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Trailer im Vergleich

Verkehr sprach mit Kögel, Krone und Schwarzmüller und verglich ihre meistverkauften Trailer. Hersteller setzen auf Leichtbau und Flexibilität.

Trailer-Käufer wünschen sich mehr Nutzlast unter gleichzeitig möglichst wirtschaftlichen Bedingungen. Die Gewichtsreduzierung der Anhänger ist deshalb ein großes Thema.

Die erste Frage galt dem Marktgeschehen. Wie wirkt sich die aktuelle wirtschaftliche Lage auf das Trailergeschäft aus? Für Volker Seitz, Leiter Kommunikation der Kögel Trailer GmbH & Co. KG, hat sich der Markt in Europa zuletzt sehr heterogen entwickelt. "Bedingt durch die Finanzkrise sind vor allem die Märkte in Spanien, Italien und Griechenland mehr oder weniger weggebrochen. Auf gleich bleibendem und leicht steigendem Niveau entwickeln sich derzeit die Absatzmärkte in Deutschland, Polen, Tschechien und Russland", so Seitz.

Frank Albers, Leiter Vertrieb National und Marketing der Fahrzeugwerk Bernhard Krone GmbH, sieht gute Marktentwicklungen in Deutschland, Polen, Russland, der Türkei und Großbritannien. Auch er sieht die Märkte in Spanien und Italien derzeit bedingt durch die Finanzkrise in einer schwierigen Situation. Ernst Baumberger, Leitung Vertrieb ­International der Wilhelm Schwarzmüller GmbH, sieht einen leichten Marktanstieg in Europa. "Vor allem die Märkte in Deutschland, der Ukraine, Tschechien, Weißrussland und Polen sind für uns interessant", führt er aus. 

Alle drei Trailer-Hersteller sehen vorab in der asiatischen Konkurrenz für Europa noch wenig Gefahr. Albers meint dazu: "Da derKundenservice und damit auch ein europaweites Netz wichtig sind und das nicht kurzfristig aufgebaut werden kann, sehen wir uns durch neue Mitbewerber in Europa nicht gefährdet." 

Gewichtsreduzierung und Flexibilisierung

Die Hauptanliegen der Trailer-Käufer gehen primär in die Richtung mehr Nutzlast unter gleichzeitig möglichst wirtschaftlichen und spritsparenden Bedingungen. Alle führenden Trailer-Hersteller arbeiten deshalb primär an der Gewichtsreduzierung ihrer Anhänger. "Wir arbeiten verstärkt mit der Finite-Elemente-Methode (FEM) zur Gewichtsoptimierung unserer Stahlbauteile", so Seitz. Für Albers wird Stahl auch in weiterer Zukunft bei der Rahmenkonstruktion der Trailer zum Einsatz kommen, "Aluminium wäre zwar leichter, aber nicht jede Werkstatt kann diesen Werkstoff schweißen". 

"Wir arbeiten verstärkt mit Feinkornstahl zur Gewichtsreduzierung unserer Bauteile", so Baumberger. Leichtbauteile aus Faserverbund, die ihre Vorteile in ihrer großen Festigkeit und Steifigkeit bei geringem Gewicht haben, werden bereits jetzt teilweise verbaut. "Ihr Nachteil ist nach wie vor der hohe Preis", so Baumberger. Seitz geht davon aus, dass in naher Zukunft immer mehr Teilkomponenten aus Faserverbund auch bei den Trailern zum Einsatz kommen werden. 

Ein Trailer, der komplett aus Faserverbund besteht, wird wohl weiterhin Zukunftsmusik bleiben, da neben dem hohen Preis auch die Bewährung im harten Manipulationsalltag nur bedingt gegeben ist. Eine Reparatur dieser Teile ist nur von Spezialisten möglich. Ähnliches gilt für den Einsatz von Aluminium. Das bedeutet, dass auch in weiterer Zukunft Stahl mit seinen vielen möglichen Spezifikationen nach wie vor den Hauptmaterialanteil bei Trailern stellen wird. 

Im Fokus: Transporteffizienz steigern

Neben der Materialentwicklung sind die Erhöhung der Transportflexibilität und -effizienz weitere Entwicklungsschwerpunkte. Das reicht von der Möglichkeit, Container der unterschiedlichsten Abmessungen zu transportieren über die Handhabung unterschiedlichster Rücktransportbedingungen bis hin zur Verbesserung der Planenmanipulation. Darüber hinaus ist das weitere Optimieren der Aerodynamik ein wichtiges Thema. Hier wird von den Trailer-Anbietern bei der kommenden IAA für Nutzfahrzeuge (von 20. bis 27. September 2012 in Hannover) Neues zu erwarten sein.

Autor: Bernd Winter


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