich durch eine besonders einfache, sichere und schnelle Be- und Entladung der Pkw aus. Durch das geringere Aufbaugewicht bei diesem Modell konnte auch eine effektive Nutzlast von deutlich über 8 Tonnen am Motorwagen umgesetzt werden“, erklären Ing. Horst Fössl und Dr. Markus Guggenbichler, die Projektverantwortlichen bei Kässbohrer, die Details.

Niedrige Rahmenhöhe und minimaler Energieverbrauch
Durch eine sehr kompakte Batterieanordnung einerseits und die Integration des elektrischen Nebenantriebs innerhalb des Chassis-Rahmens andererseits konnte die für Fahrzeugtransporter besonders wichtige niedrige Rahmenhöhe realisiert werden. Innovationen an der Elektroanlage des elektrohydraulischen Kässbohrer Anhänger Modell Intago Typ tt ermöglichen einen optimierten Betrieb durch den elektrischen Nebenantrieb (E-PTO) und damit einen minimalen Energieverbrauch der hydraulischen Anlage. Aufbau und Anhänger erreichen eine Gesamt-Nutzlast von über 19.700 Kilogramm.

Schnell aufgeladen
„Mit diesem Lkw können bis zu acht Pkw transportiert werden, und zwar ohne Überlänge oder Überhöhe. Mit einem Gesamtzuggewicht von maximal 42 Tonnen ist der Elektro Scania in weniger als 90 Minuten bei maximal 130 kWh (CCS 2) voll aufgeladen“, erläutert Thiemo Freyer, Produktmanager Elektromobilität bei Scania, die Vorteile.
Die zusätzlichen Gewichte des elektrischen Antriebstrangs wirken sich nicht auf den Einsatz aus. Durch den Wegfall des Verbrenner-Motors werden sie vollkommen ausgeglichen.

Kurz- und Mittelstrecke
Der 230 kWh bzw. 2.200 Nm starke Scania P 25 BEV wird bei ARS Altmann im Verteilerverkehr eingesetzt. Mit einer maximalen Zuladung von fast 10 t (ohne Anhänger) bei einer Achslast von 18,5 t steht der vollelektrische Autotransporter den dieselbetriebenen Standard-Fahrzeugen in nichts nach. Alberto Picco, 
Vertriebsvorstand bei ARS Altmann, präzisiert das angestrebte Einsatzprofil des elektrifizierten Neuzugangs der Flotte: „Der künftige Einsatzbereich sind Kurz- und Mittelstreckentransporte in einem Radius von etwa 100 und bis zu 150 Kilometern.“

Großes Leistungsspektrum für den E-Umstieg
„Scania ist der führende Hersteller umweltfreundlicher, alternativer Antriebsarten in der Nutzfahrzeugbranche. Wir unterstützen unsere Kunden sowohl mit rein elektrischen Fahrzeuglösungen als auch mit der notwendigen Ladeinfrastruktur sowie Services. Damit bietet Scania ein umfassendes Leistungsspektrum, um den Umstieg zur Elektromobilität erfolgreich zu meistern“, fasst Christian Hottgenroth, Direktor Verkauf Lkw Scania Deutschland Österreich, das Portfolio von Scania zusammen.

Mitarbeiterbindung durch Innovationen und Diversifizierung des Fuhrparks
Für die Fahrer bei ARS Altmann ist der weltweit vollelektrische Standard-Autotransporter eine Besonderheit. Dieses Engagement in Bezug auf nachhaltige Transporte wirke sich positiv auf die Mitarbeiterbindung aus. „Im täglichen Einsatz werden die offensichtlichen Vorteile der geringen Geräuschemissionen und des hohen Drehmoments von den Fahrern sehr geschätzt“, berichtet Wolfgang Ketterle.

Diversifizierung des Fuhrparks
Für ARS Altmann ist die Auslieferung und der Einsatz des ersten elektrischen Scania Standard-Autotransporters ein weiterer Meilenstein zur Diversifizierung des Fuhrparks hin zu alternativen Antrieben. Weitere damit einhergehende Aspekte wie Ladelösungen und Stromquellen sind wichtige Pfeiler der Nachhaltigkeitsstrategie. „Scania ist schon seit langem ein guter Partner. Mit dieser neuen E-Lkw-Erfahrung setzen wir unsere bisherige Zusammenarbeit fort. Die gemeinsame Arbeit an diesem Pilotprojekt intensiviert unsere Beziehung“, sagt Alberto Picco.

Dinge zu Ende denken
Wolfgang Ketterle ergänzt: „Eine moderne Lkw-Flotte ist ein wichtiger Pfeiler unserer Strategie, um den gesamten Bedarf an Transporten von Fertigfahrzeugen und Dienstleistungen abzudecken. Als einer der größten Dienstleister in Europa mit mehr als 3.000 eigenen Eisenbahnwaggons und einer hohen Dichte an Lagerflächen wollen wir die Dinge zu Ende denken und uns auf zukünftige Herausforderungen vorbereiten. Wir gehen damit unseren Weg für eine moderne und verantwortungsvolle Zukunft weiter.“

Förderung
Das gemeinsame Pilotprojekt wird im Rahmen der Richtlinie über die Förderung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben und dazugehöriger Tank- und Ladeinfrastruktur (KsNI) durch das deutsche Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.


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