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SNCF: Fahren mit dem Billig-TGV

(Bild: SNCF)

Frankreichs Staatsbahn SNCF rollt seit kurzem mit dem neuen Angebot Ouigo auf der Niedrigpreisschiene.

Dabei geht es um türkisblauen TGV-Ouigo, der zwar genauso schnell dahinrast wie der klassische TGV, doch beim Komfort gibt es Abstriche. Was die neue Zielgruppe, die die Bahngesellschaft ansprechen will, nicht weiter stören dürfte. Ab 10 Euro gibt es eine Fahrtkarte von Paris nach Marseille, allerdings ist die Mitnahme von Gepäck auf einen Koffer und eine Handtasche beschränkt und gibt es nur eine Klasse für alle. Nach dem Vorbild der Airlines setzt SNCF auf den Billig-TGV Ouigo, in den vor allem kostenbewußte Reisende von den Billig-Airlines weggelockt werden sollen.

Die Ouigo-Züge fahren nicht in Paris ab, sondern 40 Kilometer außerhalb vom Bahnhof Marne-la-Vallée. Um dorthin zu kommen, müssen die Reisenden mit anderen Zügen anreisen. SNCF-Chef Guillaume Pépy spricht vom "billigsten Hochgeschwindigkeits-Angebot der Welt. Sogar China hängen wir ab. Dort kostet eine vergleichbare Strecke 15 Euro. Unser Einstiegspreis liegt bei 10 Euro", schwärmt der Manager. Die Tickets können sind nur via Internet zu buchen und es gilt die Regel, wer früh bucht bekommt den günstigen Preis. Je später die Buchung, desto teurer das Ticket, wobei das maximal 85 Euro kostet. Das ist im Vergleich zum normalen, kurzfristig gebuchten TGV-Ticket für die gleiche Strecke immer noch günstiger.In diesem Jahr werden 400.000 Tickets zum besagten Einstiegspreis auf den Markt geworfen. Pépy: "Wir bieten jetzt Hochgeschwindigkeit, Sicherheit und Komfort wie bei normalen TGV-Zügen - aber mit Preisen, die um 30 Prozent günstiger sind."

Mehr Fahrgäste auf die Schiene

Im Doppelstock-TGV können 200 Fahrgäste mehr transportiert werden, pro Garnitur haben 1.268 Personen Platz. Das sind um 280 mehr als im klassischen TGV Duplex. Wie beim Discountflieger auch werden nicht immer die Hauptziele angesteuert. Rund zehn Millionen Euro investiert die französische Bahn in das neue Billig-Angebot. Im Jahr 2017 soll der Ouigo profitabel unterwegs sein. Auf einen Image-Gewinn hofft die SNCF allerdings schon früher. Möglich wird die Billig-TGV, weil SNCF für den Ouigo auf den Strecken und in den Bahnhöfen weniger Trassenbenutzungsentgelt an die Infrastrukturgesellschaft RFF bezahlt. Gefahren wird auf weniger stark frequentierten Strecken und teure Hauptstadtbahnhöfe werden gemieden. Außerdem gibt es weniger Personal an Bord, keinen Speisewagen und weniger Service.


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