News

Bahnlogistik: LTE zieht positive Bilanz 2013

(Screenshot: Verkehr)

Das private Eisenbahnverkehrsunternehmen LTE Logistik und Transport zieht für 2013 eine positive Bilanz. Umsatz und Volumen haben zugelegt. In Rumänien wurde die Niederlassung in Bukarest eröffnet.

Die LTE-Gruppe mit ihren Tochtergesellschaften in den Ländern zwischen Rumänien und den Niederlanden hat im vergangenen Jahr rund fünf Mio. Tonnen Fracht auf die Schiene gebracht und damit einen Umsatz von 80 Mio. Euro (2012: 57 Mio. Euro) erwirtschaftet. Für Andreas Mandl, Geschäftsführer der Gruppe mit 200 Mitarbeitern von Bukarest bis Rotterdam, war das vergangene Jahr ein zufriedenstellendes.

Der Einstieg mit der eigenen LTE Romania auf dem rumänischen Markt lief wie geplant. LTE traktioniert zwischen Arad und Genk in Belgien derzeit vier Ganzzug-Paare pro Woche für den Kombi-Operator IFB, wobei es bei diesen Transporten auf der Strecke eine betriebliche Kooperation mit dem deutschen EVU Rurtalbahn gibt. Diese zieht mit ihren Loks den Zug von Genk bis zur österreichischen Grenze, hier übernimmt LTE das Kommando und führt den Zug weiter bis in den Railport Arad.

Potenzial in Rumänien

„Wir wollen unseren Kunden ein Leistungspaket aus einer Hand anbieten“, so Mandl. Das war eines der Argumente für die Gründung einer eigenen rumänischen Tochtergesellschaft. Im Land der Karpaten sieht LTE einiges Potenzial, dass es noch zu heben gilt. Für einen Agrarhändler fährt LTE beispielsweise Getreide-Züge und Biodiesel von Rumänien und Ungarn in die Niederlande. Zwischen dem Adriahafen Koper und Wroclaw in Polen zeichnet LTE für die Traktion von Ganzzügen (beladen mit Containern und Stahlcoils) im Auftrag des Operators Baltic-Rail aus Estland verantwortlich.

Die Container bringen unter anderem Komponenten für die Autoproduktion von KIA und Hyundai im Großraum Wroclaw nach Polen, umgekehrt kommt Exportladung Richtung Koper auf diesen Zug. Direktzüge von A nach B zu fahren, ist das eine Geschäft, an dem LTE auch in Zukunft festhalten will und wird. Doch Mandl denkt konkret daran, Kunden, wie beispielsweise Containeroperateure, die ihre Containerzüge von LTE ziehen lassen, auch beim Auslasten der Züge vermarktungsseitig behilflich zu sein: „Ich denke, dass wir damit unsere Kunden unterstützen können.“ Wenn das ein Kunde wünscht, so wird LTE diese Unterstützung anbieten, sagt Mandl nachdrücklich.

Neues Notfall-Service

Als nachdrückliche Unterstützung im operativen Tagesgeschäft hat LTE im eigenen Haus einen „Ambulanz“-Wagen angeschafft, der mit einem Wagenmeister und Schlosser besetzt ist und mobil sofort dorthin beordert wird, wo ein technisches Problem auftaucht. Mit dem mit allem Notwendigen für den Notfall ausgestatteten Fahrzeug können vor Ort Reparaturen an Waggons, Sicherheitsuntersuchungen, Arbeiten am Drehgestell oder Überstellung von nicht betriebsbereiten Waggons in die Werkstätte bewerkstelligt werden. Der erste „Ambulanz“-Wagen ist in Bratislava für die östlichen Länder, wo LTE präsent ist, stationiert, der zweite wird von Wien aus den Aktionsradius entlang der Westbahn erweitern. Derzeit fährt die Ambulanz nur im Eigenbedarf aus, doch ist geplant, diesen Notfall-Service auch Dritten anzubieten.

Ausrüstung mit ETCS

LTE hat aktuell 30 Lokomotiven unterschiedlicher Konfiguration im Einsatz, die Hälfte davon sind eigene Fahrzeuge, die andere Hälfte geleast. Derzeit ist man gerade dabei, die Fahrzeuge mit ETCS auszurüsten, um sie auch auf Neubau- strecken einzusetzen, wo ETCS vorgeschrieben ist.

Eine Lok mit ETCS auszustatten, kostet knapp 400.000 Euro, rund ein Drittel des Investments kann über nationale  und EU-Förderungen zurückgeholt werden. Weil auf der Neubaustrecke von Wien nach St. Pölten Loks nur noch mit ETCS an Bord fahren dürfen, lässt LTE seine Züge aus Südosteuropa nicht nur über die Westbahnstrecke nach Westeuropa fahren, sondern auch über die Slowakei und Tschechien nach Deutschland, Belgien oder die Niederlande.

LTE und Adria-Transport haben im Vorjahr begonnen, Züge von Rumänien über Kroatien nach Koper zu führen. Unkomplizierter wurde das dank dem EU-Beitritt von Kroatien. In diesem Jahr wird das EVU Adria-Transport – ein Joint-Venture-Unternehmen vom Hafen Koper und der Graz Köflacher Eisenbahn (GKB) – mit einer Tochtergesellschaft den kroatischen Markt aktiv zu bearbeiten beginnen. Für das Jahr 2014 hat sich Mandl für seine LTE-Gruppe eine noch stärkere Strukturierung und Stabilisierung des Unternehmens vorgenommen.


Das könnte Sie auch noch interessieren
Foto: Knorr-Bremse AG

Die Knorr-Bremse AG, Weltmarktführer für Bremssysteme und führender Anbieter weiterer Systeme für Schienen- und Nutzfahrzeuge, konnte im ersten…

Weiterlesen
Foto: eFuels Alliance Österreich / Weinwurm

Stephan Schwarzer, Geschäftsführer der eFuels Alliance Österreich, spricht im Interview mit Verkehr über die Notwendigkeit synthetische Kraftstoffe in…

Weiterlesen
Foto: P3

Der Entwickler und langfristige Eigentümer von Logistikimmobilien P3 hat die Pläne zur Entwicklung einer neuen Logistikimmobilie auf einem 44.000…

Weiterlesen

Die wichtigste Transportverpackung Österreichs hieß 2023 Wellpappe. Das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Denn die Welt braucht…

Weiterlesen
Foto: Arvato / Avon

Arvato baut seine Präsenz im Vereinigten Königreich weiter aus. Der Logistik- und E-Commerce-Dienstleister hat zum 1. Mai 2024 den Standort des…

Weiterlesen
Foto: Logistics Hall of Fame

Prominente Persönlichkeiten aus Medien, Wissenschaft und Politik werden Teil des Gremiums. Die neuen Jurymitglieder dürfen 2024 erstmals…

Weiterlesen
Foto: FP5-TRANS4M-R / Fabian Acker

Der Schienengüterverkehr soll digitalisiert und damit zukunftsfit gemacht werden. Dazu braucht es die Digitale Automatische Kupplung, denn damit…

Weiterlesen

Gemeinsam mit Daimler Truck Austria und Siemens Österreich feierte die OMV die erste 400-kW-Ladesäule unter der eMotion-Marke für E-Lkw in Österreich,…

Weiterlesen
Foto: Privatbrauerei Hirt

Die Privatbrauerei Hirt feierte vor kurzem die Eröffnung ihrer neuen Lager- und Logistikhalle in Hirt, ein Meilenstein in der Geschichte des…

Weiterlesen
Foto: Shutterstock / Miguel Perfectti

Verkehr sprach mit Olaf Beckedorf, Geschäftsführer der BigMove Gruppe, über aktuelle Themen und Entwicklungen im Schwergutsegment.

Weiterlesen

Schon gehört?

Der Podcast der Internationalen Wochenzeitung Verkehr in Kooperation mit Julia Schütze.

Hören Sie hier das Interview mit Andreas Matthä, CEO der ÖBB Holding.

Wenn Sie externe Inhalte von w.soundcloud.com aktivieren, werden Daten automatisiert an diesen Anbieter übertragen.

Termine

LogiMAT China 2024

Datum: 08.05.2024 bis 10.05.2024
Ort: Shenzhen/China, Shenzhen Convention & Exhibition Centre

Danube Business Talks 2024

Datum: 15.05.2024
Ort: Tech Gate – Sky Stage, Donau-City-Straße 1, 1220 Wien

39. BVL Logistik Dialog 2024

Datum: 16.05.2024 bis 17.05.2024
Ort: Wien

Breakbulk Europe

Datum: 21.05.2024 bis 23.05.2024
Ort: Rotterdam/Niederlande

Mehr Termine

Verkehr im Austria Kiosk

Aktuelle ePaper-Ausgaben der Wochenzeitung Verkehr können Sie direkt im Austria Kiosk kaufen.

Anmeldung zum Newsletter

Herr / Mr  Frau / Mrs