Für den rund 27 km langen Bahntunnel werden insgesamt 62 Tunnel-Kilometer gegraben – neben den zwei Bahntunnelröhren selbst auch 8 Kilometer an Zugangstunneln, weitere Verbindungstunnel und Schächte.
Der Bahntunnel wird von mehreren Baustellen und Zugängen aus gegraben. Im niederösterreichischen Gloggnitz sind die Mineure bereits mehr als einen halben Kilometer in den Berg vorgedrungen, sie arbeiten an den späteren Bahntunnel-Röhren. Auf den weiteren drei Baustellen (Fröschnitzgraben, Grautschenhof und Göstritz) entstehen aktuell mehrere Zugänge und komplexe Schachtsysteme, mit denen die Arbeiter, die Maschinen und das Baumaterial an den Ort des Geschehens unter Tag transportiert werden und umgekehrt. Das Bauen von verschiedenen Angriffspunkten aus spart Zeit und hilft, das Gestein von mehreren Seiten aus zu bezwingen.
So etwa im niederösterreichischen Göstritz (Gemeinde Schottwien): Dort ist aktuell der Bau des 1.000 m langen Zugangstunnels gestartet, der als Zufahrt zur großen Baustelle in der Tiefe dient. Durch das Graben zweier Schächte geht es von dort 250 m tief unter die Erde, erst 2019 wird dort mit dem Bau der eigentlichen Bahntunnel-Röhren in beide Richtungen begonnen.
Ähnlich komplex ist der Zugang zur Baustelle tief im Inneren des Berges im steirischen Fröschnitzgraben (Gemeinde Spital/Semmering): Wo später die Nothaltestelle und die Belüftungsschächte des Semmering-Basistunnels entstehen, haben die Mineure Stück für Stück 400 m in die Tiefe gegraben. Ab 2017 werden dort – teils mit einer großen Tunnelbohrmaschine, teils durch Baggern und Sprengen – die eigentlichen Bahntunnel-Röhren gebaut.
Im süd-westlichsten Teilabschnitt Grautschenhof (Gemeinde Spital/Semmerig) wird heuer noch mit dem Bau der beiden Schächte begonnen – 2017 geht es dort ebenfalls mit dem sogenannten Vortrieb der eigentlichen Bahntunnel-Röhren los.
Auf insgesamt vier Baustellen wird also derzeit gleichzeitig gegraben und gebaut. Ab 2019 kommt noch eine weitere dazu: In Mürzzuschlag entstehen ein moderner Bahnhof und das Portal für den Bahntunnel. Gegraben wird von Mürzzuschlag aus allerdings nicht.