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evoBOT auf erster Testfahrt am Flughafen München

Foto: Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML
Luftfracht-Automatisierung zum Anfassen: der evoBOT im Einsatz am Flughafen München.
Foto: Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML

Autonome Fahrzeuge und Roboter werden die Zukunft der Luftfracht in Zeiten des Fachkräftemangels maßgeblich prägen. Einen Vorgeschmack darauf gab nun der am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML entwickelte "evoBOT": Der stets im Gleichgewicht bleibende Roboter auf zwei Rädern mit Greifarmen meisterte einen ersten Praxistest im Frachtterminal und auf dem Vorfeld des Flughafens München.

Die Luftfracht vollzieht momentan einen tiefgreifenden Wandel: Trotz Fachkräftemangel müssen hohe Durchsatzraten bewältigt werden, während die Digitalisierung immer schneller voranschreitet. Eine erste Antwort auf diese Entwicklung bietet der evoBOT. Der autonome Roboter hat während der ersten Testfahrten bei Cargogate am Münchner Flughafen bewiesen, wie vielseitig einsetzbar er ist.

Mit Optimierung Fachkräftemangel bekämpfen
„Die Entwicklung und der Ausbau des Bereichs Cargo und Logistik sind wesentliche Bestandteile unserer Unternehmensstrategie. Wir begrüßen jede Initiative, Abfertigungsprozesse zu optimieren und zu digitalisieren. Der evoBOT wird die tägliche Arbeit unserer Kollegen im Frachtbereich erleichtern und den Arbeitsplatz attraktiver machen“, erklärt Jost Lammers, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen München GmbH.
„Vor dem Hintergrund steigender Luftfrachtzahlen und den Herausforderungen bei der Mitarbeiterakquise freuen wir uns sehr, mit dem Fraunhofer IML einen Blick in die Zukunft werfen zu können. In die nahe Zukunft“, ergänzt Claudia Weidenbusch, Geschäftsführerin der Cargogate Munich Airport GmbH.

Ein „echter“ Kollege
„Unser evoBOT ist der Beginn einer neuen Population autonomer Fahrzeuge und Roboter. Mit seinen Armen und seiner Fortbewegung auf zwei Rädern weist er in die humanoide Zukunft der Robotik. Der nun erfolgte Praxistest am Flughafen München untermauert eindrucksvoll das Potenzial dieser Entwicklung. Der evoBOT kann in vielfältigen Einsatzbereichen zu einem echten Kollegen für die Belegschaft werden“, betont Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML. 

Vielseitig, enorm belastbar und wendig
Der vom Fraunhofer IML entwickelte dynamisch stabile Transportroboter zeichnet sich besonders durch seine Arme und die damit ermöglichte adaptive Lastenaufnahme aus. Er kann vielfältige Aufgaben übernehmen wie das Handling von Gefahrgütern, Pakettransporte für längere wiederkehrende Strecken, Entlastung der Mitarbeitenden bei Hebe- und Überkopfarbeiten, Materialbeschaffung oder auch Unterstützung bei Be- und Entladung von Flugzeugen. Trotz dieser Belastbarkeit ist der evoBOT auf seinen zwei Rädern enorm wendig. Er kann eine Maximalgeschwindigkeit von bis zu 60 km/h erreichen und eine Traglast von bis zu 100 kg transportieren. Dabei kann er entweder allein oder im Schwarm agieren. Durch sein stabiles Fahrverhalten ist der Betrieb des evoBOT in verschiedenen Bereichen sowohl indoor als auch outdoor möglich. Auch sein geringer CO2-Fußabdruck trägt zum vielfältigen Einsatz bei.

Digitales Testfeld Luftfracht
Die initiale Entwicklung des evoBOT wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Auch das Digitale Testfeld Air Cargo (DTAC), in dessen Rahmen der aktuelle Test durchgeführt wurde, ist Teil des Förderprogramms des BMDV.
Das DTAC erforscht die Grundlagen für den Aufbau und den Betrieb digitaler Anwendungen und Lösungen in der Luftfracht. Ziel ist es, die Luftfrachttransportkette durch eine bessere Vernetzung zwischen den Akteuren und Behörden und durch die digitale Unterstützung einzelner Prozessabschnitte effizienter zu gestalten.
Zum DTAC-Projektkonsortium gehören neben der Cargogate Munich Airport GmbH und dem Fraunhofer IML neun weitere Partner aus Forschung und Industrie: CHI Deutschland Cargo Handling GmbH, Flughafen Köln/Bonn GmbH, Frankfurt University of Applied Sciences, Fraport AG Frankfurt Airport Services Worldwide, Lufthansa Cargo AG, LUG aircargo handling GmbH, Mitteldeutsche Flughafen AG, Schenker Deutschland AG und Sovereign Speed GmbH.


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